Unerklärliches Fischsterben im Blumengarten Bexbach

Bexbach. Wer derzeit mit wachen Augen durch den Bexbacher Blumengarten geht, der wird am größten der drei Teiche der Anlage eine unangenehme Überraschung erleben: Hunderte von Fischen haben im Eis den Tod gefunden. Dicht unter der Oberfläche sind die Kadaver nicht nur auf den zweiten Blick gut zu erkennen und bieten den Besuchern keinen wirklich schönen Anblick

 Hunderte von toten Fischen liegen im größten der drei Teiche des Blumengartens in Bexbach im Eis. Foto: Thorsten Wolf

Hunderte von toten Fischen liegen im größten der drei Teiche des Blumengartens in Bexbach im Eis. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Wer derzeit mit wachen Augen durch den Bexbacher Blumengarten geht, der wird am größten der drei Teiche der Anlage eine unangenehme Überraschung erleben: Hunderte von Fischen haben im Eis den Tod gefunden. Dicht unter der Oberfläche sind die Kadaver nicht nur auf den zweiten Blick gut zu erkennen und bieten den Besuchern keinen wirklich schönen Anblick. Mögliche Gründe für das Fischsterben kennt Ulrich Heintz (Foto: SZ), Landesvorsitzender des saarländischen Nabu und Sachverständiger für Fischerei- und Gewässerfragen. "Die Ursachen für das Sterben könnte einerseits auf Krankheiten beruhen, die sich üblicherweise bei ansteigenden Temperaturen und gleichzeitig nicht optimaler Ernährung der Tiere einstellen", so der Experte nach Prüfung des ihm durch unsere Zeitung bereitgestellten Bildmaterials. "Andererseits könnten die Tiere auch durch Schallwellen, zum Beispiel durch Schlittschuhlaufen auf dem Eis, aus ihrer Winterruhe aufgeschreckt worden sein." Dies könnte ein solches Fischsterben zur Folge haben, da sich die Tiere, so Ulrich Heintz, in der Mangelzeit des Winters und bei zugefrorener Wasseroberfläche auf den Grund ihres Sees zurückziehen, den Stoffwechsel auf ein absolutes Minimum reduzieren und so mit den geringen vorhandenen Ressourcen auskommen können. Werden die Tiere allerdings vorzeitig "wach", reichen die vorhandenen Möglichkeiten nicht aus, es droht ein Fischsterben. "Das sind allerdings alles nur Vermutungen." In der Bexbacher Verwaltung betrachtet man das Fischsterben mit Bedauern, macht aber klar, dass die Stadt selbst im besagten Teich keine Fische ausgesetzt hat. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Wasservögel von anderen Gewässern Laich mit in den Teich gebracht", so Bexbachs Bürgermeister Heinz Müller auf Nachfrage unserer Zeitung zum "wilden" Fischbestand. Der kleine See selbst sei mit einer Tiefe von 50 Zentimetern auch gar nicht als Fischteich geeignet. "Bei den gegenwärtig außergewöhnlich tiefen Temperaturen kann dieser Tümpel komplett durchfrieren und lässt so den Fischen keine Möglichkeit, auf dem Grund zu überwintern. Auch deswegen haben wir dort keine Fische ausgesetzt." Nichtsdestotrotz: Sie waren da, und nun sind sie tot. Um dies im Falle eines Wiederauflebens einer Fischpopulation in den kommenden Jahren und mit Blick auf vergleichbar kalte Winter zu vermeiden, sucht man in der Bexbacher Verwaltung nach sinnvollen Lösungen. Müller: "Um ein solches Fischsterben zu vermeiden, müssten wir dann den Teich im Herbst ausfischen. Darüber müssen wir, vielleicht auch in Absprache mit einem Anglerverein, nachdenken." thw

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