Praktikum im US-Kongress

Höchen. Für ihn ist nach eigenem Bekunden "ein Traum in Erfüllung gegangen": Dominik Dausend aus Höchen ist für ein Jahr in die USA gegangen, hat mittlerweile die Halbzeit schon erlebt

 Der Höcher Dominik Dausend macht zurzeit ein Praktikum im US-Kongress in Washington. Ein Jahr bleibt der 25-Jährige in den USA. Foto: SZ

Der Höcher Dominik Dausend macht zurzeit ein Praktikum im US-Kongress in Washington. Ein Jahr bleibt der 25-Jährige in den USA. Foto: SZ

Höchen. Für ihn ist nach eigenem Bekunden "ein Traum in Erfüllung gegangen": Dominik Dausend aus Höchen ist für ein Jahr in die USA gegangen, hat mittlerweile die Halbzeit schon erlebt. Anfang August 2009 ging der 25-Jährige als Teilnehmer des "Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP)", eines Jugendaustausch-Projekts unter der Schirmherrschaft von Bundestag und US-Kongress, über den Großen Teich, "um für ein Jahr in den Vereinigten Staaten zu leben, zu studieren und zu arbeiten", wie er in seinem ersten Erfahrungsbericht schreibt.Dausend hat bei Alstom Power Systems in Bexbach eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und dort seit 2006 als Rechnungsprüfer in der Finanzabteilung gearbeitet. Nach einer fünftägigen Einweisung in New York kam er per Bahn in seinen endgültigen Aufenthaltsort. Das kleine Städtchen Vermilion liegt im Bundesstaat Ohio, etwa 30 Minuten von Cleveland entfernt, direkt am Erie-See. Dem Höcher wurde ein herzlicher Empfang bereitet. Dausend spart nicht mit Lob für seine Gasteltern: "Die Familie Miltner hat mich von Anfang an so aufgenommen, als ob ich schon immer dazu gehören würde."Nach vier Tagen begann das Herbst-Semester am "Lorain County Community College", wo er hauptsächlich Business-Seminare wie Marketing oder Mikroökonomie, aber auch Sportkurse, natürlich Basketball, belegte. Mittlerweile hat er den Standort gewechselt: Dausend ist einer von fünf der 75 PPP-Teilnehmer, die ein Praktikum beim US-Kongress in Washington absolvieren dürfen. Seit einigen Wochen lebt und arbeitet er in der Hauptstadt, ist im Büro des demokratischen Abgeordneten Michael McMahon tätig. "Dort gibt es sehr interessante Einblicke in die Sorgen und Bedürfnisse der amerikanischen Bürger." Auf seinem Programm standen noch Besuche des Weißen Hauses und des Pentagons. "Alles in Allem sammele ich hier gerade Erfahrungen, die möglicherweise mein gesamtes Leben verändern, die ich aber auf jeden Fall niemals vergessen werde."PPP-Patin des Höchers war am Anfang die damalige SPD-Bundestagsabgeordnete Astrid Klug (SPD). Ihr Wahlkreis-Nachfolger Alexander Funk (CDU) hat die Patenschaft übernommen. Es versteht sich von selbst, dass der Gast vom Höcherberg auch hautnah zu spüren bekommt, dass im Nachbarland Kanada gerade die Olympischen Spiele laufen. "Hier merkt man einen ziemlichen Hype und meine Kollegen hier im Office verfolgen alles ganz genau übers Internet. Die Berichterstattung im amerikanischen Fernsehen ist sehr einseitig und umfasst größtenteils amerikanische und ein paar kanadische Erfolge. Andere Länder werden kaum erwähnt." Man sei eben sehr patriotisch, teilte Dausend per Mail mit.Die anfängliche Skepsis, die er dem riesigen Land entgegengebracht hat, ist mittlerweile längst der Erkenntnis gewichen, "dass daraus über die Monate mehr und mehr meine zweite Heimat geworden ist." Mit Worten lasse sich schwer beschreiben, was den Lebensstil der aufgeschlossenen Menschen dort ausmache: "Irgendwie ist halt alles sehr locker." "Die USA sind über die Monate mehr und mehr meine zweite Heimat geworden."Dominik Dausend

Auf einen BlickDas Parlamentarische Patenschaftsprojekt (PPP) ermöglicht es unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bundestags und des US-Kongresses Jugendlichen, für ein Jahr in den USA zu leben, zu studieren und zu arbeiten. Untergebracht sind sie in Gastfamilien. rs

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