20 Jahre Saarpfalz-Park Aus Bundeswehr-Beton wurden Arbeitsplätze

Bexbach · Die Saarpfalz-Park GmbH in Bexbach feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Was anfangs schwierig war, ist heute eine Erfolgsgeschichte.

 Am Eingang zum Saarpfalz-Park steht seit heute die Zahl 20. Links Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis, in der Mitte Geschäftsführerin Doris Gaa und rechts Landrat Theophil Gallo.

Am Eingang zum Saarpfalz-Park steht seit heute die Zahl 20. Links Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis, in der Mitte Geschäftsführerin Doris Gaa und rechts Landrat Theophil Gallo.

Foto: Christine Maack

Aller Anfang ist hart. Besonders dann, wenn er auf Beton gebaut ist. So wie ein großer Teil der Gebäude und des Untergrundes auf dem ehemaligen Bexbacher Bundeswehrgelände.

„Es war schon eine Menge Arbeit, die Kasernen und das ganze Drumherum für einen Wirtschaftsstandort fit zu machen“, sagt Thomas Leis (SPD), Bürgermeister von Bexbach und damit Aufsichtsratsvoritzender der Firma Saarpfalz-Park GmbH. Er weiß, wovon er spricht, denn seine Karriere innerhalb der Bexbacher Verwaltung hatte vor über 20 Jahren als Wirtschaftsförderer mit der Planung und Realisierung eben jenes Konversionsgeländes in der 18 000-Einwohner-Stadt begonnen.

Zusätzlich zu den ehemaligen Kasernen, die komplett renoviert wurden, wurden inzwischen 46 Neubauten auf dem Gelände errichtet, die nicht selten mit dem für die Ewigkeit angerührten Beton der Bundeswehr zu kämpfen hatten. „Aber das ist alles Schnee von gestern, die Erschließungsarbeiten sind längst abgeschlossen“, so Leis.

Der Saarpfalz-Park, wie das ehemalige Konversionsgelände jetzt heißt, ist kein Park, sondern ein 45 Hektar großes Gelände, auf dem inzwischen mehr als 100 Firmen ansässig sind, die zusammen über 1000 Arbeitsplätze bieten. Vor allem für Handwerksbetriebe kam das freigewordene Gelände wie gerufen, „der Bereich Gründerzentrum Handwerk ist zu 95 Prozent belegt und ausgelastet“, betont Leis. Ein Handwerksbetrieb der ersten Stunde war die Metallbaufirma Michael Shilad, die sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre ständig vergrößert hat.

In diesem Jahr wird der Saarpfalz-Park 20 Jahre alt, der richtige Geburtstag ist zwar erst am 2. Oktober, aber bis dahin sollen einige Aktionen daran erinnern, dass der Park „eine 20-jährige Erfolgsgeschichte ist“, wie es Landrat Theophil Gallo (SPD) ausdrückte. Einen ersten Eindruck bekommen die Besucher schon an der Einfahrt, wo eine große orangefarbene 20 aufgestellt wurde, „eine tolle gemeinsame und nachbarschaftliche Aktion“, sagte Doris Gaa, Geschäftsführerin der Saarpfalz-Park GmbH.

Denn das Werbestudio Trösch entwarf die Zahl 20, der bereits erwähnte Michael Shilad steuerte dann die 20 als Metallskulptur bei, lackiert wurde sie von der ebenfalls auf dem Gelände ansässigen Firma Marco Kolling CarCheck. Doris Gaa fände es wünschenswert, „dass innerhalb des Geländes das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter wächst“. Deshalb sind auch einige Geburtstagsaktionen so gestaltet, dass sie die gute Nachbarschaft fördern, zum Beispiel wird es im Sommer an einigen Wochentagen kostenlos Speiseeis für alle Mitarbeiter der Saarpfalz-Park-Betriebe geben. Oder Genusswanderungen mit Erwin Schottler, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat und mit seiner Geschäftsidee am Standort Saarpfalz-Park erfolgreich ist.

„Wir kümmern uns nicht nur um die Ansiedlungen, sondern helfen auch dabei, einem Betrieb, der sich vergrößern möchte, eine geeignete Fläche anzubieten“, betont Doris Gaa. Die Hälfte der Firmen sind Existenzgründer, die von den Mitarbeiterinnen der Saarpfalz-Park GmbH nicht nur bezüglich Grund und Boden, sondern auch bei ihrer Geschäftsidee kompetent beraten werden.

Dem anfänglich häufig gehörten Vorwurf, dass mit dem Gelände doch nur Umzüge innerhalb des Raumes Bexbach/Neunkirchen/Homburg stattfänden und keine neuen Betriebe hinzukämen, konnten die beiden Mitarbeiterinnen Petra Stein und Alexandra Hess entkräften, „Nur 27 Prozent der bereits vorhandenen Betriebe sind innerhalb Bexbachs umgezogen“, betont Petra Stein, „über 40 Prozent sind Neugründungen und über 30 Prozent der Firmen sind von außerhalb dazu gekommen.“

Wichtig sei bei der Planung gewesen, „dass wir einen guten Branchenmix hatten, aus Service, IT-Firmen, Handwerksbetrieben und verarbeitendem Gewerbe“, sagt Bürgermeister Leis.

Doris Gaa und Landrat Gallo betonten, dass Gewerbeflächen im Saarpfalz-Kreis allmählich rar würden, „in Blieskastel gibt es nichts mehr, Kirkel ist ebenfalls dicht, in St. Ingbert gibt es noch ein bisschen was hinter dem ehemaligen Kléber-Gelände“, zählte Doris Gaa auf.

 Die Hinweisschilder auf die ansässigen Firmen nehmen jährlich zu, inzwischen sind es schon über 100 Unternehmen. Angefangen hat der Saarpfalz-Park im Jahr 2001 mit bescheidenen 40 Gründern.

Die Hinweisschilder auf die ansässigen Firmen nehmen jährlich zu, inzwischen sind es schon über 100 Unternehmen. Angefangen hat der Saarpfalz-Park im Jahr 2001 mit bescheidenen 40 Gründern.

Foto: Christine Maack
 Gesellschafter des Parks sind die Stadt Bexbach, der Kreis, die Kreissparkasse und die Volksbank Saarpfalz sowie die LEG, auch EU-Zuschüsse gab es.

Gesellschafter des Parks sind die Stadt Bexbach, der Kreis, die Kreissparkasse und die Volksbank Saarpfalz sowie die LEG, auch EU-Zuschüsse gab es.

Foto: Christine Maack

Denn mit dem Branchen-Mix geht natürlich auch ein Flächen-Mix einher, nicht jeder Gründer braucht gleich am Anfang eine Zimmerflucht oder eine Halle, um seine Geschäftsideen zu verwirklichen. „Handwerker, die neu anfangen, benötigen fast nie mehr als 2000 Quadratmeter“, ist die Erfahrung von Saarpfalz-Park-Geschäftsführerin Doris Gaa.

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