Ein letztes Mal in die noch warmen Fluten von Blieskastel Herbst-Badetag für Hartgesottene

Blieskastel · „Abschwimmen“ im Blieskasteler Freibad: Die Besucher waren begeistert. Und kriegten auch noch gratis ein Eis.

 Zwar haben die Blätter der Bäume rund ums Freibad schon ein leichtes Gelb aufgelegt, doch die Schwimmerinnen und Schwimmer genossen im Blieskasteler Freibad noch ein letztes Mal die schönen Oktober-Sonnenstrahlen.

Zwar haben die Blätter der Bäume rund ums Freibad schon ein leichtes Gelb aufgelegt, doch die Schwimmerinnen und Schwimmer genossen im Blieskasteler Freibad noch ein letztes Mal die schönen Oktober-Sonnenstrahlen.

Foto: Erich Schwarz

Es scheint, als ob Bernhard Wendel mit dem Wettergott einen Pakt geschlossen hat. Der Chef der Freizeitzentrum GmbH und damit auch Verantwortlicher für das Blieskasteler Kombibad hatte für vergangenen Dienstag – immerhin der 22. Oktober – zum „Abschwimmen“ aufgerufen. Und nach den vielen unschönen Regentagen, vor allem auch während der Herbstferien, hatte man mit dem letzten Tag im Freibad einen Volltreffer gelandet. Es war der erste Tag, der in diesem gar nicht so goldenen Oktober in die Rubrik „Altweibersommer“ gepasst hat.

Das Thermometer hatte am Nachmittag sogar die 20-Grad-Marke überschritten, die Sonne schien – sozusagen verspätetes Badewetter für die Hartgesottenen. Und das waren am Nachmittag bei unserem Besuch überwiegend Frauen. „Wo kann man Ende Oktober fast unbekleidet im Freien sitzen und die Sonne genießen?“, stellte Christine Becker die rhetorische Frage, um sie dann gleich selbst zu beantworten: „Hier in Blieskastel geht das. Ein absoluter Geheimtipp“, schwärmte die Saarbrückerin, die „ganz in der Nähe Ihrer Zeitung“ wohnt, wie sie erzählte. Sie lebe mitten in der Stadt, da sei das Blieskasteler Freibad für sie immer ein Ziel: „Und die haben länger geöffnet als die anderen Bäder“, unterstrich die Frau aus der Landeshauptstadt.

„Wir sind ja ein Kombibad, und wir haben eigentlich immer bis Ende Oktober geöffnet“, stellte Schwimmmeisterin Claudia Bohr sachlich fest. Aber die langen Öffnungszeiten bis in den späten Herbst hinein – sie sind offenkundig ein Alleinstellungsmerkmal. „Da könnten sich St. Ingbert oder andere Bäder eine Scheibe abschneiden. Ja, schreiben Sie das!“, merkte Lieselotte Schmitt-Schorn resolut an. Es sei ein traumhafter Tag, und sie sei so richtig dankbar für diese Möglichkeit, noch einmal in freier Natur zu schwimmen. Bei unserem kurzen Gespräch lag die St. Ingberterin auf ihrer Liege in der Sonne, las die Zeitung und freute sich über das schöne Wetter. „Aber ich war vorhin auch schon über eine Stunde im Wasser“, unterstrich der Badegast aus St. Ingbert.

Aus Homburg war Karin Matheis in die Blieskasteler Freizeiteinrichtung gekommen. Auch sie schwärmte ganz eindeutig: „Das ist ganz toll heute hier. Ich komme öfter mit meinem Mann nach Blieskastel, weil mir die Bäder in Homburg nicht so gefallen. Da mein Mann auf Fortbildung ist, bin ich heute allein da. Sonst wäre er sicher auch mitgekommen. Wir lieben es einfach, im Freien zu schwimmen“. Und da pflichtete ihr Beate Bastian aus Blickweiler bei: „Das ist einfach traumhaft heute. Ich habe gedacht, das ist heute das letzte Mal, das nutzt Du aus. Es ist einfach herrlich, traumhaft, und das Wasser ist noch schön warm“, schwärmte die Dame aus Blickweiler. Auch sie ist der Überzeugung, dass diese Möglichkeit des späten Schwimmens unter freiem Himmel einmalig ist. Und wie stellte Christine Becker aus Saarbrücken fest: „Da sollten sich andere Bäder im Saarland an Blieskastel mal ein Beispiel nehmen“.

Und weil das „Abschwimmen“ etwas Besonderes ist, spendierten die Verantwortlichen des Bades jedem Schwimmer und jeder Schwimmerin, der oder die sich an diesem späten Oktobertag noch ins Freie wagten, ein kostenloses Eis in der Cafeteria des Bades.

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