Pfarrstelle Veränderungen für die Protestanten

Pfarrer Jürgen Sawitzki wurde in den Ruhestand verabschiedet, die Pfarrstelle in Oberbexbach aufgehoben.

 Dekan Thomas Holtmann (links) verabschiedete am Sonntagnachmittag Pfarrer Jürgen Sawitzki in den wohlverdienten Ruhestand, damit erlischt auch die protestantische Pfarrstelle in Oberbexbach.

Dekan Thomas Holtmann (links) verabschiedete am Sonntagnachmittag Pfarrer Jürgen Sawitzki in den wohlverdienten Ruhestand, damit erlischt auch die protestantische Pfarrstelle in Oberbexbach.

Foto: Thorsten Wolf

Oberbexbach Der vergangene Sonntag war für die protestantische Kirchengemeinde Oberbexbach wahrlich kein Tag wie jeder andere: Mit der Verabschiedung von Pfarrer Jürgen Sawitzki in den Ruhestand erlosch auch die Pfarrstelle. Die Kirchengemeinde bleibt allerdings auch in Zukunft eigenständig, von nun an ist die Höcher Pfarrerin Sabine Graf auch für Oberbexbach zuständig.

Der Gottesdienst am Sonntagnachmittag stand aber vor allem im Zeichen des Abschieds von Pfarrer Jürgen Sawitzki, der ganz offiziell von Dekan Thomas Holtmann entpflichtet wurde. Diesem formalen Akt voran gingen vor allem viele Danksagungen und Erinnerungen des scheidenden Pfarres. „Nach genau fünf Jahren heißt es Abschied nehmen – nicht nur von der Kirchengemeinde Oberbexbach, sondern auch von der Stadt und vom Saarland. Denn wir ziehen in die Südpfalz“, so Sawitzki. „Ich habe allen Anlass, dies in Dankbarkeit zu tun. Im Mai 2014 wurden meine Familie und ich vom Presbyterium und der Kirchengemeinde freundlich und sehr offen aufgenommen. Wir haben hier eine schöne und erlebsnisreiche Zeit erlebt und viele neue und bereichernde Erfahrungen gemacht“, blickte Jürgen Sawitzki vor den zahlreichen Gästen in der Christuskirche zurück. „Dafür möchte ich mich bei allen Gemeindemitgliedern, bei allen Mitarbeitern, bei allen Wegbegleitern ganz herzlich bedanken.“

Vor seiner letzten Predigt blickte Jürgen Sawitzki, immer geknüpft an ganz persönlichen Dank an ganz viele aus der Kirchengemeinde, auf die einzelne Aspekte seines Wirkens in Oberbexbachs zurück. Dabei sei es vor allem auch die Ökumene gewesen, die in beschäftigt habe. In seiner Predigt verband Sawitzki dann seinen eigenen Abschied mit der Zukunft und den anstehenden Veränderungen der Kirchengemeinde Oberbexbach. „Abschiede gibt es viele in unserem Leben. Im Grunde ist unser ganzes Leben in dieser Welt Bewegung und Veränderung. Jeder Arbeitsplatzwechsel, jeder Stellenwechsel gehört dazu.“ In diesen Kontext gehöre auch sein Abschied von Oberbexbach und sein Eintritt in den Ruhestand. „Ich freue mich auf den Ruhestand, gewiss. Trotzdem fällt mir der Abschied von Oberbexbach schwer. Meine Familie und ich haben hier so viel Positives erlebt, es war eine bereicherende Zeit.“

Oft habe er die Frage gehört, wie es denn nach seinem Weggang weitergehe. „Vieles haben wir im Presbyterium und im Bauauschuss vorgedacht und geplant. Wir haben ein Gemeindekonzept entwickelt – eines, das eine Gebäude-Konzeption miteinschließt. Das Pfarrhaus muss jetzt vermietet oder verkauft werden. Die Kirche muss nach 60 Jahren dringend modernisiert und könnte im Zuge der Instandsetzung umgestaltet werden. Hier könnte ein Gemeindezentrum entstehen.“ Gerne, versicherte Sawitzki, hätte er das Presbyterium bei den anstehenden Baumaßnahmen und bei den Veränderungsprozessen in der Kirchengemeinde unterstützt. „Meine Verabschiedung in den Ruhenstand und die damit verbundene Aufhebung der Pfarrstelle bedeutet mit Sicherheit einen tiefen Einschnitt. Doch lehrt uns nicht das Leben: Zu jedem Abschied gehört ein Neuanfang. Das Leben geht weiter, es bleibt nicht stehen, es verweilt nicht beim Gestern. Auch wenn Oberbexbach die Pfarrstelle verliert – es geht weiter. Es kommt zu einer neuen Zuordnung, die Kirchengemeinde bleibt zuständig.“

Nach Jürgen Sawitzkis letzter Predigt war es dann im vom Oberbexbacher Kirchenchor (unterstützt von Sängerinnen und Sängern der Chöre von Annegret Geibig sowie von Franziska Sawitzki an der Orgel) musikalisch gestalteten Gottesdienst an Dekan Thomas Holtmann, Pfarrer Jürgen Sawitzki formal zu entpflichten und damit aus dem Dienst in der Pfälzischen Landeskirche in den Ruhestand zu verabschieden. „Wir danken Gott für ihren Dienst, für den Einsatz ihrer Gaben und Kräfte, für ihre Treue und Liebe in all ihrem Tun. Sie haben das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältigen Formen die Botschaft von Gottes Treue bezeugt.“ Vor 36 Jahren habe Sawitzki, so Holtmann mit Blick auf die Biografie des scheidenden Pfarrers, nach einem Theologie-Studium sein Vikariat in der pfälzischen Kirche absolviert. Nach der Ordination im Jahre 1985 habe der Weg Sawitzki dann über unterschiedliche Stationen schließlich nach Oberbexbach geführt. „Sie waren für Menschen da, die ein offenes Ohr oder auch andere Hilfe brauchten“, so Holtmann.

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