Mittelaltermarkt will wachsen Bald Ritterturnier bei der „Camping“?

Bexbach · Die Macher des Mittelaltermarktes prüfen eine Erweiterung ihrer Veranstaltung bei der Bexbacher Messe. Das würde die Kosten aber deutlich erhöhen. Außerdem ist angedacht, nächstes Jahr drei Tage lang Programm anzubieten.

 Ritterkämpfe mit Lanzen kennt man aus Fernsehserien wie „Game of Thrones“. Die Macher des Mittelaltermarktes bei der Camping-Messe könnten sich solche Schaukämpfe auch in Bexbach vorstellen.

Ritterkämpfe mit Lanzen kennt man aus Fernsehserien wie „Game of Thrones“. Die Macher des Mittelaltermarktes bei der Camping-Messe könnten sich solche Schaukämpfe auch in Bexbach vorstellen.

Foto: picture alliance / dpa/Jan Woitas

Während die Camping-Messe ob des Wetters etwa 8000 Besucher weniger verzeichnete als im abgelaufenen Jahr, hat es prozentuell gesehen den Mittelaltermarkt deutlich stärker erwischt. Die Attraktion, die im Rahmen des letzten Wochenendes auf dem Messegelände aufgebaut war, lockte 2000 bis 3000 Besucher an. 2018 ging es eher Richtung 5000 schätzt Hauptorganisator Dieter Simon.

Doch ähnlich wie Messechef Volker Wagner mit seiner angesichts von Regen und Schnee guten Abschlussbilanz von 45 2000 Besuchern konzentriert sich auch Simon auf das Positive: „Wir hatten etwa 50 Stände, zehn Prozent mehr als letztes Jahr. Und trotz des Wetters herrschten eine unglaublich gute Stimmung und Atmosphäre im Blumengarten.“ Keiner der Aussteller habe angekündigt, nächstes Jahr nicht mehr dabei sein zu wollen. Und das, obwohl diese teilweise auf dem Gelände gezeltet hatten: „Sie haben schon gelitten, aber das Ganze brav und ohne zu meckern durchgezogen“, konstatiert Simon. Eine Bauchtanzgruppe aus Saarbrücken und Völklingen hätte sich bei ihrer Darbietung auch nicht von äußeren Widrigkeiten schocken lassen. Der Lohn: eine Einladung auf ein wärmendes Getränk im Hindenburgturm.

Für Simon war die Kombi aus Regen und Kälte am Samstag problematisch. „Hätte es bei 15 bis 20 Grad nur geregnet, wäre das kein Problem gewesen.“ Immerhin finanziell scheint sich das Ganze dennoch halbwegs gerechnet zu haben: „Ich denke, wir haben nicht draufgelegt.“ Die Veranstaltungskosten beziffert er auf 15 000 bis 20 000 Euro.

er Regen verhinderte indes eine angemessene Zuschauerzahl bei der Feuershow am Samstag. „Das war ein Riesenhighlight. Wir hatten Profis da, die sonst im Fernsehen auftreten“, sagt der Marktchef, Ex-Utopion-Geschäftsführer und Montessori-Schulleiter freudig. Er habe sich die Gruppe über Bekannte zu einem Sonderpreis sichern können. Sonst spiele sie vor 600 bis 700 Leuten, diesmal waren es 100. „Sehr schade“, fand Simon, und fügte an: „Selbst Mittelaltermarkterfahrene haben mir gesagt, so etwas haben sie noch nie gesehen!“ Doch nächstes Jahr wird diese Formation nicht nur der Kosten wegen kein zweites Mal auftreten. Man wolle auch Thematik und einige Aussteller wechseln, der Markt solle nicht stehen bleiben.

Um das zu erreichen, könnte die Veranstaltung 2020 auf drei Tage ausgedehnt werden. Das liegt daran, dass der Maifeiertag dann auf einen Freitag fällt (wir berichteten). „Ich würde mich sehr freuen, wenn es drei Tage werden. Wir müssen aber klären, wie wir das konzeptionell hinkriegen“, so Simon. Messechef Volker Wagner wünscht sich dies auch, betont aber, dass man parallel den Frühlingsmarkt veranstalten wolle: „Wir müssen da aneinander vorbeikommen, können auf beides nicht verzichten. Es bringt uns zusätzliche Besucher.“

Eine andere Möglichkeit, wie man einige tausend Besucher extra anlocken könnte, hat Simon auch: ein Ritterturnier möchte er gerne im Rahmen der Messe veranstalten. „So etwas gibt es im Saarland nicht mehr so oft“, erklärt er. Er denkt hier an Vorführungen mit Pferden, Kämpfen zu Pferde oder Feuershows, die Berittene aufführen. „Dafür bräuchten wir viel mehr Platz, müssten Tribünen bauen. In Bexbach würde das funktionieren. Wir haben das Gelände, die Parkplätze, Werbung, Verkehrsleitung – alles da.“ Doch die Kosten würden für ein solches Mittelalterturnier um etwa 10 000 Euro höher ausfallen, ein gewaltiger Batzen. Denn die Kosten für den Eintritt sollen bei fünf Euro konstant bleiben. „Wir wollen, dass Familien herkommen. Die Leute sollen sich das leisten können“, erklärt Simon und betont, dass der ausrichtende Verein Waldritter Südwest e.V. gemeinnützig und nicht gewinnorientiert sei. Man richte Ferienzeltlager aus und betreibe Zeltplätze. Kleinere Gewinne würden in die Infrastruktur der Jugendzeltplätze investiert, etwa des neu erworbenen beim Max-Braun-Zentrum in Steinberg-Deckenhardt.

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