Naturschutzaktion Klasse fünf der Waldorfschule Bexbach reinigt Gänseweiher

Bexbach · Am 20. September fanden weltweit große Demonstrationen statt, um der Forderung für einen besseren Umgang mit dem Klima Nachdruck zu verleihen. Die 5. Klasse der Freien Waldorfschule in Bexbach zog laut eigener Mitteilung am selben Tag zum Gänseweiher im Bauernwald in der Nähe der Schule.

Bei den Demonstrationen ging es um die Zukunft unseres Planeten, bei den 30 Schülern von Christin Bernardy ging es um den Erhalt von einem kleinen, aber sehr besonderen Biotop.

Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Arbeitshandschuhen, Rechen, Gabeln und Proviant zur Stärkung waren die Schüler der 5. Klasse schon am Montag zuvor zu einem ersten Einsatz dort gewesen, am Freitag ging es weiter: Fridays for future.

Am Gänseweiher hatte der Bewuchs mit Wasserpflanzen überhandgenommen; das musste reduziert werden, damit der besondere Lebensraum für Molche, Frösche, Libellen und andere Tiere erhalten bleibt. Seit einigen Jahren hat die Waldorfschule als Unesco-Projektschule eine Teichpatenschaft für den Gänseweiher übernommen. Schon mehrere Klassen haben sich um die Reinigung gekümmert, andere Klassen mit einem Waldpraktikum dafür gesorgt, dass der Wald um den Weiher ausgelichtet wird, und auch bei der Einrichtung des Waldklassenzimmers am Gänseweiher war die Schule beteiligt. So ist der Gänseweiher nicht nur für Schüler ein beliebtes Ziel für kleine Ausflüge, sondern ganz allgemein für die Bexbacher Bevölkerung und andere Besucher.

Für die Arbeit am Gänseweiher hatte die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz einen Satz Teichhosen spendiert. Mit denen war es kein Problem mehr, quer durch den Teich zu waten, um Baumstämme und Äste heraus zu ziehen und die überschüssigen Wasserpflanzen zu entfernen. Dabei wurde auch viel Unrat herausgefischt: eine Sitzbank, Überreste von Mülleimern, Flaschen und anderes. Die Volks- und Raiffeisenbank hatte auch einen Mitarbeiter zur Unterstützung mitgeschickt. Die Schüler waren mit Feuereifer dabei, und nebenbei gab es auch viel zu beobachten und zu bestaunen: Frösche, Schnecken, Ringelnattern, das Wurzelwerk vom Teichgras, das es so schwer macht, es herauszuziehen. Praktische Naturkunde und aktiver Einsatz für die Umwelt – Fridays for future der besonderen Art. Mit Schülern aus der 11. Klasse wurde die Reinigungsaktion am Weiher abgeschlossen, und das im letzten Jahr angelegte Winterquartier für die Amphibien soll mit Unterstützung der Firma „Bahnlog“ noch verbessert werden.

Durch den Kontakt zum Nabu, die Beratung durch den Freiland-Biologen Christoph Bernd und die Unterstützung durch die Stadtverwaltung ist eine sehr gute Zusammenarbeit entstanden. Joachim Karsten, der das Projekt von Anfang an koordiniert hat, charakterisiert das so: Als Schule haben wir einen Bildungsauftrag – der beschränkt sich aber nicht darauf, nur Wissen zu vermitteln und auf Abschlüsse vorzubereiten. Genauso entscheidend ist es auch, den Schülern schon ein Stück weit gesellschaftliche Verantwortung abzuverlangen, aktiv zur Gestaltung und zum Erhalt des Lebensumfeldes beizutragen.“

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