Mehr Geld fürs Brotbacken Zweiter Warnstreik bei Edeka-Tochter Bäckerbub

Homburg/Bexbach · Um 5 Uhr früh fand am Dienstag ein Warnstreik am Standort der Bäckerbub-Produktionsstätte am Bexbacher Gewerbering statt. Der Aufruf dazu kam von der Gewerkschaft NGG (Nahrung Genuss Gaststätten).

 In der Corona-Krise sei die Belieferung mit Brot „systemrelevant“  gewesen, betont die Gewerkschaft NGG. Jetzt soll es dafür mehr Geld geben.

In der Corona-Krise sei die Belieferung mit Brot „systemrelevant“  gewesen, betont die Gewerkschaft NGG. Jetzt soll es dafür mehr Geld geben.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Im Laufe des Vormittags nahmen nach Angabe des Unternehmens alle Beschäftigten die Arbeit wieder auf. Es handelte sich dabei um den zweiten Warnstreik. Der erste hatte Mitte Juli stattgefunden.

Die Beschäftigten der Brot- und Backwarenindustrie Baden-Württemberg haben noch keinen neuen Tarifvertrag, sie fordern 6,2 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung. Der bisherige Tarifvertrag lief im Februar aus. Wegen des Corona-Lockdowns verzögerten sich die Verhandlungen. Am Mittwoch soll erneut verhandelt werden. Mit dem zweiten Warnstreik sollte ein deutliches Zeichen gesetzt werden, sagte Mark Baumeister, der NGG Geschäftsführer Region Saar. Der Streikaufruf kommt allerdings aus Baden-Württemberg, was daran liegt, dass die Bäckerbub-Standorte in Baden-Württemberg und in Bexbach liegen. Die Bexbacher Großbäckerei ist nämlich eine Tochter der Edeka Südwest und gehört damit zu diesem Tarifgebiet.

Im Jahr 2010 hatte das Homburger Bäckerhaus Ecker seinen Betrieb am Standort Erbach der Bäckerbub GmbH verkauft, die sich einige Jahre später deutlich vergrößerte und mit ihrer Produktion ins Bexbacher Industriegelände umzog.

„Die Beschäftigten warten nun lange genug auf eine Tariferhöhung“, betont Hakan Ulucay, Landesbezirkssekretär der NGG.  Durch die Systemrelevanz der nahrungsmittelproduzierenden Betriebe und den gestiegenen Bedarf, hätten die Beschäftigten der Brotindustrie in den vergangenen Wochen und Monaten Überstunden leisten und Sonderschichten fahren müssen, so Ulucay. Die Arbeitgeber wollten bislang wegen der Corona-Pandemie keinen neuen Tarifvertrag abschließen. Es gebe in vielen Betrieben immer noch Kurzarbeit. Die Gewerkschaft sieht das anders. Den Bäckerei-Großbetrieben gehe es gut, trotz Corona-Pandemie würden dort gute Gewinne gemacht, aber an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde „nichts weitergegeben“.

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