Halloween in BexbachBürgersprechstunde der besonderen Art
Bexbach · Zwei Stunden verwandelte sich das Bexbacher Rathaus am Dienstagabend in ein schaurig-schönes Gruselhaus, die Verwaltungsmitarbeiter in Zombies, Hexen und Dämonen, das Rathaus in einen Ort des Schreckens. Wer die Tortur überstand, bekam eine Überlebensurkunde ausgestellt.
01.11.2023
, 11:27 Uhr
Hach, war das schrecklich schön! In der Halloween-Nacht von Dienstag auf Mittwoch verwandelte sich das Bexbacher Rathaus als Gruselrathaus zum schaurig-schönen Ort des Schreckens. Dunkel wars zwischen den Amtsstuben, Skelette und Totenköpfe führten ins Reich der Geister und Untoten. Und als Erschrecker verwalteten schrecklich fein verkleidete Mitarbeiter der Verwaltung das Grauen in der Halloween-Nacht.
OK, böse Zungen könnten nun behaupten, dass das in Rathäusern landauf, landab auch abseits von Halloween alltäglich ist – also das mit dem Verwalten des Schreckens. Aber mal weit ab solch wüster Unterstellungen musste man nach der Schreckensnacht im Bexbacher Gruselrathaus dem Team um Bürgermeister Christian Prech attestieren: Mit der Idee, für zwei Stunden die Stadtverwaltung zum Zentrum der Geisternacht am Höcherberg zu machen, traf man wirklich einen Nerv. Und Zentrum ist hier nicht zu hoch gegriffen.
Schon bevor sich die Türen zur temporären Hölle, also zum Rathaus, um 17 Uhr öffneten, hatte sich eine respektable Schlange von Menschen vor der Eingangstür gebildet. Die wollten die Bexbacher Verwaltung und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mal ganz anders erleben. Eine halbe Stunde nach Öffnung des Gruselrathauses hatte sich die Schlange dann bis weit die Rathausstraße hinab verlängert. Ja, das war eine „Bürgersprechstunde“ der ganz besonderen Art.
Um sich den Gästen ganz außergewöhnlich schrecklich-schön zu präsentieren, hatte sich das Team „Halloween“ der Bexbacher Verwaltung auch so richtig ins Zeug gelegt. Aufwendig geschminkt begrüßten die schrecklichen Erschrecker die schrecklich neugierigen kleinen und großen Halloween-Fans im Erdgeschoss des Rathauses – an diesem Abend ein Ort des wohligen Grauens. Diesen Ort hatten vor allem Lena Leibrock und Pia Muno – an diesem Abend „Amtsleiterinnen Geisterhaftes und Schreckliches“ – mit fast völliger Dunkelheit und gespenstischer Atmosphäre zu einem echten Gruselspielplatz verwandelt.
Am Tor zur Hölle gabs für die kleinen Gruselfans eine Laufkarte. Dann gings auf eine kleine Tour durch das Erdgeschoss des Rathauses. Auf dieser Tour konnten die Kids an vier Stationen ihre Halloween-Tauglichkeit im Umgang mit den Schattenseiten des Gruselrathauses testen. Was verbarg sich da so im Dunkel? Die Antwort lieferte Lena Leibrock als eine der Stimmen aus dem Reich des schönen Schreckens. „Es gibt ein Spinnenrennen. Da pustet man mit einem Strohhalm kleinen Spinnen über eine Zielgerade. Dann haben wir ein Augapfel-Ping-Pong, bei dem man in Becher treffen muss. Dann muss man einen Ball im Maul eines Monsters versenken. Und dann gibt es noch ‚Ekel-Fühlboxen‘, bei denen man ertasten muss, was drin ist.“
Wer alle diese „Schreckensmomente“ überstanden hatte, der bekam schließlich am Ende der Tour durch den Gruselspielplatz aus den Händen von Lena Leibrock und einem gut gelaunt „untoten“ Bürgermeister Christian Prech eine Überlebensurkunde. Auf der war unter anderem zu lesen: „Die Anforderungen an Furchtlosigkeit, Durchhaltevermögen und grenzenlosen Mut wurden anstandslos erfüllt.“ Wer es so durch das Gruselrathaus geschafft hatte, der wurde von Hexe Doris Selzer am Hinterausgang mit dem Hexenbesen „rausgekehrt“.
Bei den Kids kamen die Ideen des Gruselspielplatzes und überhaupt das ganze Gruselrathaus so richtig gut an. Das konnte man inmitten der großen und kleinen Halloween-Fans ohne Mühe feststellen. Allerdings, und das passt ja irgendwie zur Nacht der Geister: Das Team „Halloween“ wurde am Dienstag vom „Fluch der guten Tat“ voll erwischt. Nachdem man in diesem Jahr die Veranstaltung im Vergleich zum Vorjahr schon deutlich ausgeweitet hatte, wird man angesichts des großen Zuspruchs im kommenden Jahr das Ganze wohl noch eine weitere Nummer größer machen müssen. Christian Prech gestand offen ein, dass man die Resonanz auf das Bexbacher Gruselrathaus schon im vergangenen Jahr unterschätzt habe, „da haben die Menschen bis runter in die Straße gestanden. Dieses Jahr sieht es wohl ähnlich aus, soweit ich das von hier aus überblicke“.
Da irrte sich der Bürgermeister nicht. Nun wolle man in der Veranstaltung im kommenden Jahr nicht nur etwas Neues bieten, sondern auch wachsen. Gute Idee, es kann ja nie schrecklich genug in der Nacht des Schreckens.
Alles in allem und darüber hinaus wars also schrecklich schön am vergangenen Dienstagabend im Bexbacher Gruselrathaus, auch wenn man als Besucher ein bisschen Geduld aufbringen musste. Aber immerhin gab es tatsächlich an diesem Abend nur Süßes aus den Amtsstuben – und nix Saures.