Ein halbes Jahrhundert mit der Region verbunden

Bexbach · An einem Lehrerstammtisch begann alles vor 50 Jahren: Der Verein für Heimatkunde Höcherberg hat sich der Tradition, Kultur und Geschichte der Region verschrieben. Erster Vorsitzender wurde Otto Schild.

 Der Heimatverein hält die Bexbacher Geschichte wach. Am Geburtshaus des Ehrenbürgers Ludwig Nieder brachte der Verein vor Jahren eine Erinnerungstafel an. Foto: Kultusministerium/SZ

Der Heimatverein hält die Bexbacher Geschichte wach. Am Geburtshaus des Ehrenbürgers Ludwig Nieder brachte der Verein vor Jahren eine Erinnerungstafel an. Foto: Kultusministerium/SZ

Foto: Kultusministerium/SZ
 Hubert Roeder und Josef Geiger (links) vom Verein für Heimatkunde Höcherberg im Gespräch. Foto: Joachim Schäfer

Hubert Roeder und Josef Geiger (links) vom Verein für Heimatkunde Höcherberg im Gespräch. Foto: Joachim Schäfer

Foto: Joachim Schäfer

Was bedeutet der Begriff "Heimat" in unserer Zeit? Der Begriff verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Im Sprachgebrauch ist er oft der Ort oder die Region, in der man hineingeboren wird. Dies erweist sich als prägend für Identität und Mentalität derer, die dort leben. Heimat bedeutet aber auch Tradition, Kultur und Geschichte. Und genau darum geht es dem Verein für Heimatkunde Höcherberg, der am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen gemeinsam mit seinen Mitgliedern feierte.

Gegründet im Jahre 1964 als "Arbeitskreis für Heimatgeschichte" entstand der heutige Verein als Idee eines Lehrerstammtisches. Die damals 20 Mitglieder wählten am 19. Februar Otto Schild als ersten Vorsitzenden und Aloys Nesseler, Hans Otto Beyer und Gerhard Fell als weitere Vorstandsmitglieder. Nach dem Tod von Otto Schild drei Jahre später ergänzte noch Josef Johann die Führungsriege, zwei Jahre später Edwin Hügel als Stellvertreter. "Bexbach - Ein Heimatbuch" war die erste Vereinsveröffentlichung im Jahr 1971 .

Weitere augenscheinliche Aktivitäten waren zum Beispiel die Anbringung einer Gusstafel am Bahnhof 1979, eine Erinnerungstafel am Geburtshaus von Ludwig Nieder, die Sandsteinfigur des Edelknechtes Ortwin von Beckensbach an der katholischen Kirche,die Errichtung der Jupitergigantensäule im Blumengarten und nicht zuletzt der Städtepartnerschaftsstein vor dem Rathaus.

Als weitere Veröffentlichung folgte 1977 ein Bildband mit dem Titel "Bexbach in alten Ansichten", das heute noch ein interessantes Zeugnis des städtischen Wandels darstellt. Ein besonderer Meilenstein in der Geschichte des Vereins ist wohl die Einrichtung eines Heimatmuseums im Hindenburgturm. Obgleich das Museum hohe Wertschätzung auch über die Grenzen von Bexbach hinaus genoss, wurde es Mitte der 90er Jahre jedoch geräumt, um dem heutigen Bergbaumuseum Platz zu machen. 1994 wurde Uwe Lange nach 25 Jahren als Nachfolger von Josef Johann zum ersten Vorsitzenden gewählt. Im Jahre 2001 übernahm Erich Gilger das Amt. Nach dessen plötzlichen Tod folgte Hubert Roeder. Zur Heimatkunde gehört für den Verein aber auch Familienkunde.

Wissenswertes rund um die Geschichte Bexbachs und seinen einzelnen Stadtteile findet man in dem Buch "Bexbach - Heimat am Höcherberg - Geschichte und Geschichtslandschaft" von Berhardt Welter und Otto L. Ruffing, erschienen 1999 und in der 2013 erschienen Veröffentlichung "Die Toten des zweiten Weltkrieges der Gemeinden Höcherberg". Autoren dieses Nachschlagewerkes sind Hubert Roeder und Hans Günther Sachs, Vorstandsmitglied des Wellesweiler Arbeitskreises für Geschichte, Landeskultur und Volkskunde.

Beim Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens würdigte der Kreisbeigeordnete Theophil Gallo die Tätigkeit des Vereins als "wichtiger Teil der kulturellen Vielfalt unserer Region und für die Identität eines Ortes". Erfreut war Hubert Roeder darüber, neben Bürgermeister Thomas Leis auch das einzige noch lebende Gründungsmitglied, Josef Geiger, begrüßen zu können.

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