Bexbach. Sein Job ist einer, den viele brauchen, viele aber auch - trotz seines unzweifelhaften Nutzens - nicht selten mit negativen Klischees belegen: Michael Brunk ist Versicherungsvertreter. "Mit dieser Berufsbezeichnung habe ich inzwischen keine Probleme mehr, in den ersten Jahren war das allerdings anders." Diese Jahre liegen schon eine Weile zurück, seit nunmehr 21 Jahren ist Brunk für den Versicherungskonzern Debeka in der Region unterwegs. An diesem Abend, es ist kurz nach 18 Uhr, berät er eine Kundin hinsichtlich eines Bausparvertrages, einer von vielen Terminen an einem langen Arbeitstag. Mit dem Image des ewig abschlusshungrigen Klinkenputzers, der jedem alles aufschwatzt, nur um an die entsprechende Provision zu kommen, hat Michael Brunk nichts zu tun. Aus gutem Grund. "Als ich mich damals dazu entschieden habe, für die Versicherung als Vertreter zu arbeiten, habe ich das mit dem Wunsch nach Langfristigkeit getan. Diese Langfristigkeit bedeutet, dass ich meinen Kunden weitaus mehr als einmal begegne. Und da ist für ein solches Fehlverhalten kein Platz." Den Weg zum Beruf des Versicherungsvertreters hat Brunk über Umwege gefunden. "Dass ich einmal Versicherungen verkaufen werde, hätte ich mir auch nie gedacht." Nach einem nicht vollendeten Studium der Erziehungswissenschaften machte Brunk sich als Buchhändler selbstständig. Nach zehn Jahren war dann aber eine Neuorientierung nötig. "Das war die Zeit, als ich mir die Frage stellen musste, ob ich mit dem Buchhandel eine Familie ernähren kann. Die Antwort auf diese Frage lautete 'Nein'." Per Zufall wurde Brunk auf die Debeka als möglichen Arbeitgeber aufmerksam. Aus "möglich" wurde "gewiss", heute ist Brunk einer der Dienstältesten in der Region, inzwischen ist er als Organisationsleiter mit Sitz in Zweibrücken selbst Arbeitgeber für zehn Mitarbeiter. Während er an diesem Abend den Bausparvertrag für die Bexbacher Kundin unterschriftsreif macht, erzählt Michael Brunk viel aus seinem Berufsleben. Von dem, was den Beruf für ihn ausmacht. Dabei immer wieder zentrales Thema: die Qualität in den Produkten seiner Versicherung, die Brunk und seine Mitarbeiter den Kunden mit Blick auf eine langfristige Zufriedenheit bieten wollen. Und Brunk ist sich sicher: "Der Kunde spürt, ob er jemanden als Gegenüber hat, der ihn ehrlich berät." Inzwischen ist der Bausparvertrag unterzeichnet, Michael Brunk macht sich bereit für den nächsten Termin, Laptop und andere moderne Technik verschwinden in der großen Aktentasche - bis zum nächsten Kunden, an einem anderen Ort, mit wieder neuen Herausforderungen. > wird fortgesetzt "Der Kunde spürt, ob er jemanden als Gegenüber hat, der ihn ehrlich berät."Michael Brunk

HintergrundArbeit ist ein Räderwerk, das niemals still steht. Viele Tätigkeiten greifen ineinander, um die Wirtschaft und unser tägliches Leben am Laufen zu halten. Die SZ geht an den Ort zu den Menschen, die Tag und Nacht arbeiten. So entsteht ein Mosaik der Berufswelt in unserer Region rund um die Uhr. Und das im Stundentakt: SZ-Journalisten besuchen Männer und Frauen für je eine Stunde an ihren Arbeitsplätzen und berichten anschließend darüber. red