Concordia Webenheim Concordia Webenheim feiert großes Jubiläum

Webenheim · Den Gesangverein gibt es schon seit 160 Jahren. Die Sänger feiern dies mit einem Konzertabend am Sonntag. Auch der Blies-Knappen-Chor kommt.

 Der aktuelle Chor des Gesangvereins Concordia Webenheim.

Der aktuelle Chor des Gesangvereins Concordia Webenheim.

Foto: studios and more

Der Webenheimer Gesangverein Concordia feiert seinen 160. Geburtstag. Als der Gesangheim im Jahre 1858 gegründet wurde, hat noch niemand daran gedacht welch langer Lebensweg diesem noch jungen Verein beschieden sein würde.

Von den Gründern sind noch vier Namen bekannt: die Brüder Ludwig und Wilhelm Hamm, Otto Ludwig und Friedrich Schwartz. Als Dirigent wird ein Herr Glaser genannt. Schon bald gehört der 25 Mann zählende Chor dem 1860 gegründeten pfälzischen Sängerbund an und nimmt am 7. Bundeschorfest in Kaiserslautern teil. Das 40-jährige Stiftungsfest, in einheitlicher Kleidung der Sänger und mit Ehrendamen fand 1898 schon in beachtlichem Rahmen statt. Eine Vereinsfahne wurde geweiht, mit der Inschrift „In Freud und Leid, zum Lied bereit“, ein Leitspruch, der auch heute noch befolgt wird. Ludwig Conrad Schwartz, in jenen Jahren Vorsitzender, wurde dann im Jahre 1911 von Paul Ludwig Schunck abgelöst, gleichfalls auch der Lehrer Seegmüller als Chorleiter, der den Taktstock an Viktor Kiefer aus Lautzkirchen weiter gab. Durch die Kriegsereignisse wurde die Vereinstätigkeit immer wieder unterbrochen, doch es ging weiter ebenso wie nach dem 2. Weltkrieg, wo unter Vorstand Benjamin Schwartz und Chorleiter Viktor Kiefer ein Neuanfang begonnen wurde. Als dann 1952 Chorleiter Kiefer sein Amt aus Altersgründen abgab, kam als neuer Dirigent-Hans Woll.

Eine Werbeaktion, in den 50er-Jahren im Dorf durchgeführt, brachte zwei bis drei schulentlassene Jahrgänge zum Chor, so dass jede Stimme mit drei oder vier Jungsängern aufgefüllt werden konnte. In Verbindung mit den neugewählten Vorständen Willibald Schunck als 1. und Ludwig Sonn als 2. Mann, begann in Webenheim die hohe Zeit des Chorgesangs. In einheitlicher Kleidung: dunkler Anzug, weißes Hemd und Fliege und ohne Noten auftretend, war die „Concordia“, die über 60 Sänger zählte, in aller Munde. Rundfunkaufnahmen, Dorfabende mit Radio Saarbrücken, Wertungssingen, Freundschaftssingen bei anderen Vereinen, auch in der Pfalz, waren abwechselnde Ereignisse. Höhepunkt im Vereinsgeschehen war zweifellos das 100-jährige Vereinsbestehen im Jahre 1958, das über drei Tage mit der gesamten Bevölkerung gefeiert wurde. 51 Vereine zogen durch den geschmückten Ort ins große Festzelt auf dem Bauernfestplatz. 57 Männer und 43 Frauen zählte der damals gemischte Chor. Hauptattraktion war die Weihe der neuen Fahne, die von der Fahnenbraut Hiltrud Müller feierlich übergeben wurde. Als nach 25-jähriger Tätigkeit Chorleiter Hans Woll seine Dirigententätigkeit an Marcel Dressler aus Webenheim weitergab, kam auch mit Wilfried Schwartz, der das immer gut gelungene Erntedankfest einführte, ein neuer Vorstand.

Zehn Jahre später übernahm 1994 Albert Weingart für zwei Jahre den Verein. Er gründete den Kinderchor „Die Zaunkönige“, der unter der Leitung von Marliese Maurer-Hurth zehn Jahre Bestand hatte. Seit 1989 hält Kurt Bubel aus Bierbach den Dirigentenstab in der Hand, mittlerweile seit 29 Jahren ununterbrochen. Sein Steckenpferd war stets das gute und vielbeachtete Chorkonzert in der Kurklinik. Neben dem 1. Vorsitzenden Heinz Schunck zeichnet Wolfgang Nikolaus als 2. Mann im Vorstand verantwortlich für diesen Traditionsverein. Wenn am letzten Sonntag im Oktober die derzeit 15 Sänger auf der Bühne stehen, acht davon über 80 Jahre alt, dann ist dies ein ganz besonderer Augenblick und ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte.

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