Blasmusik mal ganz anders

Limbach. Nein, ein Blasorchester wie jedes andere ist der Musikverein Limbach bei weitem nicht, das will er auch gar nicht sein. Abseits des gewohnten "Rumtatas" samstäglicher Volksmusiksendungen hat sich der Verein in den zurückliegenden 40 Jahren seines Bestehens zu einem in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Orchester entwickelt

Limbach. Nein, ein Blasorchester wie jedes andere ist der Musikverein Limbach bei weitem nicht, das will er auch gar nicht sein. Abseits des gewohnten "Rumtatas" samstäglicher Volksmusiksendungen hat sich der Verein in den zurückliegenden 40 Jahren seines Bestehens zu einem in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Orchester entwickelt. Ein Ausdruck des Unüblichen: der immer wieder gelingende Spagat zwischen traditioneller, symphonischer und moderner Blasmusik. Beim großen Jubiläum zum 40. Geburtstag des Musikvereins Limbach am Wochenende in und um die Limbacher Dorfhalle herum zeigten die Musiker unter der Gesamtleitung von Dirigent Harald Theisen diesen Spagat, ohne sich dabei eine Muskelzerrung zuzuziehen (wir berichteten). Vom "Symphonic Rock" am Freitagabend über den Samstag mit symphonischer Blasmusik rund um den offiziellen Festkommers bis hin zur traditionellen musikalischen Gestaltung des Festgottesdienstes: Funkelnde Facetten hat der Verein in ausreichender Zahl. "Ihr seid Anstifter des Lebens, Anstifter zur Freude", würdigte Pfarrerin Christiane Härtel den Verein gegen Ende des Gottesdienstes am Sonntag, auch und vor allem mit Blick auf die gesellschaftliche Funktion der Musiker als Vorbilder im Limbacher Zusammensein in den vergangenen vier Jahrzehnten. Dass mit diesen vierzig Jahren die durchaus ungewöhnliche und von vielen musikalischen Überraschungen gespickte Geschichte des Musikvereins Limbach noch lange nicht zu Ende erzählt ist, daran ließ Dirigent Harald Theisen im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung keinen Zweifel. Denn: An Ideen für ungewöhnliche blasmusikalische Erlebnisse scheint es Theisen nicht zu mangeln. Und dass aus diesen Ideen etwas werden wird, davon zeugte auch die unübliche Overtüre zu den dreitägigen Feierlichkeiten am Freitagabend: Rock made by Blasmusik hieß es bei der Eröffnung, "Symphonic Rock", so der offizielle Titel des Abends, ließ Stücke von Robby Williams, Queen oder auch Genesis einmal ganz anders erlebbar werden. Dazu kam ein passendes und - man ahnt es - nicht unbedingt übliches Outfit in rockig-schwarz, Sonnenbrille und Nietenarmbändern. "Bei den vergangenen Festen hatten wir den Freitagabend immer eher volkstümlich gestaltet. Darauf hatte ich diesmal einfach keine Lust", gestand Theisen gestern freimütig. "Ich wollte etwas anderes machen, und dieses Thema hatten wir so noch nicht bearbeitet." Das erneute Klangexperiment gelang, zur Freude der Gäste und der Vereinschefin Susanne Bach-Bernhard. "Ich bin wirklich angenehm überrascht. Ich hatte gerade mit Blick auf den Freitag und die Konkurrenz der Festa Italiana nicht mit so großem Zuspruch gerechnet. Aber die Halle war gerammelt voll, und auch musikalisch war alles gut, die vielen Proben haben sich gelohnt." So scheinen die Musiker gerüstet für ein weiteres, 40 Jahre währendes "Anstiften zum Leben." "Ihr seid Anstifter des Lebens, Anstifter zur Freude."Pfarrerin Christiane Härtel

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