Galileo-Schule Werben mit „weichen“ Standortfaktoren

Bexbach · Die Galileo-Schule in Bexbach informierte am Samstag Viertklässler und ihre Eltern über ihr Konzept.

 Auch die Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Darstellendes Spiel“ hatten am Samstag beim Informations-Tag der Bexbacher Galileo-Schule ihren Anteil am Programm für die neugierigen Viertklässler und deren Eltern.

Auch die Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Darstellendes Spiel“ hatten am Samstag beim Informations-Tag der Bexbacher Galileo-Schule ihren Anteil am Programm für die neugierigen Viertklässler und deren Eltern.

Foto: Thorsten Wolf

Noch steht ein ganzes Schulhalbjahr zwischen den jetzigen Viertklässlern und ihrem Wechsel auf eine weiterführende Schule. Doch wohin soll die Reise gehen? Gymnasium oder Gemeinschaftsschule? Und wenn die Schulform klar ist: Welche soll es sein? Gute Hinweise für die Eltern, welche Schullaufbahn an welchem Ort mit großer Wahrscheinlichkeit die beste Lösung ist, geben da die Info-Tage der unterschiedlichen Schulen. Am vergangenen Samstag war es die Galileo-Schule in Bexbach, die sich für einen langen Vormittag hinter die Kulissen des Schulalltags blicken ließ. Was dabei klar wurde: Mit einem Frontal-Infoangebot für die Eltern ist es schon lange, lange nicht mehr getan. Für viele ist wichtig, was die Schule „drumherum“ zu bieten hat, welche Arbeitsgemeinschaften es gibt – eben eher auch die „weichen“ Standortfaktoren. Das weiß man auch in Bexbach. Und so gestaltete sich der Morgen mit einem bunten Mix aus Informationen, praktischen Angeboten und vielem mehr. Bemerkenswert: Bei der Einführung wandte sich Schulleiterin Gaby Schwartz nicht an die Eltern direkt, sondern an die Kinder, für die der Schulwechsel bald ansteht. In einem Halbkreis hatten die Jungen und Mädchen in der Cafeteria des Neubaus der Schule vor Schwartz einen Platz gefunden. Und dann gab es kindgerecht jede Menge Infos über das Leben an der Galileo-Schule, an und abseits der Schulbank. Als dann noch der Nikolaus mit kleinen Geschenktüten auftauchte und es danach für die möglichen Neuschülerinnen und Neuschüler galt, mit einer „Rallye“ durchs Schulhaus die vielleicht neue Heimat ab dem Schuljahr 2019/2020 zu erkunden, da hatte Gaby Schwartz schon mal ordentlich vorgelegt. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich die Galileo-Schulleiterin zufrieden mit dem Zuspruch zum Info-Tag. „Die Veranstaltung beginnt halt recht früh um 8.30 Uhr. Trotzdem sind ziemlich viele Kinder mit ihren Eltern hierher gekommen.“ Dass man eben mit einem Infoangebot speziell für die Kinder selbst in den Info-Tag starte, sei dabei kein Zufall. „Es geht um die Kinder, die sind heute die Hauptpersonen.“ Für diese Kinder biete man im ganzen Schulhaus zahlreiche Mitmachangebote, „damit die Jungen und Mädchen die einzelnen Fächer kennen lernen“. Und zum ersten Mal gebe es auch die besagte Schulhaus-Rallye.

Beim Werben um neue Schülerinnen und Schüler haben sich der Formatwechsel von der Gesamtschule zur Gemeinschaftsschule für die Galileo-Schule nicht nachteilig ausgewirkt. „Ich denke, dass in der Gemeinschaftsschule zusammengeführt wurde, was an Gesamtschule und Erweiterter Realschule gut war. Ich stelle da keine negativen Veränderungen fest.“

Veränderungen, bestätigte Schwartz, gebe es aber, wenn es um den Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule gehe. Da gebe es die Entwicklung, unabhängig von der nicht bindenden Empfehlung der Grundschule die Kinder erst mal aufs Gymnasium zu schicken. „Das ist eine Tendenz, die wir auch wahrnehmen. Deswegen bin ich stolz, dass sich viele Schülerinnen und Schüler mit gymnasialer Empfehlung ganz bewusst für unsere Schule entscheiden. Wir führen ja seit 20 Jahren über G9 zum Abitur, was mehr Zeit lässt.“ Besorgniserregend sei aber im Zuge der empfehlungsunabhängigen Entscheidungen für das Gymnasium die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die dort scheiterten und als Quereinsteiger dann an eine Gemeinschaftsschule wechselten. „Diese Jungen und Mädchen können wir bei uns zum Teil gar nicht aufnehmen, weil die Klassen voll sind. Und je nach dem, wie die Entwicklung auf dem Gymnasium war und je nach dem, ob das Kind dort schon einmal eine Klasse wiederholen musste, fasst es hier möglicherweise schwer Fuß.“ Gaby Schwartz‘ Rat an die Eltern: „Man sollte hier schon auf die Empfehlungen der Grundschullehrer hören.“

Neben dem rein Schulischen und dem Wunsch, dem Kind den passenden Abschluss zu ermöglichen, stehe, so Gaby Schwartz, auch ein attraktives Schulleben ganz ober auf der Agenda der Schule. „Deshalb haben wir Arbeitsgemeinschaften, die nicht nur Freizeitcharakter haben, sondern auch solche zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Wir haben Arbeitsgemeinschaften mit Fördercharakter, kooperieren mit der Uni, wollen Talente wecken.“ Auch sei man in Bexbach sehr präsent. „Wir haben eine sehr lebendige Frewillige Ganztagsschule als Tandemprojekt mit der Grundschule Bexbach.“

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