Vierbeinige Polizisten sind die „Stars“

Bexbach · Mit einer Vorführung demonstrierte die Bundespolizei in Bexbach Grundschülern den Einsatz von Schutzhunden.

 Diensthundeführerin Christina Hansen und ihr belgischer Schäferhund Uzzo lassen gestern morgen bei ihrer Vorführung an der Grundschule Bexbach nichts anbrennen, gemeinsam stellen sie ihren Kollegen Christian Wilhelm, der den „bösen Buben“ mimt. Foto: Thorsten Wolf

Diensthundeführerin Christina Hansen und ihr belgischer Schäferhund Uzzo lassen gestern morgen bei ihrer Vorführung an der Grundschule Bexbach nichts anbrennen, gemeinsam stellen sie ihren Kollegen Christian Wilhelm, der den „bösen Buben“ mimt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Polizeihund Uzzo lässt keine Sekunde an seiner Entschlossenheit zweifeln. Kaum von der Leine seiner Diensthundeführerin Christina Hansen losgelassen, stürmt er auf den Flüchtigen zu.

Selbst als der "schießt", weicht der Hund keinen Millimeter von seinem Ziel ab, nur einen Augenblick später hat er seinen "Gegner auf zwei Beinen" gestellt. Das alles ist schon fast filmreif - und die Szene hat mit Schülerinnen und Schülern von vierten Klassen der Grundschule Bexbach gestern auch begeisterte Zuschauer. Das Ganze soll aber kein großer Spaß sein, die Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei-Inspektion Bexbach wollten den Kindern gestern morgen viel mit auf den Weg geben, Präventionsarbeit ist gefragt.

Die zeigt sich zweigeteilt: Während auf dem Sportplatz der Schule die Diensthundeführer Christian Wilhelm, Christina Hansen und Jessica Sauther, unterstützt von ihrem Kollegen Martin Kirsch von der Bundespolizei-Inspektion Kaiserslautern, den Kinder den Einsatz von Schutzhunden und Spürhunden ganz praktisch vorführen, klären Eric Finkler und seine Kollegin Brigitte Kreutzer in einem Klassenraum andere Schüler über Gefahren im Bahnverkehr auf - und stellen nicht nur nebenbei die Bundespolizei an sich vor.

Den Kindern wird also einiges geboten, mit einem klaren Ziel, gerade was die möglichen Gefahren im Bahnverkehr angeht. Dieter Schwan, Pressesprecher der Bundespolizei in Bexbach: "Wir wollen die Kinder darauf vorbereiten, wie man sicher öffentliche Verkehrsmittel nutzt, gerade wenn es nach der Grundschule auch um den Besuch von weiterführenden Schulen geht. Es ist uns wichtig, die Jungen und Mädchen hier zu sensibilisieren. Denn gerade im Saarland haben wir in der jüngeren Vergangenheit verstärkt Unfälle im Bahnbereich. Und hier wollen wir frühzeitig ein Zeichen setzen." Dabei gehe es bei einem Termin wie dem in Bexbach aber auch darum, den Kindern die Polizei als verlässlichen und kompetenten Ansprechpartner zu präsentieren, dies sei der Teil, für den die Diensthundeführer stünden. Schwan: "Wir wollen zeigen, dass Polizeibeamte Menschen sind, mit denen man sich unterhalten kann, die man ansprechen kann - und vor denen man zwar Respekt haben sollte, aber keine Angst haben muss."

Was die Schüler ihrerseits von der ersten Minute klar machen: Sie wollen alles wissen, und am besten ganz genau. Was wiegt ein Gürtel samt Ausrüstung? Wie ist das genau mit den Hunden, warum ist der eine Hund mit acht Jahren schon "in Rente", während eine andere Hündin mit neun Jahren noch im Dienst ist? Zwischendrin gibt es jede Menge "Ahhhs" und "Ohhhs", wenn die Kinder mit einigem Staunen erleben, wie der belgische Schäferhund Uzzo einen Flüchtigen stellt oder einen Angreifer aufhält - und seine "Kollegin" Evi gekonnt unter einer ganzen Reihe von Koffern den heraus riecht, den die Beamten als "Sprengstoffkoffer" präpariert haben. Ohne Zweifel: Die Diensthundeführer kommen mit ihren vierbeinigen Kollegen Uzzo, Evi und Enzo bei den Kindern gut an.

Aber auch Eric Finkler und Brigitte Kreutzer können sich bei ihren Vorträgen zur Bundespolizei an sich und den Gefahren im Schienen-Verkehr über mangelndes Interesse der Schülerinnen und Schüler nicht beklagen. Auch hier wollen es die Viertklässler ganz genau wissen und steuern auch selbst einiges an schon vorhandenem Wissen mit bei. So, als es darum geht, warum auf Bahnsteigen so genannte "Sicherheitslinien" zu finden sind. "Wenn man diese Linien überschreitet, dann steht man zu nah an den Gleisen. Und wenn dann ein Zug vorbei fährt, dann kann man vom Luftzug mitgerissen werden", weiß eine Schülerin. Und Mitschüler Linus fragt interessiert nach, warum bei einem Fußballspiel in Kaiserslautern zwar Polizeibeamte am Stadion gestanden hätten - aber keine am Bahnhof. Was da gestern ganz deutlich wird: Berührungsängste haben die Kinder keine, "und diese Nähe zu unseren Beamten ist ungeheuer wichtig", verdeutlicht Dieter Schwan.

Zum Thema:

Die Bundespolizei mit Inspektions-Sitz in Bexbach ist für die grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben sowie für Aufgaben in der Luftsicherheit zuständig. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich dabei auf das gesamte Saarland. Die Dienststelle gehört zur Bundespolizeidirektion Koblenz und unterhält Standorte an der "Goldenen Bremm", am Flughafen und am Hauptbahnhof Saarbrücken. Der Inspektion ist auch ein Zug der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) Koblenz zugeordnet. Teil einer jeden Dienstgruppe ist zudem ein Diensthundeführer. Die Diensthunde werden sowohl als Schutzhunde als auch als Sprengstoff-Spürhunde eingesetzt.

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