Neuer Kaplan in Bexbach Kirchengemeinde erwartet neue Impulse

Bexbach · In der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Bexbach wurde am Sonntag der neue Kaplan Moritz Fuchs eingeführt.

 Der neue Kaplan, Moritz Fuchs (hintere Reihe, Mitte) und seine Ministranten beim Festgottesdienst anlässlich seiner Amtseinführung.

Der neue Kaplan, Moritz Fuchs (hintere Reihe, Mitte) und seine Ministranten beim Festgottesdienst anlässlich seiner Amtseinführung.

Foto: Sebastian Dingler

Immer mal wieder frischen Wind in eine katholische Kirchengemeinde bringen die Kapläne, die dort eine mehrjährige Zeit als Vorstufe zum Dasein als Pfarrer durchlaufen. In Bexbach wurde am Sonntag in der katholischen Pfarrkirche St. Martin Kaplan Moritz Fuchs offiziell in sein Amt eingeführt. Wie er hinterher bekannte, sei er sehr aufgeregt gewesen, auch deswegen, weil der Festgottesdienst sehr gut besucht war.

„Wenn so viele Leute in der Kirche sind, dann steigt die Nervosität. Aber man merkt sie mir, Gott sei Dank, nicht so an“, sagte Fuchs. Er ist seit dem 1. August in der Pfarrei Hl. Nikolaus tätig, die neben Bex-
bach auch Höchen, Frankenholz und Oberbexbach umfasst. Ja, nervös wirkte das überhaupt nicht, eher schon sehr souverän und absolut routiniert, wie der neue Kaplan die Gläubigen durch den Gottesdienst leitete. Zunächst begrüßte Pfarrer Ulrich Weinkötz Landrat Theophil Gallo und Bürgermeister Thomas Leis sowie die Ortsvorsteher. Außerdem drückte er seine Freude darüber aus, dass Moritz Fuchs nun Kaplan in Bexbach ist: „Wir werden reichlich beschenkt, lieber Moritz, mit Deinen Gaben, Deiner Freude und Deiner Offenheit.“ Der neue Kaplan wiederum sagte: „Ich freue mich, hier in Bexbach zu sein, das war die Stelle, die ich mir als erste Kaplanstelle gewünscht habe.“ Zuvor war Fuchs als Diakon in St. Ingbert tätig, da seien ihm, dem 1986 in Kaiserslautern Geborenen, die Saarländer ans Herz gewachsen.
Thema der Predigt war eine Geschichte aus dem Matthäus-Evangelium, „Die Erhörung der Bitte einer heidnischen Frau“, die von Diakon Kurt Ardner vorgelesen wurde. Zunächst begegnen Jesus und seine Jünger dieser nicht-jüdischen Frau abweisend, obwohl sie darum bittet, ihre Tochter von einem Dämon zu befreien. Sie kann Jesus jedoch von ihrem Glauben an ihn überzeugen und so heilt dieser ihre Tochter. Schwierig und befremdlich sei dieses Verhalten von Jesus und den Jüngern am Anfang der Geschichte, sagte Kaplan Fuchs. „Ist doch eine der Botschaften, die wir immer wieder hier vorne predigen, dass wir für alle da sein sollen, egal, was das für ein Mensch ist. So sollte es sein, aber machen wir uns nichts vor: Es ist heute nicht immer so, auch nicht bei uns in der Kirche.“

Das Verhalten der Jünger halte uns einen Spiegel vor. Wir sollten aber aufpassen, dass wir nicht in ihre vorurteilsbehaftete Rolle gerieten. Denn: „Oft zeigt sich in den Menschen, die nicht zu uns gehören, die vielleicht kirchenfern und religiös ungebildet erscheinen, mehr Glauben, als wir denken“, mahnte der Kaplan. Was Jesus betrifft, so habe er die Frau nicht beleidigen wollen. „Er wollte ihren Glauben prüfen, ob sie es ernst meint.“ Ein Satz von ihr genügte ihm zum Meinungsumschwung. Jesus habe damit die Entscheidung getroffen, dass das Heil Gottes nicht nur für eine bestimmte Gruppe, sondern für alle Menschen da ist, so Fuchs.
Im Anschluss an die gelungene Predigt und an die üblichen Zeremonien gab es noch Geschenke von den vier Gemeinden und von der Kleiderstube, die Fuchs’ Vorgänger Jens Henning aufgebaut hatte. Neben Blumen und Wein war auch eine Schultüte dabei, weil der Kaplan ja nun auch wieder in die Grundschule gehen müsse – dort gibt er Religionsunterricht. Manfred Lapré sprach für die Mitglieder der Gremien der vier Gemeinden St. Martin, St. Barbara, St. Josef und St. Maria: „Wir sind neugierig auf Ihre Impulse und neue Ideen, die wir dann gerne mit Ihnen umsetzen wollen.“ Zum Ende lud Pfarrer Weinkötz noch zu einer Kleinigkeit zu essen und zu trinken ein – und zur Gelegenheit, Moritz Fuchs persönlich kennenzulernen.

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