Weiter Warten auf Fotobörse
Bexbach. Foto-Freunde aus der Region haben's gemerkt: Auch in diesem Jahr hat es keine Fotobörse gegeben, die immer am letzten Oktober-Sonntag stattfand. Und es wird auch 2008 keine geben, so Bürgermeister Heinz Müller gestern im Gespräch mit der SZ. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr erlebte die Bexbacher Fotobörse ihre 25. Auflage nicht, wurde abgesetzt
Bexbach. Foto-Freunde aus der Region haben's gemerkt: Auch in diesem Jahr hat es keine Fotobörse gegeben, die immer am letzten Oktober-Sonntag stattfand. Und es wird auch 2008 keine geben, so Bürgermeister Heinz Müller gestern im Gespräch mit der SZ. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr erlebte die Bexbacher Fotobörse ihre 25. Auflage nicht, wurde abgesetzt. Damals hieß es unter anderem, die Fotobörse mache Pause, man müsse aus Spargründen ganz neu an das Thema herangehen. Gesucht wurden ein oder mehrere Vereine, die die Großveranstaltung stemmen sollten. Es hieß damals dann aber auch, etwa seitens der SPD-Stadtratsfraktion beim Besuch der Homburger SZ-Redaktion Ende September 2007: "Wir werden uns für nächstes Jahr Gedanken machen. Die Fotobörse wird im kommenden Jahr rechtzeitig auf neue Füße gestellt."Bürgermeister Heinz Müller nannte gestern Gründe für das erneute Scheitern der Fotobörse: "Wir hatten uns bemüht, einen Privatmann zu finden, der die Veranstaltung macht. Ein bundesweit operierender Unternehmer, der in Hamburg sitzt, hatte zugesagt, die Bexbacher Fotobörse zu veranstalten. Diese Zusage ließ er etwa vor einem halben Jahr platzen". Laut Müller gab es dann vor etwa zwei Monaten Kontakt mit einer weiteren Gruppierung, die Interesse zeigte. "Die hat sich aber dann nicht mehr gemeldet. Wir werden das Thema im nächsten Kulturausschuss erneut behandeln.", kündigte der Verwaltungschef an. Müller ist klar, dass eine erneute Absage im kommenden Jahr wohl das Ende der Veranstaltung bedeuten würde: "Deshalb wollen wir das Thema erneut angehen und die Verträge dann hieb- und stichfest machen." Man müsse sehen, wie man das Thema Fotobörse umsetzen könne. "Schließlich muss die Veranstaltung in einem für die Stadt vertretbaren Rahmen stattfinden.""Stadtleben"-Leiter Jörg Omlor bestätigte die Kontakte: "Mit einer Gruppierung aus Deidesheim gab es rege Gesprächskontakte und es sah so aus, als würden die's machen. Vor etwa sechs Wochen haben sie dann doch abgesagt." Der Kulturchef fände es nach eigenem Bekunden "schade, wenn alle Bemühungen scheitern würden. Die Fotobörse war eine schöne Veranstaltung und ein wichtiges Mosaiksteinchen im Bexbacher Kulturprogramm. Außerdem war sie die einzige Veranstaltung ihrer Art in der ganzen Region." Chancen für eine Weiterführung der Fotobörse im kommenden Jahr lassen sich laut Omlor zurzeit nicht beurteilen. "Das Thema wär's auf jeden Fall wert, ich fände es schade, wenn man diese Nische aufgeben müsste." Meinung
Stadt muss in die Pflicht
Von SZ-RedakteurRalph Schäfer Die Enttäuschung bei den Foto-Fans der Region ist groß, wie Anrufe belegen: Die Bexbacher Fotobörse findet auch 2008 nicht statt. Vor einem Jahr hieß es, man wird sie nach einem Jahr Pause auf neue Beine stellen, und zwar so rechtzeitig, dass sie 2008 wieder stattfinden kann. Fehlanzeige! In diesem Jahr passiert nichts, außer der Ankündigung, es für nächstes Jahr erneut zu versuchen. Das kommt einem irgendwie bekannt vor. Mag sein, dass Interessenten abgesagt haben - aber das ist nicht der Punkt. Es ist unverständlich, wenn man als Stadt ein solches Alleinstellungsmerkmal wie die Fotobörse aus der Hand gibt. Jahr für Jahr hat sie Besuchermassen nach Bexbach gelockt - sonst erklärtes Ziel der städtischen Politik. Eine Stadt wie Bexbach muss in der Lage sein, eine solche Veranstaltung selbst zu stemmen, statt sich auf wie auch immer geartete "Interessenten" zu verlassen. An der Fotobörse wird die Stadt nicht Pleite gehen, aber "kaputt gespart" ist eine Stadt schneller als man denkt.
