Lange Nase auf dem Holzpferd

Bexbach · Rund 100 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zeigten beim „Volti-Turnier“ ihr Können. Bei allem sportlichem Ehrgeiz kamen jedoch auch der Spaß und das fröhliche Miteinander nicht zu kurz.

 Schon die Kleinsten wetteiferten beim Holzpferdeturnier des 1. VC Homburg um die Gunst der Richter. Foto: von Waldow

Schon die Kleinsten wetteiferten beim Holzpferdeturnier des 1. VC Homburg um die Gunst der Richter. Foto: von Waldow

Foto: von Waldow

In der Turnhalle der Bexbacher Waldorfschule ging es dieser Tage hoch her: Auf zwei Zirkeln waren Holzpferde aufgebaut. Vom frühen Morgen bis in die Abendstunden maßen sich rund 100 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei einem Voltigierturnier.

Diesmal waren besonders viele Teilnehmer der Einladung des Voltigierclubs (VC) Homburg gefolgt. Diese "Trockenübungen" auf dem stehenden Holzbock machen Sinn, erläuterte die Zweibrücker Voltigierausbilderin und Turnierrichterin, Ruth Köhler. Die athletischen Pferdeturner trainieren ihre Übungen generell zunächst am Boden und auf dem hölzernen Vierbeiner.

Hier werden Bewegungsabläufe einstudiert, Aufbauten von zwei und drei Voltigierern erprobt und Kür-Choreografien zusammengestellt. Die jungen Sportler fieberten nach der Winterpause ihrem ersten Wettkampf voller Freude entgegen. Gerade für die Minis ab dem Kindergartenalter ist dies vorwiegend breitensportliche Turnier oft der erste Auftritt in der Öffentlichkeit. Liebevoll betreut von Ausbildern und Helfern zeigten sie voller Stolz, was sie schon können: eine lange Nase drehen, wie ein Tiger kratzen, auf dem Holzpferd knien, sich wie eine Mühle darauf herumdrehen, ohne Hilfe allein abspringen.

Mit einfühlsamen Worten lobten die beiden Richterinnen gute Leistungen und gaben Tipps für den weiteren Weg. Die fortgeschritteneren Einzel-, Doppel- und Gruppenvoltigierer nutzten das Holzpferdturnier für eine Standortbestimmung. Wie gut sind wir im Vergleich mit den anderen? Wo ist noch zu feilen?

"Natürlich bekommt man auch Anregungen, was die anderen turnen", verrät Homburgs Trainerin Janina Koch, stolz auf den Sieg der M-Mannschaft und den zweiten Platz der A-Gruppe. Dass Spaß und Miteinander im Mittelpunkt vor dem sportlichen Ehrgeiz standen, zeigten nicht nur das große Hallo und die freundschaftlichen Gespräche quer durch alle Vereine.

Mit "Nicht-Aktiven"-Wettbewerben wurden auch Eltern und Ehemalige in das Voltigierturnier mit einbezogen.

Ruth Köhler, die jedes Jahr als Richterin eingeladen ist, staunte nicht schlecht: "Gerade die Mid-Agers haben in diesem Jahr enorm zugelegt und ihre Leistungen deutlich verbessert", lobte sie. Die Mannschaft aus St. Arnual fiel mit besonders anspruchsvollen Figuren in ihrer Kür auf.

In der Ausschreibung steht immer, es soll das gezeigt werden, was auch auf dem lebenden Pferd umgesetzt werden kann, doch gerne wird das Holzpferd als Probe genutzt, inwieweit kreative Ideen machbar sind. Für die Gäste war die Motivation in diesem Fall noch einmal anders: Sie haben ein Nachwuchspferd, dem sie so anspruchsvolle Übungen noch nicht zumuten können. Voltigierpferde brauchen einen langsamen Aufbau, um sich unter zwei und drei Turnern immer wieder gut auszubalancieren. Da heißt es, zunächst einfachere Übungen zu wählen. Deshalb nutzte das Team das Holzpferdturnier, um sich noch einmal auszuleben.

"Es war ein sehr schönes Turnier mit ansprechenden Leistungen auf jedem Niveau, das der VC Homburg wieder einmal sehr gut organisiert hat", fasste Ruth Köhler den Tag zusammen.

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