Bexbach packt gemeinsam an

Bexbach · Die letzte Ratssitzung in Bexbach bot auch Gelegenheit für Bürgermeister Thomas Leis, sich bei Verwaltung und Rat für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Bei der Betreuung von Flüchtlingen engagieren sich Beschäftigte aus dem Rathaus und Bürger freiwillig.

Bürgermeister Thomas Leis ist nicht nur froh über seine "guten Leute in der Verwaltung", sondern auch über die Mitglieder des Stadtrates: "Ich erlebe in jeder Sitzung, dass es um das Wohl der Stadt geht. Es gibt keine bösen Sticheleien oder die Absicht, Mitglieder anderer Parteien niederzumachen. Es gibt da ganz andere Kommunen."

So könne man in der finanziell schwierigen Situation der Stadt sachorientiert zusammenarbeiten: "Alle sehen ein, dass wir sparen müssen, es gibt keine Polemik zu diesem Thema." Auch die Kollegen aus dem Rathaus brächten in den "finanziell schwierigen Zeiten" viel Engagement ein und erfüllten beispielsweise Aufgaben, zu denen sie vertraglich nicht verpflichtet seien, so Leis.

So kümmern sich Jugendpflegerin Eva Meyer und der Leiter des Liegenschaftsamtes, Heinz-Jürgen Kilian, zusätzlich um die Flüchtlinge , die nach Bexbach kommen. Derzeit sind es 19, bis zum Jahresende kommen noch einmal 16 hinzu, informiert Leis. Die Unterbringung sei nicht so sehr das Problem: In Höchen und in Bexbach Mitte wurden für die Flüchtlinge Privatquartiere angemietet, in Frankenholz wohnen sie in der Lenaustraße in einem Haus, das der Stadt gehört. "Das Dach über dem Kopf kriegen wir hin, aber die Betreuung macht uns Sorgen," so Leis. Deshalb seien Meyer und Kilian dabei, Bexbacher Bürger anzusprechen, die helfen können. So haben sich bereits zwei ehemalige Lehrer gemeldet, die Sprachunterricht geben wollen. Und dazu passt eine schöne Geste des Stadtrates: Das Sitzungsgeld der letzten Stadtratssitzung des Jahres (also vom vergangenen Donnerstag) wird für einen guten Zweck gespendet. Die Grünen und die FDP entschieden, dass das Geld diesmal für Lern- und Lehrmaterial für die Flüchtlinge ausgegeben werden soll. Man müsse sich in die Menschen aus Syrien oder Eritrea hineinversetzen, so Leis: "Die dürfen nicht arbeiten, die haben keinen Fernseher, es ist draußen kalt und regnerisch - und sie verstehen kein Wort Deutsch."

Da sei das Engagement der Bürger und der Mitarbeiter willkommen. Es zeige auch, "dass bei uns in Bexbach noch vieles geht, was anderswo, zum Beispiel in Großstädten, Schwierigkeiten bereitet."

Übrigens wurde beim Stadtrat noch eine Personalie besprochen: Bis zur Neuwahl einer neuen Schiedsperson in Bexbach wird Annerose Al Sandouk diese Aufgabe noch bis zum 23. August 2015 erfüllen, will danach aber nicht mehr zur Verfügung stehen, so dass sich bis zum Frühjahr ein Kandidat oder eine Kandidatin zur Verfügung stellen sollte.

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