Besuch aus Eppelborn Staunen über ein Mammut-Projekt

Bexbach · Wie man erfolgreich Straßenzüge aufwertet, darüber informierte sich jetzt in Bexbach eine Delegation aus Eppelborn.

 Am Mittwochabend gab Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (Mitte) der Delegation aus Eppelborn einen Einblick in die aktuell laufenden Bauarbeiten in der Rathausstraße als Teil des Projektes „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“.

Am Mittwochabend gab Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis (Mitte) der Delegation aus Eppelborn einen Einblick in die aktuell laufenden Bauarbeiten in der Rathausstraße als Teil des Projektes „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“.

Foto: Thorsten Wolf

Seit Anfang September laufen die Umbau- und Sanierungsarbeiten in der Bexbacher Rathausstraße zwischen dem Kreuzungsbereich Bahnhofstraße bis hinauf zum Rathaus. Damit hat die Stadt den zweiten Teil ihres Plans in Angriff genommen, die Bexbacher City attraktiver und moderner zu gestalten. In einem ersten Schritt hatte man die Bahnhofstraße saniert, schon zuvor war die Güterladestraße als Teil des neuen Verkehrskonzeptes umgestaltet worden (wir berichteten mehrfach).

Mit einer Bauzeit von insgesamt 18 Monaten steht nun in drei Bauabschnitten eben die Rathausstraße an, die sich im Jahr 2019 dann zwischen Rathaus und dem Kreuzungsbereich Niederbexbacher Straße in neuem Licht präsentieren soll. Finanziell möglich macht das Gesamtprojekt das Programm „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ — ein Städtebauförderprogramm des Bundes, das Bexbach eine 66-prozentige Unterstützung sichert. Dabei steht am Höcherberg eben nicht nur die Sanierung und Aufwertung der beiden Hauptverkehrsachsen im Innenstadtbereich auf dem Plan, auch eine umfangreiche Umfeldgestaltung ist Teil des Projektes.

Doch wie genau setzt man solch eine Mammut-Idee eigentlich um? Darüber wollte sich am Mittwochabend eine Delegation der Gemeinde Eppelborn informieren, an der Spitze Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset in Begleitung von Mitgliedern der Fraktionen des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung. Hintergrund: Auch in Eppelborn will man wohl mit dem Programm „Aktive Stadt“ einiges bewegen.

In einem kurzen Vorgespräch, später dann ging es hinaus in die laufende Baustelle, verdeutlichte Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis die Herausforderungen, die mit der Umsetzung der „Aktiven Stadt“ am Höcherberg verbunden seien und noch verbunden sind. Dabei sei, wie sowohl Bexbachs Verwaltungschef als auch Bauamtsleiter Thomas Schneider mehrfach betonten, eine frühzeitige und umfangreiche Bürgerbeteiligung unerlässlich. Dem trage neben einer von Bürger selbst besetzten Lenkungsgruppe mit Vertretern unterschiedlicher Interessengruppen auch ein Zentrumsmanagement als zentrales Koordinierungs-Instrument Rechnung.

Doch genau da scheint es in Eppelborn wohl zu haken, nicht jedem erschließt sich dort die Notwendigkeit eines solchen Zentrums-Managements. Am Mittwochabend nun konnte sich die Delegation aus Eppelborn ganz konkret ein Bild von den Aufgaben und der Notwendigkeit eines Managements machen, Bexbachs Zentrumsmanagerin Dorothee Pirrung, freiberufliche Regionalentwicklerin, nutzte den interkommunalen Erfahrungsaustausch dazu, ihre Aufgaben im Detail zu erläutern und in den Kontext der Umsetzung des Programms „Aktive Stadt“ einzuordnen. Dabei verschwieg Pirrung auch nicht die Probleme, die mit den langen Baustellenphasen gerade für die Bexbacher Geschäftswelt verbunden seien.

„Mir ist es besonders wichtig, dass Politik, Verwaltung und Bürger gemeinsam an einem Strang ziehen – sonst ist ein solches Projekt in einer so kleinen Stadt nicht zu stemmen. Und es ist sehr von Vorteil, wenn die Bürger von Anfang an das Gefühl haben, dass sie mitgenommen werden.“ Dabei gelte es, die ganz unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Akteure an diesem Umbau in der Waage zu halten. „Ich will Vertrauen bei den Bürgern schaffen, ich will für das stehen, was ich sage.“ Und hier sei die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Politik außerordentlich gut.

Thomas Leis betonte seinerseits, dass die Arbeit der Lenkungsgruppe und von Dorothee Pirrung als Zentrumsmanagerin es ihm und seiner Verwaltung ermögliche, ohne Druck von außen und viel ruhiger zu arbeiten, denn „da läuft schon eine Menge Basisarbeit im Vorfeld“ — gleichwohl er natürlich als Bürgermeister die Verantwortung für das Projekt trage. Vor dem Hintergrund der Schilderungen von Leis und Pirrung kristallisierte sich aus dem Rund der Delegation aus Eppelborn die Frage heraus, was eben dieses Zentrums-Management für die Gemeinde an Kosten bedeute.

Hier gab dann Thomas Schneider zu bedenken, dass man ein solches Zentrums-Management nicht alleine unter den allgemeinen Kostengesichtspunkten bewerten dürfe, vielmehr sorge eine solche Instanz schon frühzeitig für viele Abwäge-Prozesse und die für den Erfolg des Projektes wichtige Beteiligung der Bexbacher Bürgerschaft. „Das ist ein riesen Vorteil!“

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