„Bexbach ist durch den Bergbau geprägt“

Bexbach · Der Bergbau habe das Saarland über 250 Jahre lang geprägt, man dürfe ihn deshalb nicht einfach so sterben lassen. Das meinte Bexbachs Beigeordneter Rainer Ruffing gestern in seine Ansprache zum Barbaratag.

 Gedenkfeier am Ehrenmal des Bexbacher Friedhofs für die Schutzpatronin der Bergleute. Foto: Bernhard Reichhart

Gedenkfeier am Ehrenmal des Bexbacher Friedhofs für die Schutzpatronin der Bergleute. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Die heilige Barbara zählt zu den 14 Nothelfern der katholischen Glaubenswelt. Sie ist zugleich auch noch Schutzpatronin der Soldaten, Glockengießer und der Bergleute, die für sie am Barbaratag ein Licht im Stollen brennen lassen. Am traditionellen Barbaratag gedachten gestern die Kameradschaft St. Barbara Bexbach und die IGBCE-Ortsgruppe Bexbach mit einer Kranzniederlegung, einem Hochamt und der Barbarafeier ihrer gemeinsamen Schutzpatronin.

"Wir wollen unserer Schutzpatronin und allen im Bergwerk gebliebenen Kameraden gedenken und den Barbaratag feierlich begehen", erklärte Dietmar Decker, seit 23 Jahren Vorsitzender der 51 Mitglieder zählenden Kameradschaft. Zahlreiche Mitglieder der IGBCE-Ortsgruppe, des Knappenvereins St. Barbara, der Reservistenkameradschaft sowie Kommunalpolitiker nahmen an dieser Gedenkfeier teil.

In seiner Ansprache ging der Beigeordnete Rainer Ruffing kurz auf die Geschichte der heiligen Barbara und die des Bergbaus ein. Da die Heilige der Legende nach von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, hätten sie die Bergleute zu ihrer Patronin ausgewählt, so Ruffing. Bexbach sei durch den Bergbau geprägt, erinnerte er an den Abbau der Kohle vom Nordfeld über Schacht 3, die Grube Frankenholz, die alte Bexbacher Grube und die Grube St. Barbara. Doch seit Jahrzehnten sei der Bergbau am Höcherberg zum Erliegen gekommen, seit 2012 sei der Steinkohlebergbau mit Schließung des Bergwerks Ensdorf vollständig ausgelaufen, erklärte der Beigeordnete. Der Bergbau habe in den letzten 250 Jahren das Saarland und seine Entwicklung geprägt.

Aus diesem Grund dürfe man den Bergbau nicht einfach so sterben lassen, sondern müsse ihn "als Teil unserer Identität auch für nachkommende Generationen als wichtigen Bestandteil der Erinnerungskultur im Gedächtnis vieler Menschen bewahren", erklärte Ruffing. Da der Bergbau das kulturelle Erbe unseres Landes sei, müsse man die bergmännischen Bräuche und Sprache pflegen, so Ruffing. Als Beispiel nannte er die Barbarafeier, aber auch das Saarländische Bergbaumuseum in Bexbach , welches die Erinnerung an den Bergbau und die Tradition des Bergbaues hochhält.

Für die musikalische Gestaltung der von den Böllerschützen eröffneten Gedenkfeier sorgten der Schulchor der Galileo-Schule Bexbach sowie Schülerin Hannah Dunkel (Querflöte) unter der Leitung von Ulrike Thilmany und Nina Cullmann.

Im Anschluss an die Kranzniederlegung lud Dietmar Decker alle Gäste zur traditionellen Halbschicht in die Höcherbergstuben ein. Fortgesetzt wurde die Feier zu Ehren der Schutzpatronin am Abend mit einer Barbara-Messe in der Pfarrkirche St. Barbara Oberbexbach sowie einem sich anschließenden Festabend mit Ehrungen langjähriger Mitglieder.

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