Parkcharakter bei Friedhöfen ist wichtig

Höchen · Feuerbestattungen nehmen auch in Bexbach zu. Dies hat Auswirkungen auf das Bestattungswesen und die Friedhöfe. Der Höchener Ortsrat möchte deshalb zusätzlich Gemeinschaftsurnenbaumgräber und Wiesenurnengräber einführen und Bäume pflanzen.

 Die Stadt Bexbach möchte ab Januar 2015 auf den sechs Bexbacher Friedhöfen Gemeinschaftsurnenbaumgräber einführen. Foto: Bernhard Reichhart

Die Stadt Bexbach möchte ab Januar 2015 auf den sechs Bexbacher Friedhöfen Gemeinschaftsurnenbaumgräber einführen. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Einstimmig haben sich Höchens Ortsratsmitglieder für die Einführung von Gemeinschaftsurnenbaumgräbern ausgesprochen. Zu Beginn der Ortsratssitzung hatten Heinz Kilian und Udo Wuttke die von der Stadtverwaltung ab Januar 2015 geplanten Veränderungen auf den sechs Bexbacher Friedhöfen vorgestellt. In den vergangenen Jahren habe sich das Verhalten der Bürger geändert und damit auch starke Auswirkungen im Bestattungswesen hinterlassen, so Kilian.

Seien bis vor wenigen Jahren in Bexbach Feuerbestattungen noch eine Ausnahme gewesen, nähmen die Urnenbestattungen jetzt fast 70 Prozent ein. Als Folge gebe es auf den Friedhöfen "unheimlich" viele Leer- und Grünflächen. Die erforderten einen höheren Pflegeaufwand und dies schlage sich auch bei den Gebühren nieder. Diese Freiflächen gehörten zur Infrastruktur und müssten voll in die Kalkulation mit einbezogen werden, wodurch der Deckungsgrad immer weiter sinke. Für 2013 liege der Deckungsgrad bei 70 Prozent, so Kilian. Um diese Freiflächen neu zu gestalten, wolle die Verwaltung zusätzlich Gemeinschaftsurnenbaumgräber und Wiesenurnengräber einführen, berichtete Udo Wuttke: "Friedhöfe sind auch Kommunikationszentren mit Parkcharakter." Da in Bexbach keine Wälder für Baumbestattungen an die bestehenden Friedhöfe angrenzen, sollen auf den bisher freien Flächen neue, heimische Baumsorten wie Ahorn- oder Lindenbäume angepflanzt werden. Dadurch kann auch der Baumbestand über Jahrzehnte sichergestellt werden.

Unter einem Gemeinschaftsurnenbaumgrab könnten in einem Kreis von vier bis sechs Metern um den Baum zwischen 18 bis 24, biologisch abbaubare Urnen beigesetzt werden. Die Namen der Verstorbenen mit Geburts- und Sterbedatum sollen auf Bronzegusstafeln in Blattform angebracht werden. Nutzer der Grabstelle können im Vorfeld zwischen einer Einzel- und Doppelplatzbelegung wählen. Es gehe darum, "nicht nur Urnenwände aufzustellen, sondern auch Alternativen anzubieten", meinte Wuttke. Doch zuerst müssten noch alle Gremien zustimmen; zudem sei eine Änderung der Friedhofs- und Friedhofsgebührensatzung nötig, erklärte Wuttke. Einstimmig befürwortete der Ortsrat auch das Angebot, ab Januar 2015 keine Rasengräber auf den Bexbacher Friedhöfen mehr anzubieten, sondern nur noch Wiesengräber und Wiesenurnengräber. "Eine echte Alternative", meinte Ortsvorsteherin Eva-Maria Scherer (CDU ). Der Ortsrat befasste sich auch mit dem Ergebnis der Ortsbegehung. So soll die Verwaltung prüfen, ob der Treppenaufgang von der Glanhalle zur Saarpfalzstraße "bei vertretbaren Kosten" wieder gangbar gemacht werden kann. Abgelehnt wurde der Antrag eines Bürgers, einen Weg in "Ludwig-Freiberger-Weg" zu benennen.

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