Ansinnen abgelehnt Ortsrat sagt Nein zum Pool-Billard-Club

Frankenholz · Der Pool-Billard-Club Fortuna Bexbach sucht ein neues Zuhause. Das wird er aber nicht in Frankenholz finden. Der Ortsrat sprach sich dagegen aus, die alte Kegelbahn als Spielstätte zur Verfügung zu stellen.

 Der Pool-Billard-Club (PBC) Fortuna Bexbach wird in der alten Kegelbahn in Frankenholz keine neue Heimat finden. Der Ortsrat sprach sich in seiner aktuellen Sitzung dagegen aus. Er bevorzugt hier das Konzept eines Gemeinschaftsraums für Frankenholzer Vereine und Bürger.

Der Pool-Billard-Club (PBC) Fortuna Bexbach wird in der alten Kegelbahn in Frankenholz keine neue Heimat finden. Der Ortsrat sprach sich in seiner aktuellen Sitzung dagegen aus. Er bevorzugt hier das Konzept eines Gemeinschaftsraums für Frankenholzer Vereine und Bürger.

Foto: picture-alliance / dpa/Ralf Hirschberger

Was wird nun aus der alten Kegelbahn im Frankenholzer Bürgerzentrum? Damit hat sich nicht zum ersten Mal der Ortsrat des Bexbacher Stadtteils in einer seiner Sitzungen befasst. Beschlusslage vor der Sitzung war, dass der Vorraum der Bahn im Zuge der Sanierung des Bürgerzentrums den Frankenholzer Vereinen und der Bürgerschaft als Gemeinschaftsraum zur Verfügung stehen soll. Die Bahn selbst soll wieder instand gesetzt werden und dann bei Bedarf genutzt werden.

Nun hat ein Brief des Pool-Billard-Clubs (PBC) Fortuna Bexbach die Diskussion wieder angeheizt. Der Grund dafür ist: Der PBC wird auf Sicht aus seinem aktuellen Domizil in der alten Höcher Schule – die gehört inzwischen wieder der Stadt, die Mietverträge wurden gekündigt, das Gebäude steht zum Verkauf – weichen müssen. Der Verein möchte nun eben besagte Kegelbahn in der Zukunft als Spielstätte nutzen. Mit seinem Ansinnen traf der PBC am Montagabend bei der Ortsratssitzung auf eine teils sehr gemischte Gemengelage und auf jede Menge Emotionen. Und es standen viele Fragen im Raum, die, je nach Standpunkt, mal so, mal anders und mal gar nicht beantwortet werden konnten. Da galt es zum Beispiel zu klären, wie es sich mit einer ersten Antrag des PBC zu diesem Thema verhält, wer davon wusste, wer davon hätte wissen müssen und ob alle Entscheidungsträger zum Zeitpunkt der ersten Entscheidung pro Kegelbahn alles wussten, was sie hätte wissen müssen.

Am deutlichsten formulierte Frankenholz‘ Ortsvorsteher Rudi Müller (SPD) im Verlauf der mehr als einstündigen Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt sein Nein zur Anfrage des Billard-Vereins. So sei es nun gelungen, im Zuge der Umbaumaßnahmen einen Raum für Frankenholzer Vereine und Frankenholzer Bürger zu schaffen. „Ich sehe hier für den Billardclub keine Chance.“ Rudi Müller ließ keinen Zweifel daran, dass für ihn Frankenholzer Interessen absoluten Vorrang bei der Nutzung des Vorraums und der eigentlichen Kegelbahnanlage habe. „In 40 Jahren machen wir einmal was für unsere Vereine – und dann sollen wir das abgeben.“ Rudi Müller widersprach auch der Darstellung des Vereins, dass es keine Nachfrage mehr für das Angebot einer Kegelbahn gebe. Auch verdeutlichte er aus seiner Sicht, dass für einen Poolbillard-Spielbetrieb im engen Schlauch der Kegelbahnanlage die baulichen Voraussetzungen fehlten. So sei bei einer dauerhaften Nutzung dieses Bereichs ein weiterer Notausgang und eine Belüftung nötig. Zudem gebe die Raumhöhe einen solchen Betrieb nicht her.

Unterstützung erhielt Rudi Müller im Verlauf der Aussprache von SPD-Ratsmitglied Michael Hatzelhoffer. Auch er wies darauf hin, dass der eigentliche Bahnbereich aus seiner Sicht nicht für einen Dauerbetrieb geeignet sei. Seitens der FWG kam der Einwand, dass man von einem ersten Antrag des PBC bei der Entscheidung für die Kegelbahn nichts gewusst habe. Jürgen Karrenbrock: „Dass die Räumlichkeiten der Kegelbahn eine vernünftige Nutzung erfahren könnten, dass da ein Verein reingehen könnte – das stand nicht zur Debatte. Das hätte man in die Wagschale werfen müssen.“

Widerspruch zu den Ausführungen von Rudi Müller gab es auch von zwei anderen Müllers, den beiden CDU-Stadträten Thorsten Müller und Heiko Müller. Ersterer bemängelte, wie schon Karrenbrock, dass man keine Kenntnis von einem ersten Brief und Antrag des PBC gehabt habe – nicht anlässlich einer Ausschusssitzung, nicht anlässlich einer Stadtratssitzung. „Zumindest die CDU-Stadtratsfraktion wusste davon nichts. Wir wussten nicht, dass es noch andere Möglichkeiten gab, über die man hätte diskutieren können.“ Er finde es, so Thorsten Müller, „bedenklich“, dass die Entscheidungsträger nicht über diesen ersten Antrag des PBC in Kenntnis gesetzt worden seien. Zeitweise ging es in der Diskussion hoch her. Am Ende bekräftigte der Ortsrat mit vier Ja-Stimmen von SPD und CDU zu drei Nein-Stimmen von FWG und CDU den schon in der Vergangenheit getroffenen Beschluss, am Konzept eines Gemeinschaftsraumes für Frankenholzer Vereine und Bürger mit reaktivierter Kegelbahn festzuhalten. Der Vorschlag von Helene Guth von der FWG, dieses Thema von der Tagesordnung zu nehmen, fand keine Mehrheit.

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