Corona-Krise Noch Unklarheit wegen Notbetreuung

Bexbach/Kirkel · Die Verwaltungschefs aus Bexbach und Kirkel zu der Ausnahmesituation wegen der raschen Ausbreitung des Corona-Virus’ im gesamten Saarland.

Am Freitag verkündete die saarländische Landesregierung unter Ministerpräsident Tobias Hans, hier bei einem Besuch der Frankenholzer Schillerschule, die Schließung von Grundschulen und Kitas – wie die angekündigte Notbetreuung aussehen soll, das ist in Bexbach und Kirkel noch nicht klar.

Am Freitag verkündete die saarländische Landesregierung unter Ministerpräsident Tobias Hans, hier bei einem Besuch der Frankenholzer Schillerschule, die Schließung von Grundschulen und Kitas – wie die angekündigte Notbetreuung aussehen soll, das ist in Bexbach und Kirkel noch nicht klar.

Foto: Thorsten Wolf

In der Nacht zum Freitaghat die saarländische Landesregierung beschlossen, ab dem Montag alle Schulen und Kitas im Land zu schließen. Zusätzlich haben sich die Verwaltungschefs im Saarpfalz-Kreis am Donnerstagnachmittag zusammen mit Landrat Theophil Gallo auf einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog verständigt (siehe Seite C 1). Was bedeuten beiden Schritte nun für Kirkel und Bexbach? Immerhin sind beide Kommunen Träger von insgesamt fünf Grundschulen und haben zudem noch 14 Kitas (fünf in Kirkel, neun in Bexbach) in unterschiedlicher, auch kommunaler, Trägerschaft in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Auf Nachfage unserer Zeitung am Freitag gab die Bexbacher Stadtverwaltung Einblick in die nun getroffenen Maßnahmen. „Die Stadt Bexbach hat sich dazu entschlossen, die öffentlichen Einrichtungen der Kommunen grundsätzlich offen zu halten, bis es hierzu eine landesweite Empfehlung gibt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind über die empfohlenen Hygienemaßnahmen über die Presse bereits hinreichend informiert, und es ist davon auszugehen, dass jedem an der Eindämmung der Pandemie gelegen ist“, so Bexbachs Bürgermeister Christian Prech (CDU) in einer schriftlichen Stellungnahme. Und weiter: „Persönlich stehe ich hinter der Entscheidung der Landesregierung, diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, und ich empfehle unseren Bürgerinnen und Bürgern in diesem Zeitraum, alle sozialen Kontakte auf das Nötigste zu reduzieren, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Wir alle müssen mithelfen, besonders gefährdete Menschen zu schützen, und ich bitte darum, diesen Empfehlungen zu folgen.“ Mit Blick auf die angeordnete Schließung von Schulen und Kita seitens der Landesregierung und die damit verbundene Ankündigung von Notfallbetreuungsmaßnahmen, machte Prech klar: „Eine Notversorgung der Betreuung für Familien soll, laut Landesregierung, sichergestellt werden. Wie dies innerhalb der Stadt Bexbach aussieht, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Seitens des Bildungsministeriums wurden noch keine Handlungsvorgaben mitgeteilt, für welche Berufsgruppen der Eltern die Betreuung sichergestellt werden muss. Sobald Details dazu bekannt sind, werden wir umgehend je nach Bedarf die erforderlichen Notgruppen einrichten.“

In Kirkel tagte am Freitagmorgen der Krisenstab, „obwohl ich diesen Begriff nicht gerne verwende“, wie Bürgermeister Frank John (SPD) gegenüber unserer Zeitung deutlich machte. Von neun Uhr an habe man in Kirkel der von den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus betroffenen Fachbereichen die anstehenden Schritte besprochen. Die sehen quasi fast eine Art von Shut Down (Herunterfahren) vor: Neben den Grundschulen und Kitas, wie von der Landesregierung angeordnet, werde man auch alle Hallen und kommunalen Gebäude schließen. Ausnahme sei hier, wie John erklärte, nur das Rathaus und die Gemeindebücherei. Letztere wolle man so lange offen halten wie möglich. Was auch in Kirkel am Freitag, Stand 11 Uhr, noch nicht klar war, das war die von der Landesregierung angekündigte Notbetreuung. „Wir haben diese Anordnung auch noch nicht schriftlich.“ Bei dieser Notbetreuung könne man selbst nicht aktiv werden, da die entsprechenden Einrichtungen in der Gemeinde nicht in der Trägerschaft Kirkels lägen.

Entsprechend der Absprachen zwischen den Verwaltungschefs der sieben saarpfälzischen Gemeinden und Landrat Theophil Gallo würden alle Veranstaltungen, unabhängig von der zu erwartenden Teilnehmerzahl in den gemeindlichen Einrichtungen abgesagt. Auch die Vereine, die kommunale Gebäude für den Trainings- und Spielbetrieb nutzten, müssten ihre Aktivitäten einstellen. „Wir werden auch auf private Veranstalter in privaten Räumlichkeiten dahingehen einwirken, dass sie größere Veranstaltungen, sofern sie bei uns angezeigt werden müssen, absagen.“ Diese bedeute nicht, wie Sachgebietsleiter Dominik Hochlenert ergänzte, dass nun jede Geburtstagsfeier abgesagt werden müsse. „Aber wenn jemand eine ,Corona-Night’ mit 150 Gästen auf engstem Raum plant, dann geht der Daumen nach unten.“ Auch nicht mehr stattfinden würden Übungen der Feuerwehren, gleichwohl die Löschbezirke natürlich weiterhin ganz regulär im Einsatz seien.

 Sowohl in Bexbach als auch in Kirkel mahnt man die Bürgerschaft, sich im täglichen Umgang an Hygienevorgaben zu halten.

Sowohl in Bexbach als auch in Kirkel mahnt man die Bürgerschaft, sich im täglichen Umgang an Hygienevorgaben zu halten.

Foto: Thorsten Wolf

Alle nun ergriffenen Maßnahmen seien erstmal bis zum Ende der Osterferien so angesetzt. John: „Wir werden aber permanent die Lage beurteilen, was hat sich wie entwickelt, was wird ‚von oben‘ noch angeordnet. All das werden wir beobachten.“ Hier sei man im dauerhaften Kontakt mit dem Landrat des Saarpfalz-Kreises.

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