Entführung in die Welt des Nordens

Bexbach. Einen Abend voll nordischer Klassik bot das Sinfonieorchester der Emmerich-Smola-Musikschule der Stadt Kaiserslautern am vergangenen Wochenende in der Bexbacher Waldorfschule. Mit Jean Sibelius' Tondichtung Finlandia, dem 1

 Die Pianistin Sonia Achkar überzeugte als Solistin des Abends. Foto: Thorsten Wolf

Die Pianistin Sonia Achkar überzeugte als Solistin des Abends. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Einen Abend voll nordischer Klassik bot das Sinfonieorchester der Emmerich-Smola-Musikschule der Stadt Kaiserslautern am vergangenen Wochenende in der Bexbacher Waldorfschule. Mit Jean Sibelius' Tondichtung Finlandia, dem 1. Klavierkonzert von Geirr Tveitt, Valse Triste - ebenfalls von Sibelius - und Auszügen aus Griegs Peer Gynt lieferte das Orchester unter der Leitung von Wolfgang Bach und mit Sonja Achkar als Solistin am Flügel ein wunderbares Klangbild der Arbeiten moderner nordischer Komponisten. Doch nicht nur musikalisch wusste das Konzert zu überzeugen: Immer wieder ergriff Bach die Gelegenheit, in kurzen Moderationen die einzelnen Stücke zu erläutern und ihnen so mehr Transparenz, gerade für die jüngeren Gäste, zu geben. Den Auftakt im vierteiligen Konzertreigen machte das wohl bekannteste Stück des Abends, die Tondichtung Finlandia aus der Feder von Jean Sibelius. Sibelius' Werk erzählt vom Kampf der Finnen gegen die russische Unterdrückung Ende des 19. Jahrhunderts, das Erstarken des finnischen Nationalbewusstseins und den Weg in die zunehmende Freiheit mit Beginn des 20. Jahrhunderts. Dem Sinfonieorchester der Emmerich-Smola-Musikschule gelang es ganz wunderbar, die unterschiedlichen, tonmalerischen Sequenzen dieses Prozesses in Sibelius' Komposition zu interpretieren - vom schwermütigen Auftakt düsterer Blechbläserakkorde über das aufrüttelnde Element von Trompeten und Hörnern bis hin zum Finale im Gewand eines kleinen, volkstümlich anmutenden Liedes gelang es den Musikerinnen und Musikern, die Gefühlswelt der Finlandia Gestalt werden zu lassen. Einen ganz anderen musikalischen Pfad beschritt das Orchester, als es vor der Pause das erste Klavierkonzert des Norwegers Geirr Tveitt, uraufgeführt im Jahr 1931, präsentierte: Als einziges Stück des Abends wohnte ihm keine erzählte Geschichte inne, gleichwohl hob es sich mit seiner kompositorischen Eigenständigkeit auf ein vergleichbares Niveau mit den Werken von Sibelius und Grieg. Mit Sonia Achkar als Solistin am Flügel entwickelte das Sinfonieorchester der Emmerich-Smola-Musikschule Tveitts Werk zu einem Hörgenuss - voll musikalischer Intelligenz. Auch nach der Pause stand großes auf dem Plan: Noch einmal präsentierte das Ensemble mit Valse Triste ein Werk von Jean Sibelius, zum Abschluss war es dann Edvard Griegs "Peer Gynt", der die zahlreichen Gäste in die Welt des Nordens entführte.

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