Das Herz vom Höcherberg
Bexbach · In Bexbach-Mitte tut sich viel, vor allem bei der Umgestaltung der Innenstadt. Aber es hat sich auch in der Vergangenheit viel bewegt, mit vier Kitas, zwei Seniorenzentren, einer Grund- und einer weiterführenden Schule ist der Stadtteil gut aufgestellt.
Franz-Josef Müller empfängt als Ortsvorsteher von Bexbach-Mitte einmal in der Woche die Bürger , wenn sie ein Anliegen vorbringen möchten. Dafür kann er einen Raum im Rathaus nutzen. "Das ist praktisch", sagt er, während draußen gerade ein Lkw vorbeidonnert. "Da hätten wir auch schon das erste Thema", fügt er hinzu, "denn trotz unserer innerstädtischen Baustellensituation fahren immer noch zu viele Laster durch Bexbach , um zwischen Homburg und dem Neunkircher Kreuz die Mautgebühren zu sparen." Der Bexbacher Bürgermeister Thomas Leis habe sogar schon die entsprechenden Speditionen angeschrieben, "genutzt hat es nicht viel". Manchmal verirre sich sogar ein 7,5-Tonner mitten im Wohngebiet und strande vor einem Privathaus, "das ist für die Anwohner nicht lustig."
Wenn Franz-Josef Müller (CDU ) sich in Bexbach umschaut, dann ist neben dem Ärger über den Lastwagenverkehr auch die Sauberkeit ein Thema, denn die sei nicht immer vorbildlich.
Man müsse manche Anwohner und Geschäftsleute ab und zu auf die Kehrpflicht aufmerksam machen, damit die Innenstadt besser aussehe. "Hinzu kommt der Anblick der gelben Säcke. Die sollten doch bitte erst am Tag Abholung rausgestellt werden." Manche Anwohner stellten den gelben Sack schon zwei Tage zuvor auf die Straße, "das ist höchst ärgerlich, denn die Säcke platzen auf, der Müll fliegt durch die Gegend und es sieht alles ungepflegt und schmutzig aus." Der Ortsrat Bexbach-Mitte setze schon seit Jahren ein Zeichen für Sauberkeit, "wir machen zum Beispiel immer bei der Picobello-Aktion mit."
Auch diesmal treffen sich die Ortsratsmitglieder am 12. März um 10 Uhr vor der Höcherberghalle, um aufzuräumen. Das heiße aber nicht, dass man sich darauf verlassen könne, dass sich schon Leute fänden, "die immer freiwillig saubermachen." Natürlich gebe es auch erfreuliche Dinge in Bexbach , betont Müller, "die neue Verkehrsführung wird angenommen, es sind noch Nachbesserungen möglich, aber im Großen und Ganzen sind die Bürger damit zufrieden, das ist eine gute Sache für Bexbach ".
Nun sei es wichtig, die Innenstadt wieder mit Leben zu füllen, denn was nütze der beste Umbau, "wenn die Bürger die Umgestaltung nicht annehmen". Deshalb appelliert Müller an die Bevölkerung, in Bexbach einzukaufen und die Innenstadt zu beleben. Was ihn ärgere, sei die Bemerkungen, es gäbe in Bexbach "ja eh nichts mehr zu kaufen".
Auch früher seien die Bexbacher immer nach Neunkirchen gefahren, wenn größere Anschaffungen anstanden, sagt Franz-Josef Müller, "aber es geht ja nicht um die großen, sondern um die täglichen Dinge, die man vor Ort kaufen sollte." Er wies auf die gute Infrastruktur hin: vier Kitas gebe es allein in Bexbach-Mitte, dazu eine Grundschule, die Galileo-Schule als weiterführende Schule und zwei Seniorenzentren , "damit sind wir bestens aufgestellt."
Am Ort seien auch noch 30 Vereine aktiv, "vom Sport bis zum Kirchenchor". Was ihm persönlich Leid tut: Das endgültige Ende seines ehemaligen Arbeitgebers Alstom , früher ABB. Einst seien dort über 300 Leute beschäftigt gewesen. Es sei schade, dass wieder ein Betrieb aus Bexbach verschwindet, bedauert Müller.
Zum Thema:
Auf einen BlickIn Bexbach-Mitte ist die Bevölkerungszahl rückläufig, von den 8000 Einwohnern sind 1500 über 70 Jahre. Was den Ortsvorsteher Franz-Josef Müller freut, ist der parteiübergreifende Zusammenhalt innerhalb der Bexbacher Stadtteile . Es soll demnächst einen Ortsvorsteher-Stammtisch geben. Derzeit gibt es in Bexbach-Mitte 120 Flüchtlinge, die alle dezentral in Wohnungen haben untergebracht werden können.
