Heimatgeschichte der Saarpfalz Blieskastel und seine Gräfin von der Leyen

Die Reichsgräfin mit Residenz in Blieskastel trug mit ihrer Sicht auf die Französische Revolution und ihre damit verbundene Flucht ein gutes Stück zur eigenen Legendenbildung bei.

 Das Neue Schlösschen gegenüber der Schlosskirche beherbergt heute das Von-der-Leyen-Gymnasium. Es bildete in der Regierungszeit von Marianne von der Leyen den krönenden Abschluss einer Reihe von barocken Kavaliershäusern am Schlossberg.

Das Neue Schlösschen gegenüber der Schlosskirche beherbergt heute das Von-der-Leyen-Gymnasium. Es bildete in der Regierungszeit von Marianne von der Leyen den krönenden Abschluss einer Reihe von barocken Kavaliershäusern am Schlossberg.

Foto: Martin Baus​

Bis mir ein rettender Gedanke käme, flehte ich sie an, mich in einem jener Winkel ihres Hauses zu verstecken, an dem es schwieriger ist, mich ausfindig zu machen. Man lief mit mir vom Keller bis hinauf auf den Speicher, und schließlich entschied ich mich für eine Art Holzverschlag, der nur ganz oben eine Luke hatte und dessen Zugang mit einem Küchenschrank verstellt werden konnte. Diesen schob man, wenn ich etwas brauchte, zurück, während er ansonsten schützend davor stand. So brachte ich in diesem finsteren und feuchten Verlies auf Stroh einen Tag und eine Nacht zu. Ich war angesichts meiner traurigen Lage nicht im Stande, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen und machte kein Auge zu. Die zweite Nacht war noch weniger ruhig, alle lagen im Bett, als ich gegen zwei Uhr hörte, dass an die Haustür geklopft wurde. Kurz darauf wurde der Schrank weggerückt, und man ließ mich wissen, dass es wegen mir war. Im Schein einer Laterne erkannte ich zwei meiner Vertrauten, die mir einen neuen Plan zur Flucht vortrugen. Sie schlugen mir vor, mich ohne der Gefahr auszusetzen, nach Zweibrücken zu bringen, und sie versicherten mir, 150 Preußen befänden sich im Dorfe Enet (Einöd), um meinen Weg zu schützen.“