Jakobuskirche als Bindeglied

Niederbexbach. Seit 100 Jahren prägt die protestantische Jakobuskirche das Niederbexbacher Ortsbild. Gestern nun feierte die Kirchengemeinde dieses runde Jubiläum mit einem Festgottesdienst

Niederbexbach. Seit 100 Jahren prägt die protestantische Jakobuskirche das Niederbexbacher Ortsbild. Gestern nun feierte die Kirchengemeinde dieses runde Jubiläum mit einem Festgottesdienst. Pfarrerin Bärbel Ganster-Johnson blickte in ihrer Begrüßung der Gottesdienstbesucher - die Kirche präsentierte sich bis auf den letzten Platz gefüllt - auf die Anfänge im Jahr 1909 zurück, erinnerte auch an die Mühen des Baus und an die Opfer, der erbracht wurden, "bis die Jakobuskirche so aussah, wie wir sie heute kennen. Schön, dass wir heute gemeinsam Gottesdienst feiern, um Gott Danke zu sagen für diese wunderbare Kirche, für die vielen Erlebnisse und Erinnerungen, die mit ihr verbunden sind und für die vielen Menschen, die diese Kirche erst lebendig machen". Mit seinen nun 100 Jahren stemmt sich das Gotteshaus aber auch gegen die Unbilden der Zeit, eine Sanierung ist dringend angeraten. Am Rande des Gottesdienstes erläuterte Jörg Jörn, Vorsitzender des im Oktober gegründeten Fördervereins "Jakobuskirche Niederbexbach", die anstehenden Arbeiten. "Die ersten Schätzungen der Kosten belaufen sich auf 286 000 Euro. Einer der Stützpfeiler hat sich gelöst und der Turm droht einzustürzen. Nicht heute, aber vielleicht in zehn Jahren. Deswegen muss jetzt etwas getan werden." Ein Prüfverfahren soll nun über den Winter ermitteln, wie sich die bisherigen Schäden verändern. "Dann wird über die einzelnen, nötigen Bauabschnitte entschieden." Für Jörn und die anderen, inzwischen 115 Mitglieder des Fördervereins steht die protestantische Jakobuskirche im Zentrum eines gesunden dörflichen Lebens. "Eine Kirche gehört unbedingt zum Leben in einem Dorf mit dazu. Zudem haben wir hier in Niederbexbach noch die Besonderheit, dass auch die katholische Gemeinde die Jakobuskirche nutzt. Damit ist auch ein neues ökumenisches Bindeglied geschaffen worden." Diese Partnerschaft beider Konfessionen würde sich, so Jörn, positiv auf das Dorfleben auswirken. Positiv sah Jörn auch die Entwicklung des Fördervereins. "Die Niederbexbacher engagieren sich für ihre Kirche", war er sich mit Blick auf die in kurzer Zeit stark angestiegene Zahl der Vereinsmitglieder sicher. "Wir können nur hoffen, dass dieses Dazugehörigkeitsgefühl noch weiter wächst." Die Predigt des Festgottesdienstes hielt Dekan Fritz Höhn. Der griff das Thema des Jubiläums nur am Rande auf, wandte sich in seinen Worten an die Gemeinde vielmehr einem bundesweit aktuellen Thema zu: dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu verkaufsoffenen Sonntagen im Advent. Höhn begrüßte die Entscheidung zur Einschränkung dieser Angebote und ordnete die sonntägliche Ruhe als ordnendes Element in einer Zeit ein, in der "alles jetzt und sofort" geschehen müsse. thw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort