Feuerwehr ist unentbehrlich Die Jugendwehr war engagiert im Einsatz

Homburg · Eine gute Jugendarbeit ist das A und O einer funktionierenden Feuerwehr. Wer früh Begeisterung entwickelt, auf den ist später Verlass.

 Mit einem gekonnten Löschangriff rückte die Jugendwehr des Löschbezirks Homburg-Mitte am Samstag auf dem Gelände des ehemaligen Freibads einem „Gebäudebrand“ zu Leibe.

Mit einem gekonnten Löschangriff rückte die Jugendwehr des Löschbezirks Homburg-Mitte am Samstag auf dem Gelände des ehemaligen Freibads einem „Gebäudebrand“ zu Leibe.

Foto: Thorsten Wolf

Es ist weit mehr als eine Binsenweisheit: Man kann nur das ernten, was man auch sät. Wer sich das immer wieder vor Augen führt, der versteht, welche Bedeutung die Jugendfeuerwehren tatsächlich haben. Natürlich gibt es immer wieder erfolgreiche Versuche, erwachsene Seiteneinsteiger für den Dienst in den freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen. Fundament einer auch zahlenmäßig einsatztauglichen Aktiven-Wehr bleibt aber die erfolgreiche Jugendarbeit. Vor diesem Hintergrund gewinnen Aktionen wie die der Freiwilligen Jugendfeuerwehr des Löschbezirks Homburg-Mitte am vergangenen Wochenende eine besondere Tiefe. Von Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag erlebten insgesamt 25 Jungen und Mädchen einen so genannten „Berufsfeuerwehrtag“. 24 Stunden lang gab es Einsatzbedingungen wie bei „den Großen“ von der Berufsfeuerwehr, mit allem Drum und Dran. Tobias Herz, Betreuer der Jugendfeuerwehr Homburg-Mitte: „Die 25 Jugendlichen im Alter von acht bis 16 Jahren lebten den Alltag einer Berufsfeuerwehr mit einem festen Dienstplan. In diesem Dienstplan war alles enthalten, was auch die Erwachsenen in der Feuerwehr machen, also Ausbildung, Bereitschaftszeit, technischer Dienst, gemeinsames Kochen und Küchendienst und natürlich auch sehr realistische dargestellte Übungs-Einsätze.“ Hier konnten sich die Mädchen und Jungen an ganz unterschiedlichen Herausforderungen messen, „am Freitag gab es einen Verkehrsunfall mit einem brennenden Pkw und Personenrettung, auf dem Schlossberg gab es eine Personensuche mit entsprechender Rettung“. Am Samstag, so Herz weiter, habe man sich einem durch angebranntes Essen ausgelösten Brandmelder stellen müssen, „ein Klassiker“, danach habe es noch ein Übungsszenario mit einem umgestürzten Baum auf einer Straße gegeben.

Höhepunkt des 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtages war aber mit Sicherheit die große Übung am Samstagnachmittag auf dem Gelände des ehemaligen Homburger Freibades. Hier galt es zwei Brände zu löschen, zum einen in einem der Hauptgebäude (der wurde durch eine Nebelmaschine simuliert), zum anderen in einem „Nebengebäude“, konkret dargestellt mit einem völlig und tatsächlich in Flammen stehenden Stapel aus Holz. Mit gekonnten Innen- und Außenlöschangriffen rückten die Jugendfeuerwehrleute von Homburg-Mitte diesen beiden Übungsszenaren erfolgreich zu Leibe. Auch die damit verbundene Suche und Rettung von vermissten Personen klappte augenscheinlich einwandfrei. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Herz mit dem Übungsverlauf und dem ganzen Berufsfeuerwehrtag. „Die Mädchen und Jungen waren mit Fleiß und Eifer dabei und am Freitagabend auch nicht ins Bett zu kriegen – weil ja jederzeit ein Einsatz hätte kommen können. Ich denke, es hat allen gefallen.“ Für den Erfolg sei aber auch auf jeden Fall die Unterstützung von Mitgliedern der aktiven Wehr nötig, „ohne viele Helfer geht es nicht, ohne viele Helfer bekommt man 25 Jugendliche nicht beschäftigt“.

Unter denen, die am vergangenen Wochenende als Teil der Jugendfeuerwehr Homburg-Mitte unterwegs waren, waren auch der 14-jährige Bastian Kriebelbauer und die 13-jährige Annika Ecker. Im Gespräch mit den beiden wurde schnell klar, was einen Jugendlichen antreibt, sich in der Jugendwehr zu engagieren. „In meiner Familie sind eigentlich alle in der Feuerwehr. Deswegen habe ich mich schon immer dafür interessiert, weil man Menschen helfen kann. Und das wollte ich auch machen“, begründete Annika Ecker ihr Engagement. Und auch Bastian Kriebelbauer nannte das „Helfen können“ als seine wichtigste Motivation. An solch engagierten Jugendlichen wie Annika und Bastian mangelt es in Homburg-Mitte nicht. Anders sieht es in den Stadtteilen aus. Und auch da sollte das vergangenen Wochenende helfen. Marcel Schmitt, Pressesprecher der Feuerwehr Homburg: „Da wir auf Stadtebene, vor allem in den Löschbezirken Einöd, Wörschweiler, Kirrberg und Jägersburg dringend Nachwuchs suchen, ist der Berufsfeuerwehrtag die ideale Gelegenheit, auf das spannende Angebot der Jugendfeuerwehr aufmerksam zu machen.“

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