Völlig neuer Blick auf das Geld

Bexbach. Haushaltsmäßig hat in der Bexbacher Stadtverwaltung eine neue Zeit begonnen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Software ist das neue Kommunale Rechnungswesen, die so genannte "Doppik", Anfang des Monats eingeführt worden

 Ums liebe Geld geht es natürlich auch bei der Umstellung des Haushaltssystems auf die so genannte Doppik, die in Bexbach erfolgt ist. Foto: dpa

Ums liebe Geld geht es natürlich auch bei der Umstellung des Haushaltssystems auf die so genannte Doppik, die in Bexbach erfolgt ist. Foto: dpa

Bexbach. Haushaltsmäßig hat in der Bexbacher Stadtverwaltung eine neue Zeit begonnen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Software ist das neue Kommunale Rechnungswesen, die so genannte "Doppik", Anfang des Monats eingeführt worden. "Damit ist das Herzstück des neuen Systems der Haushaltsführung da", meinte Alfred Schneider, Controller und Projektleiter bei der Einführung des neuen Systems, im Gespräch mit der SZ. Seit Ende 2006 sei man mit der Umstellung beschäftigt, hatte auch stets Vertreter in der Landes-Arbeitsgruppe. "Dadurch waren wir immer auf dem neuesten Stand", so Schneider. Den wesentlichen Unterschied zum alten kameralen System sieht Schneider in der Betrachtung: "Künftig werden die Haushalte über Produkte aufgestellt. Beim alten System wurden die Geldströme betrachtet, nach Einnahmen und Ausgaben. Jetzt kommt es darauf an, welche Leistungen hinter den Geldströmen stecken. Wir haben dann einen ganz anderen Blick aufs Geld", kündigte der Projektleiter an. Oder anders ausgedrückt: Früher hat man einen Betrag für ein Vorhaben in den Haushalt eingestellt und dann gesehen, was man damit macht. Bei der Doppik wird festgelegt, wie das Projekt aussehen wird, was es kosten darf und dann werden die entsprechenden Mittel in den Haushalt eingestellt. Von einem "wichtigen Meilenstein bei der Einführung des neuen kommunalen Rechnungswesens" sprach Bürgermeister Heinz Müller bei der Einführung der Software. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung beginne ein neues Zeitalter der Bewertung und Beurteilung der kommunalen Finanzen. Es werde Fachwissen nötig, das bisher in den Kommunalverwaltungen nicht erforderlich war.Beim neuen System werde, so Müller weiter, "ein besonderer Blick auf die Entwicklung des Vermögens und dessen Verbrauch geworfen. Auch werden sachlich zusammenhängende Aufwendungen und Erträge zu Produkten zusammengefasst und somit eine genaue Darstellung der Kosten der kommunalen Dienstleistungen ermöglicht." Die entsprechenden Schulungen zur Einführung der Doppik und die Bewertung des kommunalen Vermögens machten Investitionen nötig. Bisher hat die Stadt Bexbach, so der Bürgermeister, rund 114000 Euro in die Umstellung des Haushaltssystems gesteckt.Wichtig war dem Verwaltungschef, zu betonen, dass die Umstellung auf das neue System ohne externe Beratung durchgeführt werde. "Dadurch ist eine Ausgabenposition, die in einigen anderen Kommunen einen ganz wesentlichen Kostenfaktor darstellt, bei der Stadt Bexbach nicht vorhanden."

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