Schulschwimmen nicht zum Nulltarif

Bexbach · Vor zwei Jahren wurde das Hallenbad am Höcherberg geschlossen. In Homburg winkte Hilfe, doch seit der Schließung des städtischen Homburger Hallenbades muss sich Bexbach an den Kosten für das neue Bad Koi beteiligen.

 Das Homburger Bad Koi wird privatwirtschaftlich betrieben, das heißt, dass die Nutzer zur Kasse gebeten werden. Foto: Bernhard Reichhart/SZ

Das Homburger Bad Koi wird privatwirtschaftlich betrieben, das heißt, dass die Nutzer zur Kasse gebeten werden. Foto: Bernhard Reichhart/SZ

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Die Kinder der Bexbacher Grundschulen sollen regemäßig Schwimmunterricht haben. Nach Schließung des Bexbacher Hallenbades war dies eine etwas komplizierte Angelegenheit geworden, denn sowohl die Schulkinder als auch die Vereine (DLRG Höcherberg, Reha-Sportgemeinschaft Bexbach und Oberbexbach) mussten nun nach Homburg ausweichen. Auch dies war möglich, solange das Hallenbad noch in Betrieb war, das der Stadt gehörte und zu festgelegten Zeiten kostenlos den Bexbacher Gästen zur Verfügung gestellt werden konnte. Damit ist seit Juni 2015 Schluss, denn nach der Schließung des Homburger Hallenbades und der Eröffnung des halb in privater, halb in öffentlicher Hand (PPP: private public partnership) betriebene Bad Koi gelten für die Bexbacher Kunden andere Regeln, das heißt, sie müssen künftig bezahlen (wir berichteten) - laut Stadtratssitzung 16000 Euro im Jahr. Dass dies so teuer würde, "damit hat keiner gerechnet", sagte Bürgermeister Thomas Leis . Er sei damals "heilfroh gewesen, dass das Schulschwimmen mit Homburger Hilfe weitergehen konnte." Von Seiten der Grünen und der FDP kamen Einwände, man mache sich vom Homburger Bad abhängig, außerdem gelten für die DLRG Homburg günstigere Konditionen als für die DLRG Höcherberg. Er finde die Situation unbefriedigend, sagte Wolfgang Kraus (FDP ) und enthielt sich bei der Abstimmung der Stimme.

Bürgermeister Leis erwähnte, dass innerhalb der Verwaltung vorgeschlagen worden war, überhaupt einmal nach dem Bedarf an Schwimmunterricht zu fragen: "Wir müssen genügend Schwimmlehrer haben, die den Unterricht überhaupt leisten können. Das ist gar nicht so einfach. Und dann gibt es auch einige Eltern, die den Schwimmunterricht für ihre Kinder nicht befürworten, vor allem nicht im Winter." Für Horst Hornberger (SPD ) sind die 16 000 Euro für den Besuch des Koi-Bades "eine Kröte, die wir wohl schlucken müssen. Denn es ist wichtig, dass unsere Kinder regelmäßig Schwimmunterricht bekommen und unsere Vereine trainieren können."

Und so stimmte der Stadtrat am Dienstag dafür, dass ihm der Bexbacher Schwimmsport die jährliche Summe von 16 000 Euro wert ist.

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