Bienenzuchtverein Blieskastel 130 Jahre alt und noch immer im Trend

Blieskastel · Der Bienenzuchtverein Blieskastel feiert am kommenden Sonntag im Martin-Bucer-Haus in Breitfurt Geburtstag.

 Der Imkertreff des Bienenzuchtvereins Blieskastel findet an der Angler-Hütte in Blickweiler großes Interesse.

Der Imkertreff des Bienenzuchtvereins Blieskastel findet an der Angler-Hütte in Blickweiler großes Interesse.

Foto: Hans Hurth

Die Bienenzucht hat in Blieskastel eine lange Tradition, denn die Bemühungen, im Bliestal guten Honig zu gewinnen, liegen exakt 130 Jahre zurück. Der Bienenzuchtverein (BZV) Blieskastel und Umgebung feiert nämlich am kommenden Sonntag mit einer kleinen Feier sein 130-jähriges Bestehen. Bei der Gründungsversammlung im November 1889 traten 43 Mitglieder dem Verein bei, im Jahre 1925 betrug die Mitgliederzahl bereits 129. Blieskastel war damit größter Verein der Hauptorganisation Pfälzischer Bienenzüchter. 1925 war auch das Geburtsjahr des heutigen Einheitsglases des Deutschen Imkerbundes, und im BZV Blieskastel bereicherte Reichsbahninspektor Jakob Schweitzer aus Bierbach mit Vorträgen und Werbung das Vereinsleben. Nach dem Krieg begann der BZV Blieskastel 1949 mit der Zucht der Carnica-Biene, einer sanftmütigen Rasse mit guter Honigernte. Im Kirkeler Tal wurde dafür die Belegstelle Frauental eingerichtet, die bis 1973 bestand.

„Mit viel Elan leitete von 1973 an Richard Burgdörfer 16 Jahre den Verein. Ihm folgte Franz Müller, der 1974 Friedrich Kreutz aus Mimbach als Ehrenmitglied auszeichnete. Ununterbrochen 70 Jahre war Kreutz als Imker tätig, gab sein umfangreiches Wissen gerne weiter“, blickte im Gespräch Werner Reichert vom Vorstand zurück. Zum 100-jährigen Vereinsbestehen waren 53 Mitglieder aus allen Stadtteilen und 470 Bienenvölker notiert.

„Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft der Biosphärenregion Bliesgau erfährt durch die Aufstellung von Bienenvölkern im Stadtgebiet von Blieskastel einen unverzichtbaren Impuls. So ist es ein Geben und Nehmen, wenn unsere Imker den hervorragenden Honig des Bliesgaus gewinnen und vermarkten“, hält Werner Reichert fest. „Die Qualität des echten deutschen Honigs wird ständig geprüft, denn nur durch die schonende Behandlung behält der Honig seine wertvollen Inhaltsstoffe“, stellt der 1. Vorsitzende Ernst Welsch heraus. „Neben Grundkenntnissen der Bienenhaltung haben alle Imker des BZV Blieskastel einen Honiglehrgang für die Gewinnung, Behandlung und Lagerung des begehren Naturprodukts besucht. Den Austausch an Erfahrung und Wissen bietet unser monatlicher Imkertreff mit Erläuterungen der jeweils aktuell anfallenden Arbeiten am Bienenstand“, erklärt Ernst Welsch den Treff als Plattform einer idealen Ergänzung zur Praxis und großen Wert für Neu -Imker und Neueinsteiger, die jederzeit willkommen seien.

Denn Imkern sei wieder im Trend. Gerade jüngere Leute entdecken das Zurück zur Natur als Hobby für sich. ,„Die Honigbiene ist von großer Bedeutung für unsere Umwelt. Durch ihre nimmermüde Bestäubungstätigkeit an unseren heimischen Pflanzen ist sie im Obst- und Gartenbau und der Landwirtschaft von besonderem Nutzen mit dem sinnvollen Zusammenspiel in der Natur“, hielt Werner Reichert abschließend fest.

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