Voraussetzungen werden gerade geprüft Wird Bexbach 2021 Teil der Biosphäre?

Bexbach · Diesen Zeitpunkt hält der Saarpfalz-Kreis derzeit für möglich, wenn zuvor Ortsräte und Stadtrat mitspielen. Eine Prüfung laufe aktuell auf Verwaltungsebene. Bürgermeister Leis kann der Idee Positives abgewinnen.

 Zur Biosphäre Bliesgau mit ihrer beeindruckenden Natur könnte ab 2021 auch Bexbach gehören. Eine Vorprüfung läuft.

Zur Biosphäre Bliesgau mit ihrer beeindruckenden Natur könnte ab 2021 auch Bexbach gehören. Eine Vorprüfung läuft.

Foto: Tobias Fuchs

Wann stößt Bexbach nachträglich zum Bioshärenreservat Bliesgau? Im Februar hatte Landrat Theophil Gallo (SPD) das Thema bei der Vorstellung der Blühwiesen-Aktion im Saarpfalz-Park angeschnitten. Kurz darauf bekräftigte Klaus Nieder (FWG) die Idee eines baldigen Beitritts im Stadtrat (wir berichteten). Auch Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (SPD) macht auf Nachfrage klar, dass ein Beitritt durchaus in seinem Sinne sei: „Ich fände das gut. Für das Thema Messe und Tourismus wäre das vorteilhaft, ein Kernargument für Förderungen.“ Die rechtlichen Hürden seien aber hoch und es sei nötig, dass in einem solchen Falle der Verwaltung das nötige Geld und Personal zur Verfügung gestellt werden. Denn auch der organisatorische Aufwand sei groß.

Der Beitritt, so erläutert die Pressestelle des Kreises auf Nachfrage, sei „grundsätzlich möglich, wenn alle Voraussetzungen dazu gegeben sind“. Ob dem so ist, das werde „derzeit auf Verwaltungsebene der Stadt Bexbach, der Geschäftsstelle Biosphärenzweckverband und des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz in Saarbrücken“ geprüft. Größte Hürde sei, dass innerhalb der Bexbacher Flächen eine Kern-Pflege- und Entwicklungszone geschaffen werde müsse.

Praktisch wäre laut Kreis nötig, dass zuerst die Ortsräte angehört werden, danach der Stadtrat „eindeutig die Erweiterung des Biosphärenreservates auf das Gesamtstadtgebiet Bexbach“ beantragt. Die Verbandsversammlung des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau müsste einer  Erweiterung des Verbandsgebietes zustimmen. Diese Zustimmung würde als Antrag auf Erweiterung des Biosphärenreservates Bliesgau an das Umweltministerium nach Saarbrücken gehen, dieses ihn „nach fachlicher Prüfung als  Antrag mit Begründung und Details, insbesondere mit Zonierungskarten, an das MAB-Nationalkomitee in Bonn senden“. MAB steht für das Uneso-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“. Würde dieses den Antrag positiv entscheiden, würde das Saar-Umweltministerium eine Änderung der Verordnung für das Biosphärenreservat Bliesgau in ein Verordnungsänderungsverfahren geben.

Der Kreis rechnet „aufgrund der aktuell laufenden Evaluierung und der notwendigen Beteiligung der örtlichen Gremien innerhalb Bexbachs, frühestens Ende 2020, eher erst im Laufe des Jahres 2021“ mit einem möglichen Beitritt der Stadt.

Die praktische und gewollte Folge wäre, dass Bexbach dadurch in das Unesco-Weltnetz der Biosphärenreservate integriert wäre. Fördergelder seien mit dem Schritt nicht verbunden. Die Stadt müsste indes einen Umlagenbeitrag im Biosphärenzweckverband übernehmen. Aber, so der Kreis weiter, „mit einer Unesco-Anerkennung können für nachhaltige Projekte leicht  Fördergelder akquiriert werden und Serviceleistungen der Geschäftsstelle des Biosphärenreservates und der Saarpfalz- Touristik verstärkt in Anspruch genommen werden“.

Warum war Bexbach damals nicht gleich zur Biosphäre gestoßen? „Der Stadtrat hat damals einem Beitritt nicht zugestimmt, weil man Auflagen befürchtete, insbesondere für die Bexbacher Landwirte“, so Saarpfalz-Kreis-Landrat Theophil Gallo. Biosphären-Zweckverbands-Geschäftsführer Gerhard Mörsch ergänzt, damals (die Anerkennung durch die Unesco erfolgte 2009) habe der Stadtrat vor allem Einschränkungen für die Landwirtschaft in der Bliesaue bei Niederbexbach, befürchtet.

Dass Kleinblittersdorf als einzige Kommune außerhalb des Saarpfalz-Kreises zur Biosphäre gehöre, liege indes nicht daran, dass sie quasi Ersatz für Bexbach gewesen sei, stellt Mörsch klar und ergänzt: „Kleinblittersdorf und ursprünglich auch Teile von Eschringen, Fechingen, Brebach und Güdingen wurde auf Grund der naturräumlichen Zugehörigkeit zum Bliesgau als Naturraum von Anfang an für das Biosphärenreservat vorgeschlagen. Letztlich ist nur Kleinblittersdorf auf Seiten des Regionalverbandes übrig geblieben, weil der Gemeinderat Kleinblittersdorf den Beitritt auch unbedingt wollte.“

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