Auf Stippvisite im Museum

Bexbach · Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der offiziellen Partnerschaft zwischen dem Saarpfalz-Kreis und dem polnischen Kreis Przemysl, besucht derzeit dessen Landrat Jan Paczek unsere Region.

 Wolfgang Imbsweiler, Beigeordneter der Stadt Bexbach und Vorsitzender des Vereins Saarländisches Bergbaumuseum (Mitte), gewährte seinen polnischen und deutschen Gästen Einblicke in die Geschichte des Bergbau im Saarland und in Bexbach. Foto: Thorsten Wolf

Wolfgang Imbsweiler, Beigeordneter der Stadt Bexbach und Vorsitzender des Vereins Saarländisches Bergbaumuseum (Mitte), gewährte seinen polnischen und deutschen Gästen Einblicke in die Geschichte des Bergbau im Saarland und in Bexbach. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Am Freitag war Paczek mit seiner mehrköpfigen Delegation Gast im Saarländischen Bergbaumuseum in Bexbach (wir berichteten). An der Seite von Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo ließen sich die Besucher von Wolfgang Imbsweiler, zugleich erster Beigeordneter der Stadt Bexbach und Vorsitzender des Vereins Saarländisches Bergbaumuseum, in die Geschichte des Steinkohleabbaus im Saarland und Bexbach entführen. Doch warum fiel die Wahl für einen Blick in die saarländische Geschichte gerade auf Bexbach ? Gallos kurze Antwort, garniert mit einem Lachen: "Ich bin halt Betschbacher!" Etwas ausführlicher begründete der Saarpfalz-Landrat die Stippvisite im Bergbau-Museum dann so: "Wir haben mit dieser Einrichtung etwas im Saarland Einzigartiges. Und damit möchte ich werben - auch mit dem Ziel, die Stadt Bexbach dazu zu bewegen, Teil der Biosphäre Bliesgau zu werden." Zudem, und darauf wiesen Hans Bollinger und Gaby Schwartz als Vorsitzende des Vereins "Begegnungen an der Grenze" als Motoren der Partnerschaft zu Polen hin, sei die heutige Galileo-Schule Bexbach die erste Schule im ganzen Saarland gewesen, die eine Partnerschaft zum Nachbarland eingegangen sei.

Gleich wohl der polnische Kreis Przemysl selbst keine Bergbau-Region ist, ist Energie durch fossile Brennstoffe dort ein Thema, verfügt die Region doch über Gas- und Ölvorkommen. So gesehen war der Besuch der polnische Delegation mit Landrat Jan Paczek, dem Kreistagsvorsitzenden Ryszard Adamski, Schulleiterin Elzbieta Glodowska, Kuratorin Malgorzata Rauch und Fahrer Marcel Iwasieczka im Bergbau-Museum mehr als ein Austausch ernst gemeinter Freundlichkeiten. Das zeigte sich spätestens, als Wolfgang Imbsweiler vom Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland im Jahr 2012 berichtete. Hier wollten die polnischen Gäste ganz genau wissen, wie es zu diesem Ende kam. Imbsweiler, selbst ein Kind des Bergbaus, blieb da die Antwort nicht schuldig. Und so wurde auch die aktuelle Energiewende Thema der Besuchs in Bexbach . Unabhängig von diesem schon sehr detaillierten Gedankenaustausch zeigte sich Landrat Jan Paczek sehr angetan vom Besuch seiner Delegation im Saarpfalz-Kreis. "Ich habe gestern gegenüber meinem deutschen Amtskollegen Theophil Gallo den Wunsch nach einer weiteren Zusammenarbeit geäußert, gerade im Bereich von Bildung und Jugend." Man sei aber auf polnischer Seite natürlich auch offen für andere Bereiche der Kooperation, vor allem gehe es ihm dabei, so Paczek, um nachhaltige Entwicklungen.

Der Nachmittag war aber natürlich nicht nur geprägt von Worten der Freundschaft und Partnerschaft, sondern, dem Ort angemessen, auch von einem Rundgang durch das Bergbau-Museum. Hier ließ Wolfgang Imbsweiler tief in die Geschichte blicken und schilderte auch aus eigenem, familiären Erleben, die schwere und gefährliche Arbeit der Bergleute unter Tage. Für die musikalische Umrahmung des Besuchs aus dem polnischen Partnerkreis sorgte der Chor der Galileo-Schule Bexbach unter der Leitung von Ulrike Thilmany.

Zum Thema:

Auf einen Blick Die Anfänge der Partnerschaft zwischen dem Saarpfalz-Kreis und dem Kreis Przemysl reichen bis ins Jahr 1997 zurück. Damals gab es erste musische und schulische Austausche. Seit 2008 pflegen die beiden Kreisverwaltungen eine intensive Kontaktpflege, im Jahr 2011 folgte dann die Unterzeichnung der offiziellen Partnerschaft durch den damaligen Landrat Clemens Lindemann für den Saarpfalz-Kreis und seinen polnischen Amtskollegen Jan Paczek. thw

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