Sakrales von den Saarknappen

Bexbach. Einen außergewöhnlichen Sonntagabend mit vorwiegend sakralen Gesängen erlebten die Konzertbesucher in der Pfarrkirche St. Martin in Bexbach. Mehr als 400 Gäste waren gekommen, um den Saarknappenchor und den Männerchor aus Plaidt zu hören. Pfarrer Andreas Münck freute sich, so viele Musikbegeisterte in der Pfarrkirche begrüßen zu können

 Der Saarknappenchor gab in der Bexbacher Pfarrkirche St. Martin ein stark beachtetes Konzert. Außerdem sang der Männerchor aus Plaidt an diesem Abend. Foto: Michael Schneider

Der Saarknappenchor gab in der Bexbacher Pfarrkirche St. Martin ein stark beachtetes Konzert. Außerdem sang der Männerchor aus Plaidt an diesem Abend. Foto: Michael Schneider

Bexbach. Einen außergewöhnlichen Sonntagabend mit vorwiegend sakralen Gesängen erlebten die Konzertbesucher in der Pfarrkirche St. Martin in Bexbach. Mehr als 400 Gäste waren gekommen, um den Saarknappenchor und den Männerchor aus Plaidt zu hören. Pfarrer Andreas Münck freute sich, so viele Musikbegeisterte in der Pfarrkirche begrüßen zu können. Es sei für alle Musikfreunde ein besonderes Erlebnis, an einem Nachmittag gleich zwei herausragende Chöre hören zu dürfen. Der Saarknappenchor feierte 2008 sein 60-jähriges Bestehen. Grund genug, sich mit ausgesuchter Literatur auf das Jubiläum einzustimmen und aus diesem Anlass etwas Besonderes zu bieten. Wie kam nun aber der Männerchor aus Plaidt, einem Ort südlich von Andernach am Rhein, zu diesem gemeinsamen Konzert nach Bexbach? Der Anfang der jetzt so wohlklingend demonstrierten Sängerfreundschaft datiert im Jahr 1986. Beide Chöre hatten sich bei einem Wettstreit getroffen. Zum damals geplanten Treffen kam es aus vielerlei Gründen zunächst nicht. In Kiel, wo die Sänger aus Plaidt nun den zweiten Platz im deutschen Chorwettbewerb erreichten, traf man sich wieder. Nun wurde wirklich ein Treffen vereinbart. Das Jubiläum des Saarknappenchors und die ausgezeichnete Platzierung der Plaidter Sänger in Kiel ebneten den Weg, der jetzt nach Bexbach in die Kirche St. Martin führte. Den ersten Programmteil übernahmen die in schmucke Bergmanns-Uniformen gekleideten Sänger des Saarknappenchors unter Leitung von Joachim Oehm. Sie begannen auf der Empore, wo Ursula Thies mit Begleitung der Knappen das Agnus Dei von Bizet als Solistin sang. Anschließend zogen die Sänger unter den Klängen der Barbara-Hymne in die Kirche und zum Chorraum. Das war besonders für Dietmar Decker von der Bexbacher Knappenkameradschaft ein bewegender Moment. Der zeitliche Bogen der Lieder, die der Saarknappenchor an diesem Nachmittag sang, spannte sich über mehr als 1200 Jahre. Da war die Kreuzigung als englischsprachiges Spiritual, bald darauf in Kontrast dazu stehend ein Agnus Dei aus dem neunten Jahrhundert. Es wirkte zeitweise wie ein Sprechgesang, wie er in alter Zeit die Begleitung durch Instrumente ersetzte. Nach einem klangvoll arrangierten zweiten St.-Barbara-Lied klang der Beitrag des Saarknappenchors mit zwei von Badings arrangierten Stücken, dem "Jubilate" und dem ins Englische übersetzten Psalm 27 aus. Die Sänger aus Plaidt, geleitet von Jürgen Faßbender, hatten ebenfalls stimmungsvolle sakrale Stücke nach Bexbach mitgebracht. Zu ihrem Repertoire gehörte aber auch "Wanderers Nachtlied", dessen Text Johann Wolfgang von Goethe auf dem Kickelhahn in Ilmenau geschrieben hatte, und dessen Melodie hier von Karl Arnold Kortum stammte. Bemerkenswert waren am Ende des Beitrags des Männerchors Plaidt drei mit viel Tiefgang gesungene Spirituals. Bei einem davon, das von der Sklaverei in Amerika handelte, war sogar das Klirren von Ketten zu hören.

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