Kulturstammtisch Ausstellung AlschArt: Wo die Kunst erlebbar wird

Alschbach · Der Kulturstammtisch Blieskastel hatte zur Kunstveranstaltung eingeladen, und viele Kunstschaffende kamen.

 Der Habkircher Künstler Markus Nikolaus Kaster mit seinem Gesamtkunstwerk Auto und einigen seiner Bilder bei der AlschArt in Alschbach.

Der Habkircher Künstler Markus Nikolaus Kaster mit seinem Gesamtkunstwerk Auto und einigen seiner Bilder bei der AlschArt in Alschbach.

Foto: Wolfgang Degott

„Die Kunst für den normalen Bürger erlebbar machen, das ist die wunderbare Idee und das erfolgreiche Konzept des Kulturstammtisches Blieskastel“, lobte Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener bei der Eröffnung von AlschArt, dem dritten Art-Projekt in Folge nach Böckweiler und Brenschelbach. Sie wurde vom Orchesterverein Lautzkirchen mit seinem Dirigenten Andreas Kiefer musikalisch begleitet.

33 Künstler, ob Maler, Bildhauer, Musiker, Fotograf, gaben vielen Besuchern, die vom Start weg die Straßen und Höfe des Gollensteindorfes bevölkerten, ein liebenswürdiges „Montmartre-Flair“.

Sie zeigten die Vielfalt künstlerischen Schaffens im Bliesgau, oder wie es Schirmherr und Landtagspräsident Stephan Toscani in der Kreuzgasse ausdrückte „saarländische LebensArt auf wunderbare Art“. Der gebürtige Ormesheimer, der in seiner Kindheit zeitweise als Kontrabassist und Querflötist dem saarländischen Landesjugend-Philharmonie-Orchester angehörte, zollte auch der vitalen und lebendigen Dorfgemeinschaft Alschbachs großes Lob, Der Dorfverein mit seinem Vorsitzenden Jürgen Gaa und der Sportverein mit Sascha Gebele an der Spitze trugen die Veranstaltung.

Der stellvertretende Stammtisch-Vorsitzende Karl-Heinz Hillen, selbst Aussteller mit politischen und sozialkritischen Exponaten, darunter einen mit „Stars and Stripes“, der amerikanischen Nationalflagge ausgelegten „Trumpelpfad“, lobte ebenfalls die gute Koordination, in die sich auch der Ortsrat Blieskastel-Mitte mit Ortsvorsteher Hans-Jürgen Trautmann eingeklinkt hatte. „Jeder Ort hat sein eigenes Leben und wir müssen uns dem Ort anpassen. Es ist spannend zu sehen, wie sich jeder präsentiert, was er daraus macht“, so Hillen, der vor Wochen den Vorsitz an die Mimbacherin Katharina Baarss weiter gegeben hat. Diese bezeichnete das „künstlerische Wandern“ als ein gelungenes Medium Kunst mit Staffelei, Podest und Notenständer ins Umland zu tragen, sie an alten Steinmauern, in blühenden Gärten und vor Scheunentoren den Besuchern in sympathischer Weise nahe zu bringen.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst in der St. Mariakirche, sahen die Besucher auch das „Gesamtkunstwerk Auto“ des Habkircher Autodidakten Markus Nikolaus Kaster. Seit 15 Jahren ist er in der saarländischen Kunstszene zuhause, hatte seine „rollende fahrende Leinwand“ mit zahlreichen Botschaften versehen. Sein künstlerisches Schaffen bezeichnet er auch als Bewältigungsstrategie in seinem Leben. Der Mimbacher Gernot Weiser hatte hauptsächlich Schwarz-Weiß-Fotografien mit Motiven aus Fuerteventura, aber auch dem Bliesgau mitgebracht. Nachdem sie im letzten Jahr in Brenschelbach ihre Premiere feiern konnte, hatte die in Beeden wohnende Italienerin Katja Müller-Zippo Popart, aber auch Abstraktes mit vielen Steinen und Materialien mitgebracht. „Ich bin richtig froh, dass ich in den Stammtisch eingestiegen bin, habe schon einige tolle Leute kennen gelernt“, so die Künstlerin.

Sein künstlerisches Zentrum fand AlschArt im Hof und der Scheune von Oswald Morguet. In diesem malerischen Ambiente feierte die Gersheimerin Eva Reda-Mossmann, erst seit Kurzem  mit dabei, ihre Premiere. Neben der Malerei beschäftigt sie sich derzeit hauptsächlich mit der Keramik, will Techniken ausprobieren. „Die Atmosphäre hier ist klasse und es kommen viele kunstorientierte Besucher“, so die Künstlerin, die seit 17 Jahren malt und fünf Jahr töpfert. Etwas abseits hatte sich Marianne Rauch aus Gersheim postiert. Sie zeigte mit Pouring medium eine neue Acryl-Gießtechnik. Kleine Künstler konnten sich bei Rita Walle, die kürzlich mit ihrem Atelier von Niederwürzbach nach Blieskastel umgezogen ist, mit Acrylfarben austoben.

Die Pinningerin, bei allen bisherigen drei Art-Projekten dabei, hatte einige kräftig bunte eigene Werke auf die Staffelei gestellt, sprach von vielen fachkundigen Besuchern, die sich sowohl über Systematik und Aufbau der Bilder aber auch deren Darstellungsform und die entsprechenden Aussagen interessierten. „Ich freue mich, dass es mit diesen Präsentationen in den Dörfern weitergeht“, so Walle.

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