Im Reich der Malzochsen versteht man zu feiern

Niederbexbach · Die Ortsvereine sorgten wieder fürs Programm und einen reibungslosen Ablauf: Ein Wochenende lang stand der Dorfplatz im Zeichen des 34. Niederbexbacher Dorffests. Und Live-Musik gab's an beiden Tagen.

 Zum 34. Mal feierten die Niederbexbacher ihr Dorffest. Foto: Jörg Jacobi

Zum 34. Mal feierten die Niederbexbacher ihr Dorffest. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Als um 18 Uhr am Samstag die Glocke der Niederbexbacher Dorfkirche sechs Mal schlug, hatten sich bereits viele Menschen auf dem Dorfplatz versammelt. Fünf Minuten später hat es nur zwei Schläge gebraucht, um das Bierfass zur Eröffnung des 34. Dorffestes anzuzapfen. Dass der Beigeordnete der Stadt Bexbach, Wolfgang Imbsweiler, zum Anschlagen des Fasses prädestiniert ist, wusste der Niederbexbacher Ortsvorsteher Arnulf Fricker schon im Voraus. "Der Wolfgang ist schlagkräftig, handwerklich begabt und weiß, wo der Hammer hängt", so Fricker. Zwei gezielte Holzhammerschläge von Imbsweiler auf den Zapfhahn, und der Gerstensaft strömte, das Dorffest konnte beginnen.

Alle Ortsvereine Niederbexbachs stemmten das zweitägige Fest und konnten bei zum Glück trockenen und gutem Wetter feiern. Der Gemischte Chor, der Sportverein, die Landfrauen und der Angelsportverein hatten ihre Stände rund um den Dorfplatz aufgebaut. Der Pensionärverein, das Akkordeonorchester, die Arbeiterwohlfahrt und der Musik- und Gesangsverein untersützten das Dorffest bei Planung, Gestaltung und bei Ab- und Aufbau des Festes.

Rainer Kipf lebt seit 25 Jahren in Niederbexbach , er ist Mitglied beim SV und seine Frau Marion ist bei den Landfrauen engagiert. "Bei jedem Dorffest sind wir dabei. Die Gemeinschaft der Vereine, der Zusammenhalt und dass jeder dem anderen hilft, ist in Niederbexbach ganz total normal. Und wenn das Wetter auch mal nicht optimal ist, kommen trotzdem alle", so Kipf.

Am Samstagabend gab es auf der Dorffestbühne Musik von Johnny und Friends. Sonntags sorgten Underfrog für musikalische Unterhaltung. Nach dem ökumenischen Gottesdienst und beim Frühschoppen mit den Dorfmusikanten war Claus Weirich aus Bexbach mit seinem Fahrrad zur besten Essenszeit um 12 Uhr in Niederbexbach angeradelt gekommen. "Ich komme seit 20 Jahren immer wieder zum Dorffest, ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto." Am Stand des Angelsportvereins gab es Flammlachs. Bundestagsabgeordneter Alexander Funk stand seit drei Stunden am Zapfhahn. "Das ist keine Arbeit, denn so vielen netten Menschen eingießen zu dürfen, ist Spaß pur."

Martin Erschens aus Frankenholz war da am Stand gerade richtig stationiert. Für seine Mithilfe beim Hausbau von Freunden in Niederbexbach bekam er eine All-Inclusiv-Einladung zum Dorffest. Beim Stand des Gemischten Chors gab es die besondere Spezialität "Malzochse auf Weck". Die Namensgebung "der Malzochse" - wie auch die Niederbexbacher Bewohner bezeichnet werden - stammt aus den 40er Jahren. Die Bevölkerung, zu dieser Zeit halb landwirtschaftlich-bäuerlich, hatte aus den Brauereien aus Neunkirchen und Homburg gefilterten Malz, der aus der Bierbrauung als Bioabfall übrig blieb, mit dem Ochsengespann abgeholt und zur Fütterung des Viehs nach Niederbexbach gebracht. Der Name Malzochse ist für die Niederbexbacher keinesfalls eine Beleidigung, sondern alle sind stolz auf den Namen.

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