Fokus lag diesmal auf Frankreich Schubert-Chor brilliert in Frankenholz

Frankenholz · Leiter Paul O. Krick hatte bekannte Adventslieder und solche zur Notre Dame arrangiert. Am Ende wurde kräftig mitgesungen.

 In der voll besetzten Kirche St. Josef in Frankenholz gab der Schubert-Chor ein wunderbares Konzert.

In der voll besetzten Kirche St. Josef in Frankenholz gab der Schubert-Chor ein wunderbares Konzert.

Foto: Sebastian Dingler

Das diesjährige Weihnachtskonzert des Bexbacher Schubert-Chors legte seinen Schwerpunkt auf das Nachbarland Frankreich. „Cantiques de Noël – Gesänge zur Weihnacht“ nannte sich das abwechslungsreiche Programm, das der seit 50 Jahren den Chor leitende Paul O. Krick zusammengestellt hatte. Die Frankenholzer Kirche St. Joseph war mit etwa 350 Zuhörern voll besetzt, als die 21 Sänger mit „Laudate omnes gentes, laudate Dominum“ vom Eingang vom Altar einzogen.

Dort war ein wunderbar den ganzen Raum mit Tönen füllendes Klavier aufgestellt, an dem Krick Platz nahm. Mit bekannten Liedern zur Adventszeit wie „Es kommt ein Schiff“ oder „Maria durch ein’ Dornwald ging“ startete das Konzert, bei dem eine feierlich-schöne Melodie auf die nächste folgte. Das Schöne am Schubert-Chor: Auch wenn es ein reiner Männerchor ist, leidet er nicht unter den typischen Problemen dieser Sorte von Klangkörpern: den verwackelten tiefen Tönen oder den unsauber gebrummten Akkorden. Nein, diese Schwierigkeiten hatte der Chor gut im Griff. Auch wirkten die vier verschiedenen Stimmlagen, erster Bass, zweiter Bass, erster Tenor und zweiter Tenor im Verhältnis zueinander ausgewogen.

Etwas Verwirrung stiftete das Programmheft, das keinen Unterschied zwischen Arrangeur und Komponist der Stücke machte. So ging fast unter, dass der Chor auch eine originäre Krick-Komposition enthielt, nämlich eine Vertonung des Weihnachtsgedichts „Leise, Jesulein, leise!“ von Gerhard Nißlmüller. Das Lied reihte sich nahtlos ein in die Stücke von Schubert, Bizet oder Saint-Saëns. Das Konzert war in mehrere Abschnitte unterteilt, zu denen die Sänger Bibelzitate, andere christliche Texte oder Erläuterungen vortrugen. Bittgesänge zum Lamm Gottes, Gesänge zur Geburt Christi und Gesänge der Weisen aus dem Morgenland standen im Programmheft.

Ein Block von vier Stücken war der Pariser Kathedrale Notre-Dame gewidmet, deren Brand im April die Franzosen schwer erschütterte. „Ich treibe mich mit meiner Frau viel in Frankreich rum, das ist unser zweites Heimatland. Da spürt man, dass das alle sehr getroffen hat“, erzählte der Chorleiter in der Pause. So kam er auf die Idee, ein Zwischenspiel aus der Oper „Notre-Dame“ von Bruckner-Schüler Franz Schmidt fürs Klavier zu arrangieren; Bittgesänge an die Mutter Gottes von Vavilov, Léçon und Schubert komplettierten diesen Abschnitt. Schön auch die Idee, drei populäre bretonische Hirtengesänge zu arrangieren, sozusagen als Gruß an die Bexbacher Partnerstadt Pornichet an der Atlantikküste. Fast alle Stücke habe man neu einstudiert nach der Aufführung des „Sommer-Cocktails“ im August – das ist bei einem fast zweistündigen Programm schon eine bemerkenswerte Leistung. Für die gab es am Ende Ovationen. Bei der Zugabe, „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“ durfte das Publikum dann mitsingen.

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