Gemeinsames Konzert „Doppelchor“ zum großen Finale

 Bexbach · Der Saarländische Frauenchor und der Bexbacher Schubert-Chor begeisterten mit einem gemeinsamen Konzert in der Martinskirche in Bexbach. Von klassischen bis zu modernen Stücken war ein breites Klangspektrum geboten.

 Der Schubert-Chor unter der Leitung von Chormusikdirektor Paul Krick lieferte am vergangenen Sonntag in der Kirche St. Martin in Bexbach einen hörenwerten Auftritt ab.

Der Schubert-Chor unter der Leitung von Chormusikdirektor Paul Krick lieferte am vergangenen Sonntag in der Kirche St. Martin in Bexbach einen hörenwerten Auftritt ab.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn zwei namhafte Chöre wie der Saarländische Frauenchor und der Bexbacher Schubert-Chor gemeinsam auftreten, so wie am vergangenen Sonntag in der Kirche St. Martin in Bexbach, dann kann man schon einiges erwarten. Und: Diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vor ausgesprochen zahlreichen Gästen gab es anspruchsvolle, geistliche Abendmusik, denen die beiden Formationen mehr als gerecht wurden.

Doch bevor die erste Stimme im Kirchenschiff erklang, hatte das gesprochene Wort seinen Platz, Schubert-Chorpräsident Horst Kraus begrüßte die Gäste „zu unserem gemeinsamen Konzert des Saarländischen Frauenchors unter der Leitung von Marion Wildegger Bitz und des Schubert-Chor unter der Leitung von Chormusikdirektor Paul Krick. Ich freue mich, dass wir vor einiger Zeit vom Saarländischen Frauenchor die Anregung zu diesem gemeinsamen Konzert bekommen haben. Diese Anregung haben wir sehr, sehr gerne aufgenommen – und heute ist es soweit, dass wird dieses gemeinsame Konzert veranstalten können.“ Seine Spannung zog der Nachmittag dabei durchaus aber auch daraus, dass es über weite Strecken des Konzertes kein Miteinander, sondern ein Nacheinander war – und man sich als Zuhörer zwei völlig unterschiedlichen Klangfarben hingeben konnte, immer im Wissen um das große und dann gemeinsame Finale.

Auf dem Weg hin zu eben diesem Finale und der Gemeinsamkeit eröffnete der Saarländische Frauenchor den Konzertnachmittag mit dem Motto-gebenden Werk „O come, let us sing“ des norwegischen Komponisten Egil Hovland. Mitunter begleitet von Paul Krick am Klavier ging es mit feiner Stimmkultur und fließenden Linien weiter, hin zu Kirchenwerken wie John Rutters „A clare Benediction“ und dem „Alleluja“ aus der Feder von Reijko Kekkonnen. Der Saarländische Frauenchor beendete seinen ersten Auftritt dann noch einmal mit John Rutter, dessen „The Peace of God“ erklang hell im Kirchenschiff.

Danach war es am Schubert-Chor, den Staffelstab aufzunehmen und weiter zu tragen. Der Chor fand bei seinem ersten Auftritt an diesem Nachmittag, unter der Leitung von Paul Krick, in der Spätromantik vergleichbar gedankentiefe, lyrische Chorkunst, so in Mozarts „Tantum ergo sacramentum, in der „Verborgenheit“ von Hugo Wolf, in Gabriel Faurés Requiemsatz „In paradisum“ und in Schuberts „Ave Maria, gratia plena.“

Mit ihren ersten beiden Auftritten bewiesen die beiden Formationen ihre Ausnahmestellung in der saarländischen Chorlandschaft – ein Bild, dem sowohl der Saarländische Frauenchor als auch der Schubert-Chor in der Folge weitere Facetten hinzufügten. So war es beim zweiten Auftritt des Saarländischen Frauenchores vor allem das spätromantische Stimmgewebe in den begleitenden Sätzen „Ave vivens hostia“ und „Wie lieblich sind deines Wohnungen“ von Joseph Rheinberger, mit dem der bestens geschulte Chor überzeugte und begeisterte. Der Schubert-Chor seinerseits ließ bei seinem zweiten Auftritt John Rutters „Look at the World“ erklingen, auch Leonard Cohens rührend schlichtes „King David‘s Hallelujah“ fand Eingang in den Nachmittag. Im Konzertfinale dann fügten sich die beiden Chöre zu einem beeindruckenden und volltönendem Klang zusammen – so in Louis Armstrongs „What a Wonderful World“ und auch beim Trauungslied „Ums Lieben zweier Seelen“ von Franz Liszt.

 Unter der Leitung von Marion Wildegger-Bitz gefiel der Saarländische Frauenchor mit anspruchsvoller, geistlicher Chorliteratur.

Unter der Leitung von Marion Wildegger-Bitz gefiel der Saarländische Frauenchor mit anspruchsvoller, geistlicher Chorliteratur.

Foto: Thorsten Wolf

Ganz zart und verinnerlicht versah der Doppelchor unter der Leitung von Marion Wildegger-Bitz die Abendlieder „Guten Abend, gut Nacht“ von Johannes Brahms und den „Abendsegen“ von Engelbert Humperdinck mit warmen Registern, denen sich das Klavier unterordnete. Als Dank für den verdienten Schlussapplaus präsentierte sich der Doppelchor dann zum Ende eines stimmungsvollen und gelungenen Konzertnachmittags in der Kirche St. Martin mit einer herrlichen Psalmvertonung von „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ aus dem „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

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