Grüner Daumen fürs Gartenparadies

Oberbexbach · Ob Orchideen, Bonsai, Stauden oder Rosen: Im Garten von Rudi Bäsel hat man den Eindruck, dass die Pflanzen den Hobbygärtner als einen Artgenossen betrachten, den sie mit in ihre Familie aufnehmen wollen. Da hilft oft nur die Schere, um die innige Beziehung zu beenden.

 Den Schatten im Garten von Rudi Bäsel spendet ein üppiger Trompetenbaum, Catalpa bignonioides genannt. Dank seiner großen Blätter wirkt er wie ein zartgrüner Schirm. Vor 20 Jahren war er nur ein dünner Stecken, der sich nun prächtig entwickelt hat. Fotos: Maack/SZ

Den Schatten im Garten von Rudi Bäsel spendet ein üppiger Trompetenbaum, Catalpa bignonioides genannt. Dank seiner großen Blätter wirkt er wie ein zartgrüner Schirm. Vor 20 Jahren war er nur ein dünner Stecken, der sich nun prächtig entwickelt hat. Fotos: Maack/SZ

 Ohne Schere geht Rudi Bäsel nie in den Garten, es gibt viel zu tun.

Ohne Schere geht Rudi Bäsel nie in den Garten, es gibt viel zu tun.

 Ein kleiner Brunnen als Blickfang zwischen den Hortensien.

Ein kleiner Brunnen als Blickfang zwischen den Hortensien.

 Die schönsten Bonsai-Bäumchen haben einen Ehrenplatz im Garten.

Die schönsten Bonsai-Bäumchen haben einen Ehrenplatz im Garten.

. Im Garten herrscht nie Stillstand. Und was er auch anfängt, es wächst und gedeiht so lange, bis er keinen Platz mehr dafür hat. Das ist Rudi Bäsels langjährige Erfahrung. Andere Hobbygärtner mögen mit Orchideen oder der richtigen Pflege von Bonsai-Bäumchen ihre Schwierigkeiten haben - aber Rudi Bäsel steht mit diesen Pflanzen auf so freundschaftlichem Fuß, dass sie ihm förmlich über den Kopf wachsen.

In seinem kühl-feuchten Orchideen-Gewächshaus hat er vor einigen Jahren mal "Tabula rasa" gemacht und sich vom größten Teil seiner Schönheiten getrennt. Mit dem Ergebnis, dass "jetzt schon wieder 300 Stück zusammengekommen sind." Auch die Bonsais sind wieder auf 60 Exemplare angestiegen. Obwohl sich Rudi Bäsel Mäßigung verordnet hat: "Ich wollte mir eigentlich keine neuen Bonsais mehr ziehen."

Seine Leidenschaft für Pflanzen, gepaart mit einem grünen Daumen, zeigte sich jedoch erst spät: "Als Kind und als Jugendlicher habe ich Gartenarbeit nicht ausstehen können."

Kein Wunder, zumal Gartenarbeit früher kein Vergnügen war: "In den Garten gehen, das hieß früher: Gießen, Unkraut jäten, Gemüsepflanzen setzen, Beete umgraben." Erst, als Rudi Bäsel seinen eigenen Garten hatte, den er nach seinem Willen gestalten konnte, "da hatte ich plötzlich Spaß an dieser Arbeit". Seit 20 Jahren beackert er seine 1300 Quadratmeter in Oberbexbach , heraus gekommen ist ein gepflegtes und abwechslungsreiches Paradies voller Rosen , Stauden und originellen Einzelstücken, wie etwa bepflanztes Holz, das vom Baum herunterhängt.

Vom Nutzgarten hat sich das Ehepaar Bäsel verabschiedet, seine Frau erinnert sich an den letzten Salatkopf: "Der war voller kleiner Schnecken, die Blätter habe ich lange waschen und ausputzen müssen - und am Ende blieb kaum noch etwas übrig." Da blieben Bäsels doch lieber bei Rosen und Hortensien.

Vor einigen Jahren ließ sich Rudi Bäsel Kies anliefern, denn er wollte ein Kiesbeet wellenförmig um den Garten herum legen, um es mit Rosen aller Art zu bestücken: alte und neue Sorten, duftende Diven, üppig rankende Rambler, wilde Kratzbürsten, die aber schöne Hagebutten ausbilden, robuste Exemplare und zarte Engländerinnen.

Im Zweibrücker Rosengarten holte sich Gartenfreund Bäsel die notwendigen Informationen und legte los. Kein Wunder, dass auch die Rosen unter seiner Obhut prächtig gediehen. Bis sie vor zwei Jahren vom kalten Winter heimgesucht wurden und Bäsel vor neue Aufgaben stellten: Wie rette ich meine Schönheiten? Mit Geduld, guten Ratschlägen und seinem grünen Daumen schaffte er es, alle wieder aufzurichten.

Im Sommer verbringt Rudi Bäsel bis zu sechs Stunden im Garten. Wenn er mit seiner Frau Ausflüge macht, besichtigen beide gerne Gärten oder fahren zu Gartenmessen, etwa an den Linslerhof oder nach Maikammer. Im Winter hat der Garten zwar Pause, aber nicht Rudi Bäsel. Denn der steigt dann auf sein zweites Standbein um: das Orchideenhaus. Dort umfängt ihn auch im Januar der Geruch nach warmer, feuchter Erde. Und der ist für jeden echten Gartenliebhaber einfach unwiderstehlich.

Stellen Sie uns doch Ihr grünes Wohnzimmer vor. Wo werkeln Sie am liebsten? Im Stadtgarten, auf einer bunten Terrasse, in einem großen Gelände? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! Schicken Sie uns ein Foto Ihres Gartens, oder schreiben Sie uns ganz kurz, was Ihren Garten für Sie so besonders macht. Ihre Zuschrift, bitte mit Namen und Kontaktdaten versehen, schicken Sie (am besten per E-Mail) an redhom@sz-sb.de oder per Post an die SZ-Lokalredaktion Homburg, Saarbrücker Straße 13, 66424 Homburg. Oder rufen Sie an: Tel. (0 68 41) 9 34 88 50. Wir melden uns umgehend bei Ihnen.

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