Brücke Lösung für Blies-Brücke in Sicht
Niederbexbach · Interessengemeinschaft Niederbexbach optimistisch: Neue Brücke soll 2019 kommen. Saarpfalz-Kreis und Stadt Bexbach unterstützen Pläne für Schwerlastbrücke. Für Landwirte im Betzenweg würden dann Umwege entfallen.
Seit dem Jahr 2016 ist die für die Niederbexbacher Landwirte notwendige Brücke über die Blies im Betzenweg („in de Betze“) zwischen Preußisch-Kohlhof, Limbach und Niederbexbach wegen Baufälligkeit gesperrt. Die Stadt Bexbach hatte nach einer Sonderbrückenprüfung vom 19. bis 24. November 2015 die Brücke wegen extremer Schäden im Bereich der Stützen und Auflager Ende November für den Verkehr gesperrt. Die Belastung war nur noch zulässig für Fußgänger und Radfahrer (wir berichteten). Die Bauern müssen seitdem lange Umwege fahren, um auf ihre Äcker zu gelangen: über Kohlhof 3,5 Kilometer und über Altstadt-Limbach 4,5 Kilometer.
Der Niederbexbacher Landwirt Heiner Schmoltzi, Mitglied der Interessengemeinschaft, machte jetzt vor Ort nochmals klar und ist gleichzeitig optimistisch: „Wir brauchen diese Brücke. Gottseidank ist eine Lösung in Sicht. 2019 wird es eine neue Schwerlastbrücke geben.“ Er machte auch nochmals neben den Umwegen auf eine besondere Gefahr aufmerksam: „Wir kommen zum Beispiel mit unseren Mähdreschern gar nicht richtig durch die Straße.“ In der Interessengemeinschaft haben sich zwischenzeitlich die 40 Flächeneigentümer zusammengeschlossen. Die Brücke „in de Betze“ wurde im Jahr 1953 gebaut und in den 1980ern schon einmal saniert.
Die Bauern, von denen es noch fünf Haupterwerbsbetriebe im Dorf gibt, haben in den vergangenen zwei Jahren einiges unternommen, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen. In insgesamt 15 Treffen und Schreiben seit dem 4. Januar 2016 bis 29. Januar 2018 wurden mit der Landwirtschaftskammer (mit Präsident Richard Schreiner und Direktor Robert Zimmer), dem Saarpfalz-Kreis (Landrat Theophil Gallo), der Stadt Bexbach (Bürgermeister Thomas Leis), Stadträten von Bexbach und Stadt-Bauamt die Lage erörtert. „Unser Anliegen stieß offenbar auf offene Ohren“, sagte Heiner Schmoltzi. „Allen voran hat unser Landrat Theophil Gallo uns bei unseren Bemühungen unterstützt und auch eine Lösung forciert“, erklärten Vertreter der Interessengenschaft. Auch die Stadt Bexbach und der Stadtrat zählen zu den Unterstützern. Gespräche mit der Stadt Neunkirchen habe es ebenfalls gegeben. Über eine „Mitteilung des Sachstand Brücke Betzenweg“ wurden der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (am 7. Dezember 2017) und der Stadtrat in einer „Mitteilungsvorlage zum Stand der Planungen und Finanzierung Bliesbrücke“ (am 14. Dezember 2017) informiert. Darin sind fünf „Variantenbetrachtungen“ ersichtlich: Abriss (Kosten: 120 000 Euro), Umfahrung (320 000 Euro), Fuß- und Radwegbrücke: Alu-Brücke (340 000 Euro), Schwerlastbrücke (625 000 Euro) und Konventioneller Brückenbau (1 060 000 Euro). Im Vorfeld kam es nochmals zu einem von Landrat Gallo initiierten Runden Tisch mit den zuständigen Mitarbeitern des Kreises, der Stadt Bexbach, der Landwirtschaftskammer sowie den betroffenen Landwirten. Fazit: Aus wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen ist die Variante 4 (Schwerlastbrücke) die sinnvollste Lösung. Die neue Brücke komme aus den Beständen der Deutschen Bahn (DB). Finanziert werden soll dann diese Lösung aus Mitteln der Stadt, des Landes und des Bundes. Bexbachs Bürgermeister Leis habe bereits Kontakte zum saarländischen Innenministerium aufgenommen.
Bis die neue Brücke Betzenweg Realität wird, lohnt sich noch ein Rückblick seit der Brückensperrung im Jahr 2016. Klar war von Anfang an, dass der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) nicht im Boot war. Dort hieß es: „Die Brücke liegt nicht in der Baulast des Landes. Das LfS kann sich nicht vorstellen, dass es auf die Sperrung oder Lastbeschränkung Einfluss habe.“ Der Ortsrat Niederbexbach mit Ortsvorsteher Arnulf Fricker hat sich für eine Sanierung ausgesprochen (wir berichteten). Es gab Abstimmungstermine und Gespräche mit dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz, der Stadt Neunkirchen, dem beauftragten Ingenieur-Büro sowie dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) und der Stadt Bexbach wegen einer möglichen Umfahrung. Die Stadt Neunkirchen erklärte: „Das Problem ist der Stadt seit Dezember 2015 bekannt. Die Tragfähigkeit für den Pkw-/Lkw-Verkehr sei bei der Zustandsnote 4 (Skala geht von 1 bis 4) nicht mehr gegeben gewesen. Die Umfahrung der gesperrten Brücke über die Bliesbrücke in der Niederbexbacher Straße/Schmelzstraße für den landwirtschaftlichen Verkehr bedeutet laut Stadt-Angaben im ungünstigsten Fall einen ‚Umweg‘ von 2,5 Kilometer.“ Aus finanztechnischen Gründen werde es nicht möglich sein, den Neubau als Ersatzbauwerk für den landwirtschaftlichen Verkehr zu errichten. In der Planung sei lediglich ein Brückenbauwerk für den Geh- und Radverkehr. Die Baukosten würden sich damit auf mehr als die Hälfte reduzieren.
In einer weiteren Ortsratssitzung hatten sich auf Antrag des SPD-Ratsmitgliedes Jörg Imbsweiler, SPD, CDU und FDP gemeinsam für eine Neuerrichtung der Betzenweg-Brücke ausgesprochen (wir berichteten). Gerald Wagner, Ortsvorsitzender der CDU Niederbexbach und Stadtratsmitglied in Bexbach, kam damals mit einem neuen Vorschlag. Seine Partei fordere eine Prüfung, ob die Brücke durch eine Furt ersetzt werden könne. Bei einer Furt handele es sich um eine Möglichkeit, einen Fluss (also die Blies) mit einem Fahrzeug zu durchqueren. Dazu werde keine Brücke über den Fluss gebaut, sondern durch eine Befestigung des Flussbetts eine sehr viel günstigere Lösung geschaffen, ans gegenüberliegende Ufer zu gelangen. Neben Fahrzeugen könnten auch Pferde die Blies an dieser Stelle durchreiten. Der Saar-Radweg, der bisher ebenfalls über die Brücke verläuft, könne eventuell über eine kleinere Holzbrücke weitergeführt werden, auch Fußgänger könnten dies nutzen.
Im Jahr 2019 kommt es wohl zu einer tragfähigen Lösung.