Kleinwottweiler Kerb Kleinottweiler Kerbetreiben mit Karacho

Kleinottweiler · Die Straußjugend hatte zum Startschuss die symbolische Kiste ausgegraben. Auch der „Bierlauf“ gehörte dazu.

 In diesem Jahr hatte die Kleinottweiler Straußjugend regen Zulauf aus dem Dorf. Auch die Gäste aus Kirrberg und aus Höchen waren in diesem Jahr mit von der Partie.

In diesem Jahr hatte die Kleinottweiler Straußjugend regen Zulauf aus dem Dorf. Auch die Gäste aus Kirrberg und aus Höchen waren in diesem Jahr mit von der Partie.

Foto: Sebastian Dingler

Kleinottweiler erlebte gerade die neben der Fastnacht tollsten Tage im Jahr, nämlich die Kerb. Am Freitagnachmittag wurde sie in Form einer Kiste ausgegraben – darin lagen als Erinnerungsstücke an das vergangene Jahr ein Schienbeinschoner eines verletzten ASV-Spielers sowie eine Flasche Schnaps, die umgehend von den Straußbuwe und -mäde geleert wurde.

Anschließend begab sich die Gruppe von etwa 30 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 27 auf Tour durch den Ort: Fürs traditionelle „Schnapssingen“ stellen verschiedene Bürger des Ortes Brezeln, Schnaps oder Bier zur Verfügung. Sogar gegrillt wurde für die Straußjugend. Am vom Ortsvorstand organisierten Brunnenfest endete die feucht-fröhliche Tour.
Samstags ging die Kerb am ASV-Sportgelände weiter, zunächst mit den Spielen der ersten, zweiten und AH-Mannschaft, die doch tatsächlich alle ihre Partien für sich entscheiden konnten und somit für ungetrübtes Kerwe-Vergnügen sorgten.

Anschließend organisierte die Straußjugend als Neuheit eine „Straußbuwe-Olympiade“: Dazu hatten sie Straußbuwe und -mäde aus Kirrberg und Höchen eingeladen, um sich mit ihnen in verschiedenen Wettkämpfen zu messen. Natürlich spielte dabei auch eine Rolle, wie schnell die Teams den Gerstensaft ihren Körpern zufügten. Etwa beim „Bierlauf“, bei dem die Teilnehmer einerseits vier Runden um den Sportplatz drehen mussten, dabei aber auch eine bestimmte Menge Bier getrunken haben sollten.

Ähnlich funktionierten auch die Spiele Beerpong und Flunkyball. Hauptsächlich ging es bei dem Treiben um die Gaudi, auch wenn der Kirrberger Straußbub Lucas Schausten meinte, man wolle so eine Olympiade bei der Kirrberger Kerb auch durchführen — aber nur, wenn man die in Kleinottweiler gewänne.

Zwei der maßgeblichen Organisatoren unter den Kleinottweiler Straußbuwe sind Jan Scherer und Mathias Gerwald. Letzterer ist sogar extra aus seinem Wohn- und Arbeitsort München nachhause gekommen für die vier außergewöhnlichen Tage.

Beide freuten sich über den Umstand, dass in diesem Jahr die „alten“ Straußbuwe nicht mehr alles alleine machen mussten, sondern dass es viel Unterstützung durch den Nachwuchs gegeben habe. „Dieses Jahr ist es eine richtig coole große Gruppe, wo jeder viel übernimmt“, meinte Jan Scherer.

Ebenfalls neu sind die Line Dancer, die seit einer Weile im Nebenraum des ASV üben und sonntags zur Countrymusik von Jim Everett tanzten. Im Ort scheint also etwas zu wachsen, außerdem hält mit den Line Dancern ein wenig US-amerikanische Kultur Einzug. Kein Wunder also, dass das Motto der diesjährigen Kerb „Make Kleinottweiler Great Again“ heißt. Das ist natürlich satirisch gemeint, ebenso wie die Kerweredd, die am Sonntag von „Kerwepfarrer“ Fabian Knoll gehalten wurde.

Klar, dass er in seinem humoristischen Jahresrückblick auf die Großereignisse des vergangenen Jahres einging wie die Zerstörung des ASV-Spielfeldes durch betrunkene Jugendliche oder den nicht genehmigten Baukran eines ehemaligen Straußbuben.
Am Kerwemontag war dann der Höhepunkt die beliebte und weithin bekannte Playback-Show. Die Mitglieder der Straußjugend schlüpfen dabei in die Rollen bekannter Musikstars. In der Vergangenheit müssen sie das so gut gemacht haben, dass schon mal sogar Leute aus dem Mannheimer Raum extra deswegen angereist kamen – so erzählte es jedenfalls Mathias Gerwald.

Am Dienstag wurde dann die Kerb wieder begraben und bleibt unter der Erde – bis zum nächsten Jahr.

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