Bauprojekt Alte Post soll bis August weichen

Bexbach · Dann ist in 14 bis 16 Monaten Bauzeit die Errichtung viergeschossiger Bauten gegenüber des Bexbacher Bahnhofs geplant. Dort sollen für rund 15 Millionen Euro nicht nur Seniorenwohnungen entstehen.

 Das ehemalige Post-Areal in der Bexbacher Bahnhofsstraße soll bis August Geschichte sein.

Das ehemalige Post-Areal in der Bexbacher Bahnhofsstraße soll bis August Geschichte sein.

Foto: Eric Kolling

Sturmtief Eberhard war etwas voreilig. Am 10. Februar blies es die Firstziegel vom Dach der Alten Post in Bexbach bis vor den Bahnhof, die Bahnhofsstraße musste gesperrt werden. Verletzt wurde niemand, der Schaden war laut Bürgermeister Thomas Leis (SPD) schnell repariert. Mehr als ein provisorisches Flicken war wohl kaum nötig, denn noch vor August soll das Gebäude ohnehin dem Erdboden gleich gemacht werden. Das erklärt Projektentwickler Peter Maasem von der WI-Projektsteuerung GmbH mit Hauptsitz in Hildesheim.

Das Unternehmen nennt auf seiner Website etwa die Völklinger Seniorenresidenz „Am Alten Rathaus“ als Referenz. In Bexbach ist es damit betraut, auf dem Gelände der Ex-Post eine Senioren-Pflegeeinrichtung mit Tagespflege und betreutem Wohnen in Kombination mit einem im Erdgeschoss angesiedelten Ärztehaus nebst Apotheke zu errichten. Insgesamt rechnet Maasem mit Kosten von 15 bis 16 Millionen Euro. Die Bruttogrundfläche des Komplexes, der in L-Form (wie bereits jetzt) die Flucht entlang Bahnhof- und Poststraße bildet, soll mit Treppen, Wänden und so weiter etwa 7000 Quadratmeter betragen.

Ab August sollen die Bauarbeiten starten, die Errichtung des viergeschossigen Zentrums (nebst Staffelgeschoss) geschätzt 14 bis 16 Monate dauern. „Einen Termin für den Spatenstich haben wir noch nicht“, so Maasem. Geplant sind 98 stationäre Pflegezimmer in Form von Einzelzimmern, dazu sieben Einheiten für betreutes Wohnen, die im Staffelgeschoss untergebracht sind. Die ins Konzept integrierte Gemeinschaftsarztpraxis werden zwei Mediziner führen, die aktuell anderswo in Bexbach ihre Räume haben. Namen nannte Maasem nicht. Architektonisch wichtig sei, dass Bürger künftig zu Fuß bequem über das Grundstück vom Bahnhof zum Aloys-Nesseler-Platz gelangen könnten. „Das ist Bexbach sehr wichtig.“

Partner bei dem Zentrum ist die 2016 gegründete Firma Menetatis aus Bergheim in Nordrhein-Westfalen, erklärt Maasem. Sie ist eine Betreibergesellschaft für die langfristige Anmietung und den Betrieb von Seniorenzentren im gesamten Bundesgebiet. Abgekauft habe man das Gelände der Projekt Post Bexbach Gmbh aus Pforzheim. Im Frühjahr sei das über die Bühne gegangen. Einen Bauantrag habe man noch nicht eingereicht. Der Bebauungsplan befinde sich in der Aufstellung, die erste Bürgerbeteiligung habe stattgefunden. Es gebe regelmäßige Abstimmungen mit der Stadt. „Wir liegen im Zeitplan und hätten gerne einen Satzungsbeschluss im Sommer 2019, sodass wir dann im August anfangen können“, erklärt Maasem weiter.

Im Februar hatte der Bexbacher Stadtrat beschlossen, den Bebauungsplanentwurf „Postareal, 1. Änderung“ öffentlich für einen Monat auszulegen. Außerdem wurden Behörden und sonstige betroffene Träger öffentlicher Belange um Stellungnahmen gebeten. Die erforderliche Untersuchung umweltrelevanter Belange hatte keine Gründe ergeben, die gegen den Plan sprechen. Das betroffene Gebiet wurde bis zur Privatisierung der Deutschen Bundespost 2004 als Hauptpostzentrale mit Verwaltung und Lager genutzt. Der aktuell brachliegende Hinterhof soll künftig gärtnerisch gestaltet, mit vier Bäumen und Sträuchern bepflanzt und so für die Bürger attraktiver gemacht werden, wie der Bebauungsplan vorsieht. Entlang der Poststraße sind sechs Baumpflanzungen festgeschrieben. Für den Bau müssen aber auch zehn Bäume gefällt werden, wie den Unterlagen zu entnehmen ist. Dies darf nur zwischen 31. Oktober und 28. März durchgeführt werden.

 Die Rückseite des Gebäudekomplexes ist aktuell verwaist.

Die Rückseite des Gebäudekomplexes ist aktuell verwaist.

Foto: Eric Kolling
 Die Ansicht auf das Gebäude vom Real-Markt aus.

Die Ansicht auf das Gebäude vom Real-Markt aus.

Foto: Eric Kolling

Ansonsten hat das Beteiligungsverfahren bisher keine Probleme ergeben: Das saarländische Oberbergamt hatte darauf hingewiesen, dass sich das Baugebiet in einer Ex-Steinkohlenkonzession befindet. Es sei möglich, dass man beim Ausschachten auf Relikte des alten Bergbaus stößt. Und das Landesumweltamt regte an, eine Artschutzprüfung hinsichtlich streng geschützter Fledermaus- und heimischer Vogelarten zu erstellen.

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