Ausstellung bei Köcher Wenn Kunst spannende Geschichten erzählt

Bexbach · Im „Temporären Schauraum“ in Bexbach stellen Peter Köcher und Birgitta Hüttermann eigenwillige Objekte und Textilkunst aus.

 Seit Freitag machen Birgitta Hüttermann (Mitte links) und Peter Köcher (Mitte rechts) in Sachen Kunst für eine Weile gemeinsame Sache und präsentieren ihre Werke Seite an Seite in Köchers „Temporärem Schauraum“ in Bexbach.

Seit Freitag machen Birgitta Hüttermann (Mitte links) und Peter Köcher (Mitte rechts) in Sachen Kunst für eine Weile gemeinsame Sache und präsentieren ihre Werke Seite an Seite in Köchers „Temporärem Schauraum“ in Bexbach.

Foto: Thorsten Wolf

Was entsteht, wenn man einen Peter Köcher und eine Birgitta Hüttermann zusammen in einen Raum steckt? Auf jeden Fall nichts Langweiliges, sondern etwas Sehenswertes mit dem besonderen Etwas. Den Beweis dafür treten der Künstler und die Künstlerin gegenwärtig im „Temporären Schauraum“ von Peter Köcher in der Bexbacher Rathausstraße an. Noch bis zum 27. Januar zeigen die beiden das, was sie in der Kunstszene weithin bekannt gemacht hat: Köcher seine eigenwilligen Objekte und Installation – immer entlang der Grenze zwischen Realität und Fiktion – und Hüttermann ihre Textilkunst, die bekanntermaßen in Form und Inhalt in der Lage ist, Sujet-Grenzen mühelos zu überwinden.

Einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass es Köcher immer wieder gelingt, mit seinen kongenialen Ausstellungspartnern spannende Geschichten zu erzählen, hat der „Temporäre Schauraum“ selbst – gleichwohl der schon lange nicht mehr einen zeitlich begrenzten Charakter hat. Ursprünglich als Schauplatz für eine einzige Ausstellung gedacht, ist die Gemeinschaftsschau von Köcher und Hüttermann nun schon die siebte Reise in die Welt der Kunst, die dort ihren Anfang in der Rathausstraße nimmt. Dass das ehemalige Ladengeschäft auf diesem Weg einen weiteren Frühling erlebt, das hat auch für die Stadt und die Stadtverantwortlichen große Bedeutung.

Und genau dies machte Bexbachs ehrenamtlicher Beigeordneter Wolfgang Imbsweiler bei seiner Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Freitag mehr als deutlich – vor dem Hintergrund einer Innenstadt, die aktuell durch umfangreiche Umbaumaßnahmen im oberen Teil der Rathausstraße noch längere Zeit vor großen Herausforderungen steht. „In der Zeit während dieser Baumaßnahmen ist es umso erfreulicher, wenn Menschen wie Peter Köcher und Birgitta Hüttermann solche Glanzpunkte in der Stadt setzen und damit zeigen, dass es in Bex-
bach weitergeht – man muss es nur gemeinsam wollen.“

Dass Bexbach aus vielen Gründen, so Imbsweiler, aktuell mit Leerständen in der Innenstadt zu kämpfen habe, sei dabei kein exklusives Problem der Stadt am Höcherberg. So habe er bei einem Besuch im Ruhrgebiet festgestellt, dass auch „in Städten, die deutlich größer sind als Bexbach, viele Schaufenster leer sind. Das tut überall weh“. Deswegen dankte Imbsweiler den beiden Künstlern nachdrücklich für ihr Engagement am Höcherberg, „damit wir sehen, dass das Leben weitergeht“.

Damit gewann der „Temporäre Schauraum“ als sehenswerter und lebendiger Flecken in der City nicht zum ersten Mal eine Bedeutung über den rein künstlerischen Aspekt hinaus. Und genau davon kündete auch die Vernissage am vergangenen Freitag, die trotz regnerischem „Sauwetter“ bestens besucht war. Unter den Gästen dabei, neben einigen Künstlerfreunden und vielen Kunstinteressierten, auch der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Funk, an diesem Abend wohl eher als Vorsitzender des Vereins „Saarpfalzkultur“ unterwegs. Er und die anderen Gäste erlebten am Freitag allerdings nicht nur die ausgewiesen hochwertigen Exponate von Köcher und Hüttermann, sondern auch noch einen unangekündigten Auftritt des Ausnahme-Gitarristen Ro Gebhardt. Der hat seit einiger Zeit eigene Räume im Haus des „Temporären Schauraums“ und wird in eben dem am 9. Dezember ein schon weitgehend ausverkauftes Konzert seiner aktuellen Tour „Timetraveller“ geben.

Hier gab‘s einen sechssaitigen Vorgeschmack – und die Erkenntnis, dass ein Besuch in Peter Köchers Schauraum immer für eine echte Überraschung gut ist.

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