5500 Liter in fünf Jahrzehnten

Blickweiler · Beim DRK-Ortsverein Blickweiler ging nach exakt 50 Jahren eine Ära zu Ende. Als Pionier im Saarland führte der Ortsverein die erste Blutspende durch, nach dem 147. Termin und über 11 500 Spenden ist jetzt Schluss – die Helfer fehlen.

 Roland Engel ehrte Walter Hurth und Elisabeth Kihm (Dritter und Sechste von links) als Helfer seit 50 Jahren sowie Werner Meier (Dritter von rechts) für seine 100. Blutspende. Foto: Hans Hurth

Roland Engel ehrte Walter Hurth und Elisabeth Kihm (Dritter und Sechste von links) als Helfer seit 50 Jahren sowie Werner Meier (Dritter von rechts) für seine 100. Blutspende. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

. Der DRK-Ortsverein Blickweiler ist Pionier der Blutspenden im Saarland, denn er war der erste und führte seit Juni 1965 regelmäßig Blutspende-Termine durch. Nachdem DRK und Feuerwehr 1964 erstmals mit 30 Personen nach Thaleischweiler zu einer solchen Veranstaltung fuhren, war es Horst Utzinger, der mit viel Einsatz den Auftakt im Saarland organisierte. Damals kamen regelmäßig über 200 Spender, im Januar 1971 konnten der Spendenzentrale als Rekord 1510 Blutkonserven zugeführt werden.

In den vergangenen Jahren erschienen zu den vier Blickweiler Terminen im Jahr jeweils noch 50 Menschen aus dem Bliestal in der Kulturhalle. "11 550 Spender zählten wir bis zum Abschluss bei den insgesamt 147 Terminen in Blickweiler , wobei 5500 Liter des Lebenssaftes abgezapft wurden", zog Sabine Böhme von der Blutspendezentrale in Bad Kreuznach ein erfreuliches Fazit. Beim letzten Termin waren Werner Reichert und Harald Erbelding (jeweils 25. Spende), Dennis Bastian, mit 20 Jahren jüngster Spender, sowie Peter Ropönus (78. Spende) und Heidi Maurer bei den Ersten.

Ob mit der Gesundheit vor der Spende alles bestens ist, stellt der anwesende Arzt fest. In fünf bis zehn Minuten wird ein halber Liter des Lebenssaftes entnommen. Ausruhen, einen Imbiss zur Stärkung - Werner Meier kennt die Prozedur genau. Der 76-Jährige aus dem Ort ist seit 1974 dabei und erhielt nun für seine 100. Blutspende eine Auszeichnung, auch Ehefrau Gisela war lange dabei. Vor Meier wurden in Blickweiler in den Club der Hunderter Walter Fath (Breitfurt), Karl-Heinz Weber (Blieskastel), Winfried Moschel (Mimbach) und Elke Kaspar (Walsheim) aufgenommen. Eine Ehrung beim Abschlusstermin gab es für Uwe Lörsch (75. Spende).

Ohne die fleißigen Helfer des DRK-Ortsvereins waren die Termine nicht zu stemmen. Seit Beginn dabei sind Elisabeth Kihm, Ursel Schmitt, Elisabeth Harz sowie Anneliese und Walter Hurth, deren Tochter Betina das Team verstärkte. Ortsvorsteher Walter Boßlet überreichte dem Verein als Dank für seine Arbeit, die auch die Begleitung bei sportlichen Veranstaltungen umfasste, ebenso ein Geschenk wie Landesbereitschaftsleiterin Hannelore Reuter.

DRK-Kreisgeschäftsführer Roland Engel überreichte Walter Hurth und Elisabeth Kihm die selten vergebene Ehrenmedaille des DRK. "Der Ortsverein Blickweiler ist in vielen Funktionen vorbildhaft. Leider ist die Mannschaft in die Jahre gekommen und die Jugend fehlt. Doch vielleicht sind bis zur Jahresversammlung im Sommer Jüngere bereit, Verantwortung zu übernehmen, um den 1961 gegründeten Verein vor dem Ende zu bewahren", hofft Roland Engel auf die Fortsetzung der erfolgreichen Vereinsgeschichte.

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