Die Höcherberghalle verwandelt sich für zwei Tage in einen Tanzsaal. Ein Parkettboden und ein großer schwarzer Bühnenvorhang bilden die Kulisse für eine Nachwuchstanzsport-Veranstaltung, die alle Facetten abbildet. Quer durch alle Altersgruppen haben sich weit über 200 junge Paare aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg angemeldet. Sie messen sich in den lateinamerikanischen und den Standardtänzen. Getanzt wird jeden Tag von 11 Uhr morgens bis 18 Uhr.

Im Internet kennengelernt

Die Jüngsten sind gerade mal sieben, die Ältesten 18 Jahre alt. Aus dem Saarland stellen Residenz Ottweiler und Dancepoint Neunkirchen sowie die Saarbrücker Vereine Schwarz-Gold Casino und Tanzsportabteilung Fortuna des ATSV die meisten Teilnehmer. Mit am Start ist auch das neue saarländische Spitzenpaar im Jugendbereich - Marius Malinovschi und Lisa Karst. Beide lernten sich am Ende des vergangenen Jahres über das Internet kennen. Nachdem Lisas früherer Partner Ovidiu Mihai zwischenzeitlich in sein Heimatland Rumänien zurückgekehrt war, stand sie ohne Partner da. Mit Marius aus Moldawien ging alles sehr schnell: "Willst du nach Deutschland kommen und mit mir tanzen?", fragte Lisa. Nur eine Woche später war er da. Um 3 Uhr nachts, nach 36 Stunden Busfahrt.

Marius wohnt bei Lisas Familie in Saarbrücken. Die beiden unterhalten sich in Englisch, auch im Training. Da kommt es sehr gelegen, dass ihr Heimtrainer im Tanzsportclub Schwarz-Gold Casino Saarbrücken im Hauptberuf Englischlehrer ist. Dank Oliver Rau gibt es somit keine Kommunikationsprobleme . Marius geht noch zur Schule. Im Mai musste er nach Hause für seine Jahresabschlussprüfungen. Bis dahin bereitete er sich hier darauf vor und erhielt von seinen Schulkameraden den Stoff sowie die Aufgaben via Internet . Im kommenden Jahr macht er dann Abitur.

Malinovschi tanzt für sein Leben gern. Er fing im Alter von fünf Jahren damit an, bei dem im Tanzsport sehr bekannten Verein Kodryanka Kishinev. Der Club war mehrfach Weltmeister mit seiner Standardformation. Gelernt hat Marius bei der bekannten moldawischen Trainerin Svetlana Gozun und anderen internationalen Trainern. Er hat eine zweite Staatsbürgerschaft für Rumänien, braucht daher kein Visum wie sonst die Tänzerinnen und Tänzer aus Russland oder den Staaten der ehemaligen UdSSR.

Die Erfolge kamen schnell: Im Februar wurden sie saarländische Jugendmeister in A Latein , erreichten bei der deutschen Jugendmeisterschaft das Halbfinale und belegten unter 65 Paaren den elften Rang. Über zehn Tänze in Standard und Latein wurden sie bei den süddeutschen Meisterschaften Dritte. Bei der deutschen Meisterschaft kamen sie unter 28 Paaren ins Finale und wurden am Ende Sechste. Beide sind jetzt auch Mitglied im Bundesjugendkader des Deutschen Tanzsportverbandes.

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