Die "Wutzefreck" als Kostüm-Thema

Bexbach. Da staunte der kleine Terrier Emmy nicht schlecht: Samt Frauchen Evelyne Oettershagen bestaunte die Hundedame, als Besuch aus der rheinischen Karnevalsregion um Köln und Bonn zu Gast in Bexbach, von einem Fenster der Kleinottweilerstraße aus das saarländische Fastnachtstreiben

Bexbach. Da staunte der kleine Terrier Emmy nicht schlecht: Samt Frauchen Evelyne Oettershagen bestaunte die Hundedame, als Besuch aus der rheinischen Karnevalsregion um Köln und Bonn zu Gast in Bexbach, von einem Fenster der Kleinottweilerstraße aus das saarländische Fastnachtstreiben. Und Hund und Frauchen staunten nicht schlecht, was die Faasebooze weit ab der Epizentren deutscher Karnevalskultur wie Mainz und Köln auf die Beine stellten. "Ich war zum letzten Mal vor 30 Jahren zur Fastnachtszeit hier. Da war hier noch nicht viel los." Dass die Saarländer in den zurückliegenden Jahrzehnten einiges gelernt haben, davon konnten sich Emmy und Evelyne dann aber ein Bild machen. Vom Logenplatz ihres Fensters bestaunten beide insgesamt 16 Wagen und Fußgruppen, die sich aufgemacht hatten, trotz Kälte und leichtem Schneetreiben Stimmung in die Höcherberg-Stadt zu bringen. In diesem Jahr verantwortlich für den Umzug: Die Oberbexbacher Karnevalsgesellschaft "Mer gehn metsamme". Patrik Weber, stellvertretender Sitzungspräsident der MGM, kam zusammen mit MGM-Vizepräsident Dieter Achhammer die Aufgabe zu, von der Empore vor der katholischen Kirche aus den Umzug vor zahlreichen Narren, die aus dem gesamten Umland nach Bexbach geströmt waren, zu moderieren. Und zu erzählen hatte er nicht wenig, hatten sich die Gruppen doch auch in diesem Jahr wieder einiges einfallen lassen, natürlich auch, um am Ende beim närrischen Jahrmarkt auf dem Aloys-Nesseler-Platz in Abwesenheit der oft siegreichen Frankenholzer Dachkater den ersten Platz im Kampf um die schönste Gruppe oder den schönsten Wagen zu erringen. Närrische Kühe gab es dabei reichliche, nicht weniger präsent: Schweine. Das war der "Schweinegrippen-Pandemie" geschuldet, die "Wutzefreck" war in der Tat ein Thema des diesjährigen Umzugs. Aber auch Schornsteinfeger, bunte Paradies-Vögel oder der in jedem Jahr überaus engagierte Schulzirkus der Gesamtschule Bexbach, Gaukelmaukel, ließen sich in Sachen Engagement nicht lumpen. Gaukelmaukel kam feuerspuckend, balancierend und jonglierend daher - von vielen, gerade den kleinen Gästen des Bexbacher Umzugs, mit großen Augen bestaunt. Vom Startpunkt an der Kleinstraße über die Kleinottweilerstraße und die Rathausstraße marschierte der Zug gen Aloys-Nesseler-Platz und damit zum Höhepunkt des Tages - zumindest was die 16 Marschgruppen anging. Traditionell kürte eine Jury dort die schönsten, besten oder auch eindrucksvollsten Marschgruppen. In diesem Jahr siegreich: die ausrichtende MGM. "Die Entscheidung fiel einstimmig", lies Patrik Weber vor der Verkündung des Ergebnisses wissen. Nach der Siegesfeier ging es dann auf dem Aloys-Nesseler-Platz noch richtig rund. Trotz des lausigen Wetters machten dort viele Narren Station und feierten sich in Richtung Ziellinie der Session 2010. "Morgen geht's nach Homburg, zum Rosenmontag", freute sich Jenny aus Niederbexbach. "Dann machen wir im Saalbau ordentlich was los." "Ich war zum letzten Mal vor 30 Jahren zur Fastnacht hier."Evelyne Oettershagen

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