Wein und Handwerk auf der Kirkeler Burg Der goldene Oktober versteckte sich

Kirkel · Wenn beim Kirkeler Wein- und Handwerkermarkt die Sonne scheint, ist das Fest perfekt. Aber wer erträgt schon jedes Jahr Perfektion? Und so kamen diesmal die Besucher bei grauem Himmel. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.

 Am Ausschank von Frank und Sophie Meiser gab‘s Öko-Wein zum Genießen und ein strahlendes Lachen obendrauf.

Am Ausschank von Frank und Sophie Meiser gab‘s Öko-Wein zum Genießen und ein strahlendes Lachen obendrauf.

Foto: Thorsten Wolf

Manchmal hat man Glück und erwischt einen goldenen Herbsttag im Oktober, machmal ist der Herbst aber eben einfach Herbst – eher grau, eher regnerisch und eher ein bisschen kühl. So war‘s am vergangenen Wochenende auf der Kirkeler Burg. Dort feierte der Förderkreis Kirkeler Burg seinen traditionellen „Historischen Handwerkermarkt mit Weinfest“, in diesem Jahr zum ersten Mal an zwei Tagen. An zahlreichen Ständen im Handwerkerdorf konnte man in den Auslagen der Händler stöbern, sich an den insgesamt vier Wein-Ausschankstellen eingehend dem Wein widmen und dazu natürlich herbstliche Speisen genießen, von der Kürbissuppe bis zum Kartoffelpuffer. Drumherum gab’s im Rahmenprogramm unter anderem Auftritte der Tribal-Dance-Formation Shabanna Atesh.
Dass es wettertechnisch bei weitem nicht so gut aussah wie in den beiden zurückliegenden Jahren, davon ließen sich Peter Steffen, der erste Vorsitzende des Förderkreises Kirkeler Burg, und sein vielköpfiges Team nicht beeindrucken. So werde man auch im kommenden Jahr wieder zweitägig feiern, denn, verdeutlichte Peter Steffen: Das angesichts des zu erwartenden Besucherandrangs bei richtig gutem Wetter nötige Sicherheitskonzept für die Veranstaltung mache eine eintägige Veranstaltung schlicht unwirtschaftlich. „Das halbe Dorf für einen einzigen Veranstaltungstag zu sperren, wäre einfach Quatsch.“ Gefragt, ob er angesichts des Besucherzuspruchs am Samstag eher mit einem weinenden oder lachenden Auge auf die Veranstaltung blicke, zeigte sich Steffen wie gewohnt lakonisch-optimistisch.

„Ich schaue mit einem lachenden Auge drauf. Wir haben mit dem Wetter noch ziemlich Glück gehabt. Die Bevölkerung kommt, das Fest wird angenommen.“ Für einen Samstagnachmittag sei der Besuch wirklich gut, „denn am Samstagnachmittag gehen die Leute eigentlich noch einkaufen oder ‚mache die Rinn sauber‘. „Und ich denke, wenn das Wetter morgen einigermaßen passt, dann läuft auch alles in den üblichen Bahnen.“ Am Ende sei die Hoffnung, zwei gleichermaßen erfolgreiche Veranstaltungs-Tage in diesem Jahr verbuchen zu können, „und nicht einen einzigen, extremen wie im vergangenen Jahr“.

Im kommenden Jahr wolle man, auch um den Charakter der Veranstaltung als „Historischer Handwerkermarkt“ noch ein bisschen deutlicher zu betonen, auch noch das eine oder andere Handwerk zusätzlich präsentieren, „das war in den vergangenen Jahren mit nur einem einzigen Veranstaltunstag ein bisschen schwierig“.

Nun hoffe er, so Peter Steffen, dass es mit einem ganzen Veranstaltungswochenende leichter sei, entsprechende Handwerker zu finden. Und auch beim Programm für Kinder wolle man das Angebot noch ein bisschen ausbauen, „das hat in diesem Jahr leider nicht so geklappt“.

Was Peter Steffen auf jeden Fall auf der Haben-Seite verbuchen konnte, das war der Umstand, dass es zum erstmals erhobenen, allerdings mit zwei Euro sehr morderaten Eintritt keine negativen Rückmeldungen gegegeben habe.

Für den Verein bedeuten die Einahmen aus dem Handwerkermarkt und der noch anstehenden traditionellen Burgweynacht die wesentlichen Einnahmen für den eigentlichen Kernzweck des Förderkreises, namentlich die Ausgrabungen auf der Kirkeler Burg, konkret die aktuell laufenden Arbeiten am Burgbrunnen. Da bleibt zu hoffen, dass trotz des recht herbstlichen Charakters des zurückliegenden Wochenendes die Kasse ordentlich geklingelt hat.

 Beim Weinfest auf der Kirkeler Burg ging es diesmal ruhiger und familiärer zu als vergangenes Jahr, denn nur die wahren Fans waren bei dem feuchtem Wetter gekommen. 

Beim Weinfest auf der Kirkeler Burg ging es diesmal ruhiger und familiärer zu als vergangenes Jahr, denn nur die wahren Fans waren bei dem feuchtem Wetter gekommen. 

Foto: Thorsten Wolf

Der Förderkreis ist es auch, der das Jahr auf der Kirkeler Burg im Dezember offiziell beendet, eben mit der Burgweynacht am 14. und 15. Dezember. Zwei Tage lang kann man dann auf Kirkels Wahrzeichen einen der wohl stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte in der Region erleben, mit lebendigem Krippenspiel, einem wirklich traditionellen Nikolaus und ganz, ganz viel weihnachtlicher Atmosphäre.

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