Bundespolizei zur Fußball-EM verstärkt in Grenzregion unterwegs

Trier/Bexbach · In zwei Wochen beginnt die Fußball-EM in Frankreich. An der westdeutschen Grenze bereitet sich die Bundespolizei bereits auf mehr Einsätze vor. Feste Grenzkontrollen wird es aber nicht wieder geben.

 SymbolbildLocation:Weil Am Rhein

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Foto: Patrick Seeger (dpa)

Zur Fußball-Europameisterschaft (EM) in Frankreich wird die Bundespolizei in der westdeutschen Grenzregion in Rheinland-Pfalz und im Saarland verstärkt im Einsatz sein. Es werde zwar keine Grenzkontrollen an festen Stellen zu Frankreich, Luxemburg oder Belgien geben, teilten die Bundespolizeiinspektionen in Trier und im saarländischen Bexbach mit. Geplant sei aber eine intensivere mobile Fahndung entlang der deutschen Grenze: "Wir werden mehr Fahrzeuge aus dem fließenden Verkehr herausziehen und überprüfen", sagte der Sprecher der Bundespolizei in Bexbach, Dieter Schwan.

Ziel sei es, "gewaltbereite Fußballfans und andere gewaltbereite Personen herauszufiltern, die in Frankreich einreisen, um die Fußball-EM zu stören", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Einsätze würde bereits zum ersten EM-Spiel am 10. Juni beginnen. Das Turnier der Kicker geht bis zum 10. Juli an verschiedenen Orten in Frankreich über die Bühne.

"Wir haben den Durchreiseverkehr aus Deutschland über Belgien und Luxemburg Richtung Frankreich im Blick", sagte der Sprecher der Bundespolizei Trier, Stephan Frücht. Schwerpunkte seien die Tage, an denen die deutsche Nationalmannschaft Spiele habe. Geplant seien "stichprobenartige, zeitlich und örtlich begrenzte Überprüfungen" im 30-Kilometer-Bereich an der Binnengrenze.

Dafür werde die Trierer Bundespolizeiinspektion wohl personell verstärkt, etwa durch mobile Kontroll- und Überwachungseinheiten. "Wir setzen auch Fan- und szenekundige Beamte ein", sagte Frücht. Bei gewaltbereiten Fußballfans könne dann eine Ausreiseuntersagung ausgesprochen werden. Auch die Terrorlage sei im Blick. "Die Kollegen sind sensibilisiert", sagte der Polizeioberkommissar.

Nach den terroristischen Anschlägen von Paris im vergangenen November und von Brüssel im März hatte es in der Grenzregion vom Saarland zu Frankreich und Luxemburg Grenzkontrollen an Autobahnen gegeben. Alle Fahrzeuge hätten durch eine Sichtkontrolle gemusst, bestimmte Wagen seien kontrolliert worden, sagte Schwan.

Auch in der Grenzregion von Rheinland-Pfalz zu Belgien und Luxemburg hatte es nach den Anschlägen vorübergehend Grenzkontrollen gegeben. Solche Kontrollen gibt es bundesweit derzeit nur noch an der Grenze zu Österreich. In Frankreich gilt nach wie vor der Ausnahmezustand: Während des Notstands kann es beispielsweise Hausdurchsuchungen ohne richterliche Anordnung geben.

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