Mehrere Veranstaltungen geplant Grube Frankenholz wird 140 Jahre alt

Frankenholz · Zahlreiche Veranstaltungen sollen an das Ende des Bergbaus am Höcherberg vor 60 Jahren errinnern.

2019 ist ein besonderes Erinnerungsjahr an den Steinkohlen-Bergbau am Höcherberg, vor allem für Frankenholz und seine Bergbaugeschichte. Es ist jetzt 140 Jahre her, dass am 1.­August 1879 auf dem Plateau über dem Klemmlochtal in rund 400 Meter Höhe der erste Spatenstich zum Abteufen des „Schachtes 1“ vorgenommen wurde und somit praktisch der Startschuss für die Frankenholzer Grubenanlage fiel. Mit der Stilllegung der Grube Bexbach „St. Barbara“, zu der die Grube Frankenholz ab 1954 gehörte, endete 1959, also vor 60 Jahren, der Bergbau am Höcherberg. Daran erinnert Ortsvorsteher Rudi Müller. Die Grube hat die Entwicklung des Dorfes Frankenholz am Südhang des Höcherberges entscheidend geprägt. Das Dorf hat in seiner rund 320-jährigen Geschichte einen enormen Strukturwandel erlebt, vom kleinen Bergdörflein zum pulsierenden Industriestandort, dem das „schwarze Gold“ eine Blütezeit bescherte, bis hin zur Wohngemeinde und heutigem Stadtteil der Stadt Bexbach.

In diesem Erinnerungsjahr wird es in Frankenholz nicht zu großen Gedenkveranstaltungen kommen, man will aber trotzdem an die Ereignisse in mehrfacher Art erinnern. Unter dem Motto „140 Jahre Grube Frankenholz – 60 Jahre Ende des Bergbaus am Höcherberg“, will man die regionale Bergbaugeschichte und das „Erbe des Bergbaues“ nicht ganz aus der „Erinnerungskiste“ verschwinden lassen. Es soll dabei keine Bergbauromantik betrieben, sondern mit einigen Aktionen die Bedeutung des Bergbaus für unsere Region an der Grenze zur Pfalz aufgezeigt werden.

So wird am Samstag, 19. Oktober, 16 Uhr, im Eingangsbereich zur alten Grubenanlage eine Info-Tafel zum Thema „Bergbaustandort Frankenholz“ übergeben, die mit Texten und Fotos die Geschichte direkt vor Ort darstellen wird. Vor allem für die Jugend und für die Neubürger und Interessierte, die oftmals gar nicht wissen, was hier einmal Sache war. Für Sonntag, 20. Oktober, 10.30 Uhr wird zu einer Gedenkfeier im Martin-Niemöller-Haus eingeladen, die von einem Männer-Projektchor des MGV „Liederkranz“ gesanglich umrahmt wird. Auch die Knappenkameradschaft St. Barbara Bexbach wird mit eingebunden. Zu dieser Feier wird Ministerpräsident Tobias Hans als Gast erwartet. Direkt im Anschluss daran wird eine vom Heimatkundeverein Bexbach erstellte Ausstellung mit historischem Bildmaterial der Bergbaugeschichte eröffnet. Sie ist bis 19 Uhr im Martin-Niemöller-Haus geöffnet. Zum Besuch sind alle Interessenten, vor allem auch ehemalige Bergleute der Grube Frankenholz, herzlich eingeladen. Eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am unter Denkmalschutz stehenden Grab des Bergwerksgründers August Ferdinand Culmann auf dem alten Frankenholzer Friedhof am Sonntag, 27. Oktober, 15 Uhr, wird das „Erinnerungsprogramm“ beschließen. Die Gedenkrede wird hier Landrat Theophil Gallo halten.

Die Gedenkveranstaltungen im Oktober sollen nicht nur an die ehemaligen Bergwerksanlage Frankenholz erinnern, sie sind auch ein Zurückschauen auf eine wichtige Zeit der Heimatgeschichte und schon fast vergessene Industrieanlagen, die über viele Jahrzehnte ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region waren.

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